Die teuersten Städte Deutschlands: Hier sind die Mieten am stärksten gestiegen

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Wohnen wird immer teurer. Deutschlandweit stiegen die Mietpreise drastisch. © Robert Michael/dpa

Wohnen wird immer teurer – vor allem in Großstädten. Auswertungen zufolge stiegen die Mietpreise bis zu 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Berlin – Zu wenige Neubauten, zu hohe Mieten: Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist angespannt. Wer in eine Großstadt ziehen möchte, der muss weiterhin mit hohen Mietpreisen rechnen. Doch wie genau unterscheiden sich die Mietpreise in den Großstädten? Und wo ist es vergleichsweise noch günstig zu wohnen?

Wie stark die Mieten in Deutschland gestiegen sind

In Berlin gingen die Mieten laut Angaben des Postbank Wohnatlas im Jahr 2023 um 18,4 Prozent nach oben. Demnach kostete der durchschnittliche Quadratmeter 14,32 Euro. 2018 bis 2023 hätten sich die Quadratmieterpreise von Bestandswohnungen in Berlin (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) um 34 Prozent im Mittel verteuert, berichtet das Handelsblatt und beruft sich auf eine Analyse des Immobilienportals Immowelt. Zum Vergleich: In den Landkreisen Barnim und Teltow-Fläming betrugen die Mieterhöhungen 10,8 bzw. 10,2 Prozent.

Zu den teuersten Städten gehören neben Berlin noch München, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Köln und Düsseldorf. Im Durchschnitt ging es um 6,1 Prozent nach oben. Grund ist die Nachfrage nach Mietwohnungen, die höher ist als das Angebot. München knackte sogar die 20-Euro-Marke für eine durchschnittliche Bestandswohnung. Mieter zahlten im dritten Quartal laut dem Handelsblatt 2023 21,01 Euro pro Quadratmeter. 

Mietpreise sind auf dem Land am günstigsten

Hinter den Top-Städten folgen alle anderen Großstädte. Hier kostet der Quadratmeter laut Focus jetzt im Durchschnitt 9,78 Euro, was 4,3 Prozent mehr als im Jahr 2022 ist. Die teuersten Großstädte sind Freiburg im Breisgau mit 14,74 Euro und Heidelberg mit 14,25 Euro. Den größten Preisanstieg gab es jedoch in Kaiserslautern mit 8,1 Prozent auf 9,45 Euro. In den Mittelstädten kostet der Quadratmeter im Schnitt 8,99 Euro, der Preis stieg jedoch im Vorjahr um 5,0 Prozent an. Die günstigsten Mittelstädte sind Gera in Thüringen mit 5,91 Euro, Pirmasens in Rheinland-Pfalz mit 6,27 Euro und Suhl, ebenfalls Thüringen, mit 6,31 Euro.

Auf dem Land ist das Wohnen weiterhin am günstigsten. In Landkreisen liegt der Quadratmeter-Preis jetzt bei 8,68 Euro und hat sich im Vergleich zu 2021 etwa genauso stark erhöht wie der Bundesdurchschnitt. Im sächsischen Vogtlandkreis zahlt man 5,35 Euro pro Quadratmeter, ähnlich günstig ist der Preis im Landkreis Greiz in Thüringen mit 5,52 Euro.

Steigende Mietpreise 2024 – Nachfrage deutlich höher als Angebote

Auch für 2024 rechnen Experten weiterhin mit steigenden Mietpreisen. „Wir gehen davon aus, dass die Mieten mittel- und langfristig weiter steigen werden, da in den meisten Regionen Deutschlands die Nachfrage auch in den nächsten Jahren das schrumpfende Angebot an neuen Wohnungen deutlich übersteigen wird“, sagte Roman Heidrich, Experte für Wohnimmobilienbewertungen beim Großmakler Jones Lang LaSalle (JLL) im vergangenen Jahr gegenüber der Tagesschau. Auch der Mieterbund fürchtet auf dem Wohnungsmarkt einen weiteren drastischen Anstieg der Mieten für das kommende Jahr.

Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Das löst bei Mietern Unruhe aus. „Die Mieterinnen und Mieter haben zunehmend Sorgen, wie sie ihre Miete und die ebenfalls immer weiter steigenden Energiekosten noch stemmen können“, sagte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten im Januar der Augsburger Allgemeinen. Angesichts von Inflation und gestiegenen Zinsen halten sich auch große Wohnungsunternehmen mit Bauprojekten zurück.

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