Es ist eines der größeren Bauprojekte im Brucker Westen in den nächsten Jahren: Das alte Amper-Einkaufszentrum (AEZ) an der Heimstättenstraße wird abgerissen, genauso die benachbarte Tankstelle. Auf das Areal kommt dann ein modernes Einkaufscenter, mit Gründach und teils in Holzbauweise. Das Gebäude wird das Viertel prägen.
Fürstenfeldbruck - Damit der Neubau des AEZ am Ende so dasteht, wie gewünscht, muss er erst einmal geplant werden. Für das neue AEZ ist das Brucker Architekturbüro ADS mit Inhaber Jürgen Schwarz und Architektin Rebecca Metz zuständig. In dem Gebäudekomplex haben sie zahlreiche Details einfließen lassen, die den Bau nachhaltig und modern machen sollen, erklären die Planer.
Büsche, Bäume und Rankpflanzen an und um das neue Center sollen ihren Beitrag zum Klima leisten. Das erste Obergeschoss soll in Holzbauweise errichtet werden. An der Fassade werden graue Holzlamellen angebracht. Die sind mit einer grauen Farbe angestrichen. „Das ist eine ökologische Lasur“, erklärt Jürgen Schwarz und deutet auf ein Musterstück. „Man nennt es Vergrauungslasur. Das Holz verliert die Farbe so, wie es von der Natur aus nachgraut.“ So habe man nicht anfangs ein Gebäude in Holztönen und nach einigen Jahren – je nach Witterung – einen ganz anderen Farbton.
Mit Holz planen, das sei quasi ihr Steckenpferd, sagt Jürgen Schwarz. „Wir versuchen seit 20 Jahren, immer wieder Holzbauten zu machen, wo immer das auch möglich ist.“ Natürlich sei das nicht immer machbar: „Wo es brandschutztechnisch nicht möglich ist, da muss dann mit Beton gearbeitet werden.“
So wenig Beton wie nötig verbauen
Allerdings würde auch viel Beton im neuen AEZ gespart werden, sagt Schwarz. So verzichtet man auf eine Tiefgarage, in der die Parkplätze unterkommen könnten. Das gab in der Vergangenheit zwar Gegenwind von einigen Stadtratsmitgliedern. Die Mehrheit schloss sich aber dem Entwurf ohne Tiefgarage an, mit Parkplätzen im Erdgeschoss und dem AEZ im ersten Stock.
Auch in der Garage im Erdgeschoss soll so wenig Beton wie möglich verbaut werden. „Der Boden ist gepflastert“, sagt Jürgen Schwarz. Mitarbeiterin Rebecca Metz ergänzt: „Es soll ein versickerungsfähiges Pflaster verwendet werden.“ Und auch hier wird auf Nachhaltigkeit geachtet: Das Öko-Pflaster filtert Schadstoffe, erklärt die Architektin. Nach einem bestimmten Zyklus, etwa zehn Jahre, werden die Pflastersteine mit einer Spezialmaschine gereinigt, um die Schadstoffe zu entfernen.
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Nach hinten, in Richtung der Bungalows an der Jägerstraße, sind die Parkplätze verglast. „Damit geht kein Schall raus“, betont Jürgen Schwarz. Überhaupt: „Die Lärmbelästigung wird bei weitem geringer sein als jetzt“, sagt der Architekt. Zum einen, weil die Tankstelle, die jetzt bis 22 Uhr Betrieb hat, nicht mehr da sein wird. Zum anderen, weil die Anlieferung an der Falkenstraße eingehaust sein wird. Die Lastwagen stoßen rückwärts an die zurückversetzte Laderampe und verschwinden quasi unter dem Obergeschoss, erklärt Metz.
Auch die Technik, die den zurückversetzten zweiten Stock bildet, ist mit einem Schallschutz außenherum verbaut. „Sie ist nur nach oben offen, damit Kühlung und Abluft funktionieren“, sagt Schwarz.
Derzeit rechnet das Architekten-Team damit, dass im April ein rechtskräftiger Bebauungsplan vorliegt. Etwa im November soll der Abbruch der Tankstelle erfolgen, sagt Jürgen Schwarz. Im Januar des nächsten Jahres soll der Abriss des AEZ folgen, so der grobe Plan.