Aktien-Crash an den Börsen: Musk soll Trump um Zoll-Kehrtwende angefleht haben

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Tesla-Chef Elon Musk trat über Monate als enger Verbündeter von Donald Trump auf. Doch die Zölle sorgen für Risse im Verhältnis zum US-Präsidenten.

Washington, DC – Wirtschaftsbosse und Milliardäre galten lange als natürliche Verbündete von Donald Trump. Mit seinem Zollkrieg hat der US-Präsident allerdings auch diese Gruppe zum großen Teil gegen sich aufgebracht. Prominente Speerspitze der Trump-Kritiker ist dabei kein Geringerer als Elon Musk.

Tatsächlich soll der Tech-Milliardär einem Medienbericht zufolge am Wochenende versucht haben, Trump zu einer Kehrtwende bei den Importzöllen zu überreden. Musk habe persönlich an den Republikaner appelliert, schrieb die Washington Post unter Berufung auf informierte Personen. Trump lehnte allerdings ein Aussetzen der Zölle trotz der Talfahrt an den Aktienmärkten ab.

Widerstand gegen Donald Trump: Elon Musk fordert Freihandelszone ohne jegliche Zölle

Dass Musk mit Trumps Zollpolitik nicht einverstanden ist, geht auch aus einer Videobotschaft vom Parteitag der italienischen Lega in Florenz hervor. Darin hatte sich der 53-Jährige am Samstag (5. April) für eine transatlantische Freihandelszone ohne jegliche Zölle ausgesprochen. Er hoffe, dass sich die US-Politik und die EU auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, so Musk.

Eine Reaktion von Trump blieb aus. Dafür wies US-Handelsberater Peter Navarro den Vorschlag glatt zurück. Musks Widerstand gegen die Zölle komme nicht überraschend. Musk sei eben ein Autobauer, kein Autohersteller: „Er ist ein Automonteur“, sagte Navarro dem TV-Sender CNBC und fügte hinzu, dass viele Tesla-Teile aus Japan, China und Taiwan stammten. Navarro gilt als Architekt der Zollpläne von Präsident Donald Trump.

Name Elon Reeve Musk
Geboren 28. Juni 1971
Geburtsort Pretoria, Südafrika
Vermögen 362,5 Milliarden US-Dollar (Forbes-Schätzung 2025)

Anders als Donald Trump sind Tesla-Chef Elon Musk Zölle ein Dorn im Auge

Zu Wochenbeginn legte Musk noch einmal nach: Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla teilte auf seiner Online-Plattform X ein altes Video, in dem der 2006 verstorbene Ökonom Milton Friedman für Laien die Vorteile des Welthandels am Beispiel der Lieferketten bei einem Bleistift erklärt. Dieser sei aus Bestandteilen aus der ganzen Welt zusammengesetzt. Deshalb seien ein „freier Markt“ und „Harmonie und Frieden zwischen den Völkern der Welt“ so wichtig. Der Wirtschaftswissenschaftler beschreibt damit den jahrzehntelangen Konsens, mit dem Trump nun gebrochen hat.

Donald Trump und Elon Musk Tesla
Im März machte Donald Trump noch Werbung für Tesla. Die Zölle bringen Elon Musk aber gegen den US-Präsidenten auf. © Mandel Ngan/AFP

Tesla wird nach Einschätzung von Fachleuten von Trumps Zöllen weniger hart getroffen werden als klassische US-Autohersteller, die stärker auf Bauteile aus verschiedenen Ländern angewiesen sind und zum Teil auch fertige Autos in die USA einführen. Eine Abkühlung der Verbraucherausgaben würde unterdessen auch die Firma von Elon Musk treffen. (cs/mit Agenturen)

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