Großes Angebot für gesunde Forscher

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Sind stolz auf das Gesundheitsmanagement beim DLR: Standortleiter Zekeriya Ceyhanli (l.) und Vize Stefan Sprinkart, die besonders auf das Angebot Mut („MeinUnterstützungsTelefon“) hinweisen. Angestellte können sich bei beruflichen und privaten Belastungen kostenlos an Psychologen und Sozialpädagogen wenden – über eine Hotline, aber auch persönlich in Oberpfaffenhofen. © Andrea Jaksch

Unter dem Motto „Ohne Gesundheit ist alles nichts – Wie engagieren sich moderne Arbeitgeber für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden?“ wird am 23. November der Wirtschaftspreis des Landkreises verliehen. Der Merkur stellt die Finalisten in loser Reihenfolge vor. Heute: das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen.

Oberpfaffenhofen – Privates und Berufliches trennen – das ist leicht dahingesagt. „Aber wenn dem Forscher die zündende Idee daheim unter der Dusche kommt, sollte man ihn nicht bremsen“, sagt Zekeriya Ceyhanli. Er leitet die südlichen Standorte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und somit auch jenen in Oberpfaffenhofen. Was er meint: Gerade in der Wissenschaft ist es wichtig, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht zum Dienst nach Vorschrift motivieren, sondern ihnen Freiräume lassen – und dem Forscher die Arbeitszeit, die er sonntags daheim aufgewendet hat, zurückerstatten.

Als großer Arbeitgeber mit 2000 Mitarbeitern allein in Oberpfaffenhofen hat das DLR viele Ressourcen, sich für die Gesundheit seiner Angestellten einzusetzen. „Wir haben ein weitreichendes, facettenreiches Angebot. Das hat mich motiviert, die Bewerbung für den Wirtschaftspreis des Landkreises zu forcieren“, sagt Ceyhanli beim Treffen mit dem Merkur. Es gibt sogar eine eigene Fachabteilung für betriebliches Gesundheitsmanagement. Die sitzt zwar in Köln, doch von dort erreichen Oberpfaffenhofen immer wieder Befragungen und Analysen zur Förderung der physischen wie psychischen Gesundheit. Im Jahr 2018 startete die Abteilung etwa eine interne Kampagne zur Problematik der ständigen Erreichbarkeit. Führungskräfte, aber auch alle anderen, bekamen Hinweise, wie wichtig „Ausschalten – Abschalten“ (so der Name der Kampagne) ist.

Ceyhanli und sein Stellvertreter Stefan Sprinkart stellen besonders das Angebot Mut („MeinUnterstützungsTelefon“) heraus. Angestellte können sich bei beruflichen und privaten Belastungen an eine Hotline wenden. Die Psychologen und Sozialpädagogen von externen Vertragspartnern stehen aber auch persönlich und kostenlos in Oberpfaffenhofen zur Verfügung. „Niemand gibt ja seine privaten Themen daheim an der Tür ab“, betont Sprinkart

Dem DLR sei es besonders wichtig, sämtlichen einzelnen Interessensgruppen gerecht zu werden. „Wir haben ein buntes Umfeld“, sagt Standortleiter Ceyhanli. Die Mitarbeiter am bundesweit größten DLR-Standort stammen aus 58 verschiedenen Nationen, 350 von ihnen nicht aus Deutschland. Ganze Ausgaben der Mitarbeiterzeitung beschäftigen sich mit in modernen Lebenswelten gefragten Themen wie Sinnstiftung, Flexibilität oder Nachhaltigkeit. Um attraktive Bedingungen fürs Personal zu schaffen, arbeitet das DLR mit dem Dienstleister AWO Lifebalance der Arbeiterwohlfahrt zusammen. Ob Notfallbetreuung, Pflege von Angehörigen, Kinderbetreuung, Elterngeld- und Elternzeitberatung oder Hebammensuche: Der Arbeitgeber unterstützt bei der Vereinbarung von Job und Familie. In Oberpfaffenhofen hat sich ein eigenes Pflege-Netzwerk zum Austausch herausgebildet, organisiert über eine digitale Plattform.

Um körperlich fit und gesund zu bleiben, können die Angestellten aus mehr als 100 Kursen wählen, die teilweise am Standort oder online stattfinden. Vom Rückentraining bis zum Homeoffice-Workout. Zwölf Einheiten „Bodyweight“ – das Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht – kosten 40 Euro. „Wenn Kollegen zusammen Sport machen, hat das Nebeneffekte“, sagt Ceyhanli. „Es entstehen neue Vernetzungen und Ideen.“

Aber auch ein Unternehmen, das so viel zu bieten hat, darf nicht stehen bleiben. „Sämtliche Gesundheitsthemen spielen in Bewerbungsgesprächen eine Rolle“, betont der Standortleiter. Besonders gefragt sei ein dank Beteiligung des Arbeitgebers günstiger Abo-Pass, der kostenlosen Zutritt in Fitnessstudios, Schwimmbäder und Co. in ganz Deutschland ermöglicht. Ceyhanli: „Wir haben das auf dem Schirm.“

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