Er saugte eine Ente ein: Riesen-Wels im Beiseförther Badesee noch nicht geschnappt

Im Herbst wurde ein Riesen-Wels im Beiseförther See entdeckt. Die Jagd auf das Tier blieb bislang erfolglos.
Beiseförth – Der rund zwei Meter lange Wels schwimmt immer noch im Beiseförther Naturbadesee. Bis Mitte Dezember hatten Angler versucht, den Raubfisch zu fangen, berichtet Thomas Folli, Betreiber des angrenzenden Campingplatzes.
Einer der Angler ist Philipp Montag. Er ist seit Februar Gewässerwart des Angelsportvereins Beiseförth 1976 und daher für die Wasserqualität und den Fischbesatz zuständig. Daher gehörte er auch zu den ersten, die stutzig wurden, als die Angler immer weniger Forellen am Haken hatten.
Riesen-Wels im Beiseförther See - „Er kommt ab einer Temperatur von zehn Grad wieder heraus“
„Der See hat jetzt eine Wassertemperatur von höchstens fünf Grad. Das ist zu kalt für den Wels“, sagt Montag. Dann fahre das Tier seinen Stoffwechsel zurück; die Chance, ihn zu erwischen, sei daher zurzeit sehr klein. „Er kommt ab einer Temperatur von zehn Grad wieder heraus.“ Das könne im Februar oder März soweit sein.
Das Baden im See ist aber wieder erlaubt. Das war im September nach der Sichtung des Welses untersagt worden, „weil wir noch nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen“, sagte Folli damals. Heute sei klar, dass der Fisch keine Menschen angreift.

Beiseförth: Camperin entdeckte großen Raubfisch
Gesehen wurde der Wels erstmals von Campingplatz-Besucherin Ulrike Schneegaß. „Ich stand mit den Füßen im Wasser, um ein Foto von der Wasseroberfläche zu machen“, beschrieb sie die Situation. Plötzlich sei etwas unter der Oberfläche hochgekommen. „Ich habe schnell ein Foto gemacht, mich umgedreht und bin weggelaufen.“
Später war das Tier dabei beobachtet worden, wie es eine schwimmende Ente einsaugte. Ein großes Problem ist der Wels für den Angelsportverein. Jedes Jahr habe der Verein rund 50 Kilogramm Forellen – eine wiegt 500 bis 800 Gramm – in den See gesetzt. „Gefangen haben wir nur 10 bis 15 Forellen“, sagte Vorsitzender Martin Rose.
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Der Verein versuchte dann im Oktober, den Wels mit einem Boot mit Echolot zu orten – erfolglos. Es wurde zwar ein Wels gesichtet, dieser war aber nur 80 bis 90 Zentimeter lang. Bootsbesitzer Pascal Günter sagte: „Das Tier in Beiseförth ist leider zu spät entdeckt worden.“
Doch die Suche nach dem Wels soll 2024 weitergehen, sagt Folli. Es gebe aber noch keine genauen Pläne. (Fabian Becker)