Vorerst kein Tag der offenen Tür im DLR: Roboter bleiben unter sich
Der Tag der offenen Tür im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt lockte stets die Massen, beim bislang letzten Mal im Jahr 2019 kamen bis zu 20 000 Besucher. Auch weil die Kassen knapp sind, wird es diese Veranstaltung in naher Zukunft allerdings nicht mehr geben.
Oberpfaffenhofen – Alle zwei Jahre lud das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen in der Vergangenheit zu einem Tag der offenen Tür ein. Das Ereignis fand meist im September statt, und es lockte Tausende. 17 000 Besucherinnen und Besucher waren es 2016, zwei Jahre später sogar geschätzte 20 000. „Damit war unsere Kapazitätsgrenze erreicht“, sagt Bernadette Jung von der DLR-Pressestelle in Oberpfaffenhofen. Mit der Pandemie kam das Ende der Veranstaltung, und eine Neuauflage wird es wohl nicht geben.
„Es tut uns leid, aber das Budget ist insgesamt sehr knapp, ich glaube nicht, das in nächster Zeit wieder ein Tag der offenen Tür stattfinden wird“, sagt Jung auf Anfrage des Starnberger Merkur. Dabei bedauert sie das sehr, „denn die Nachfrage nach Führungen und an der Arbeit des DLR-Standorts ist groß“. Über den Tag der offenen Tür hätte das DLR dies sehr gut abfedern können.
DLR will nun anders über Arbeit berichten
Am Tag der offenen Tür 2019 lag der Fokus auf der Mondlandung, die sich damals zum 50. Mal jährte. „Das Wetter war zum Glück gut, sodass sich die Menschenmenge auch draußen auf den Flächen gut verteilen konnte“, erinnert sich Jung. Mehr als 20 000 Menschen würde der Standort wohl nicht verkraften, der mit rund 2000 Beschäftigten der mitarbeiterstärkste Standort des DLR bundesweit ist. Wegen des umfangreichen Angebots und der Forschungsprojekte in Sachen Raumfahrt und Mechatronik sei der Standort besonders beliebt und biete viel Spannendes. Gerade deshalb habe das DLR trotz allem großes Interesse daran, über seine Arbeit zu berichten. „Wir müssen schauen, welche Wege wir da finden.“
Für den DLR-Standort in Köln gebe es für Führungen und Besuche ein relativ einfaches Konzept. Am Standort Oberpfaffenhofen seien die Sicherheitsvorkehrungen hoch und die Führungen maßgeschneidert. „Die Wissenschaftler halten Vorträge, es ist insgesamt sehr aufwendig.“ Auf der anderen Seite sei das DLR ein Verein im öffentlichen Dienst und damit direkt von den Haushaltsberatungen im Bundestag betroffen. „Die haben wir natürlich auch mit Spannung abgewartet.“ Als Verein dürfe das DLR keine Einnahmen generieren, weshalb für Führungen kein Eintritt verlangt werden dürfe. Das heißt im Umkehrschluss: Reiseveranstalter oder ähnliche Unternehmen dürfen Besuche beim DLR in Oberpfaffenhofen nicht anbieten.
Es gibt trotzdem Möglichkeiten, sich über das DLR zu informieren. So finden immer donnerstags im Raumfahrtkontrollzentrum Führungen statt. Zu finden ist das Angebot auf der Internetseite col-cc.de – bis Juni sind sie allerdings ausgebucht. Für Schulklassen gibt es das DLR-School-Lab, das ganz- oder halbtägige Programme anbietet. Die Experimente werden von Studentinnen und Studenten betreut. Anmeldung auf dlr.de/schoollab. Voraussichtlich werde das DLR auch weiterhin am Girls- und auch am Mausday teilnehmen, Letzteres organisiert die Redaktion der „Sendung mit der Maus“ Bernadette Jung: „Wir beschäftigen uns mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit.“
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