Raumsonde könnte den einst gefährlichen Asteroid 2024 YR4 besuchen – und sogar landen

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Gefährlich ist der Asteroid 2024 YR4 für die Erde im Jahr 2032 nicht mehr – Besuch von dem Planeten könnte er trotzdem bekommen, wie eine neue Studie zeigt.

München – Der Asteroid 2024 YR4 stellt keine Gefahr mehr für die Erde dar. Er wird ihr im Dezember 2032 zwar nahekommen, sie jedoch nicht treffen. Trotzdem ist der Himmelskörper für die Forschung weiterhin ein spannendes Objekt – schließlich kommt es der Erde recht nah, und das immer wieder. Etwa alle vier Jahre begegnen sich die Umlaufbahnen von Asteroid 2024 YR4 und der Erde. Das bedeutet nicht, dass der Asteroid dann die Erde trifft – er nähert sich ihr aber an und wird damit zu einem interessanten Ziel für die Forschung.

Raumsonde könnte den Asteroiden 2024 YR4 besuchen

Zu einem Asteroiden, der nicht weit entfernt ist, könnte man schließlich eine Raumsonde schicken, die dort verschiedenste Dinge unternehmen kann. In der Vergangenheit gab es bereits Missionen, die bei weit entfernten Asteroiden (beispielsweise bei „Bennu“, immerhin der gefährlichste Asteroid, den die Nasa kennt) Gesteinsproben genommen und zur Erde zurückgebracht haben. Andere Raumsonden flogen an Himmelskörpern vorbei, um sie genauer zu untersuchen.

Wenn es um Asteroiden geht, gibt es außerdem noch den berühmten Versuch der Nasa-Raumsonde „Dart“, einen Asteroiden aus seiner Umlaufbahn zu „schubsen“. Er gelang und lieferte der planetaren Verteidigung neue Daten.

Der Asteroid 2024 YR4 (links) hätte 2032 auf die Erde treffen können. Experten geben aber Entwarnung. © AFP PHOTO/NASA/Magdalena Ridge 2.4m telescope/New Mexico Institute of Technology/Ryan; ESA/P.Carril/dpa/Symbolbild

Umlaufbahn von Asteroid 2024 YR4 ist „ein Glücksfall“

Doch zurück zum Asteroiden 2024 YR4: Dessen Umlaufbahn um die Sonne ist offenbar perfekt geeignet, um verschiedenste Missions-Typen zu dem Himmelskörper zu schicken. Die Forscher Adam Hibberd und T. Marshall Eubanks schreiben in ihrer Studie, die bislang nur auf dem Preprint-Server ArXiv veröffentlicht wurde: „Die hier durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die Umlaufbahn von 2024 YR4 insofern ein Glücksfall ist, als uns viele Startfenster zur Verfügung stehen, falls wir eine Mission entsenden möchten oder sogar müssen.“

Ob es sich dabei um einen Vorbeiflug, eine Probensammel-Mission oder eine Rendezvous-Mission handelt, hänge davon ab, was man mit der Mission erreichen wolle, schreibt das Forschungsteam weiter. Es sei möglich, dass eine solche Mission ein Objekt aussetze, das ähnlich wie die „Dart“-Raumsonde den Asteroiden ramme und aus seiner Umlaufbahn bewege. „Kurz gesagt, für 2024 YR4 sind viele, viele Missionsarchitekturen vorhersehbar“, schreiben die beiden Forscher weiter.

Startfenster für Mission zu Asteroid 2024 YR4 öffnen sich bereits in wenigen Jahren

Für eine Mission, die nur an dem Asteroiden vorbeifliegt, sehen die beiden Experten Startfenster in den Jahren 2028 und 2032. Eine Probensammel-Mission oder eine Rendezvous-Mission mit anschließender Landung auf dem Asteroiden könnten Ende 2028 oder Anfang 2029 starten und dafür eine Raumsonde ähnlich der „New Horizons“-Sonde verwenden, die 2015 am Zwergplaneten Pluto vorbeigeflogen ist, so die Forscher. Es dürfte weitere Startfenster in der Zukunft geben, doch die Studie hat sich bewusst nur auf „kurzfristige“ Termine konzentriert.

Ob tatsächlich in absehbarer Zeit eine Mission zum Asteroiden 2024 YR4 fliegt, bleibt abzuwarten. Schließlich scheint es den großen Raumfahrtorganisationen bereits schwerzufallen, Missionen zum Asteroiden „Apophis“ zu schicken, der 2029 in nur 31.000 Kilometern Entfernung an der Erde vorbeifliegt. (tab)

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