„Vorwurf erschüttert uns zutiefst“: Initiatoren von Anti-AfD-Demo reagieren auf Kritik von JU und JuLis

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800 Menschen zogen vergangene Woche durch Freising Innenstadt, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. © Lehmann

Von der politischen Mitte abgespalten? Die Organisatoren der Anti-AfD-Demo voriger Woche in Freising kontern nun der Kritik von Junger Union und Jungen Liberalen.

Freising - Nach der Demo gegen die AfD, zu der sich am Donnerstag vergangener Woche über 800 Menschen versammelt hatten, wurde Kritik von Seiten der Jungen Liberalen und der Jungen Union laut. Nun äußern sich die Veranstalter zu den Vorwürfen, die gegen sie erhoben werden. Unter anderem wurde ihnen vorgeworfen, dass sich die Demonstration von der politischen Mitte abspalte.

„Dieser Vorwurf erschüttert uns zutiefst“, äußerte sich Antonia Riedmair, Sprecherin der Grünen Jugend Freising. „Unsere Demonstrationen gegen Rechts zeichnen sich dadurch aus, dass sie immer wieder ein breites gesellschaftliches Publikum anziehen. Von Jugendlichen, über Familien mit Kindern, bis zu Rentnern ist wirklich alles vertreten.“ Dadurch, so Riedmair weiter, könne man klar zeigen, dass Freising „gegen Hass und Hetze zusammensteht und die Werte unserer Demokratie hochhält”.

„Sowohl die JU als auch die JuLis explizit eingeladen“

Auch der Juso-Kreisvorsitzende Michael Firlus zeigte sich verwundert: „Die Irritation über die einbezogenen Veranstalter können wir nicht nachvollziehen. Wir haben in dem sehr limitierten Zeitrahmen zwischen den Wahlergebnissen von Sonntagabend und der Demo am Donnerstag auf unsere politischen Bündnispartner zurückgegriffen, die Erfahrung in praktischer Planung und Umsetzung von Demonstrationen haben.“ Das habe nichts mit Profilierung oder Ideologie zu tun, so Firlus weiter, es sei eine reine Frage der Effizienz gewesen. „Zudem waren sowohl die JU als auch die JuLis explizit eingeladen, genauso wie alle anderen Bündnispartner, die an der Demo im Juni teilgenommen haben.“

Auch die Kritik an der Demo im Januar sorgt bei Michael Firlus für Unverständnis. Die Organisation habe auch hier in einigen wenigen Tagen über die Bühne gehen müssen. „Wir haben alle Jungparteien gleichzeitig informiert und eingeladen. Die Julis haben sich erst knapp 24 Stunden vor der Demo entschieden, mitzuwirken – da stand unsere Rednerliste allerdings leider schon”, sagt der Juso-Kreischef.

„Die Demonstration war nicht als Angriff auf die Union gedacht”, betonte Organisator Michael Weindl. „Viel mehr war die Demonstration eine Aufforderung an alle Konservativen, der eigenen politischen Linie treu zu bleiben und Türen für eine Zusammenarbeit geschlossen zu halten.“ Es beruhige ihn deshalb, dass diese roten Linien auch nach den Landtagswahlen weiter bestehen. 

Antonia Riedmair abschließend: „Wir hätten uns gewünscht, dass die JuLis und die JU den direkten Kontakt zu uns gesucht hätten. Wir waren sehr verwundert, als wir in der Zeitung lesen mussten, dass sie sich nicht willkommen gefühlt haben, zumal wir als Jungparteien eigentlich untereinander sehr gut vernetzt sind.“
ft

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