Wichtige Entscheidung sichert Hülkenberg das Podium
In Silverstone holte Nico Hülkenberg endlich sein erstes Podium. Auch dank seiner Erfahrung – denn der Deutsche widersetzte sich mehrfach seinem Team.
Silverstone – Während der letzten Runden des Großen Preises von Großbritannien saßen wohl die allermeisten deutschen Formel-1-Fans mit gedrückten Daumen auf der Sofakante. Dann die Erleichterung: Nico Hülkenberg hat im 239. Rennen endlich sein erstes Podium geholt und damit den Fluch gebrochen.
Und daran hatte der 37-Jährige auch einen großen Anteil, denn im Rennen traf er einige wichtige Entscheidungen selbst. Der deutsche Sauber-Pilot verdankt seinen Erfolg maßgeblich zwei entscheidenden Momenten in den ersten neun Runden, in denen er die Anweisungen seines Renningenieurs Steven Petrik überstimmte. Das zeigt eine Auswertung des Boxenfunks von RaceFans.net.
F1-Polit Nico Hülkenberg widersetzt sich Boxenanweisungen
Zunächst widersetzte er sich der Anweisung, auf Slick-Reifen zu wechseln. „Ich würde das nicht tun“, sagte er zu seinem Ingenieur und blieb auf der Strecke. Nur eine Runde später wollte Sauber erneut auf Slicks wechseln, informierte Hülkenberg aber zu spät. Ohnehin war dieser immer noch der Meinung, dass es zu früh sei für einen Reifenwechsel.

Und damit lag er offenbar richtig, denn in Runde fünf informierte Petrik den 37-Jährigen, dass sein Teamkollege Gabriel Bortoleto auf den Slicks verunfallt sei. Einige Runden später, als das Team ihn wegen des nahenden Regens noch draußen lassen wollte, entschied Hülkenberg eigenständig für einen Boxenstopp. „Mein Gott, diese Reifen sind am Ende. Box, ich komme in die Box“, funkte der Deutsche.
Hülkenberg fleht in Silverstone um Regen
Hülkenbergs Entscheidungen erwiesen sich als goldrichtig. Er war der erste Fahrer, der auf frische Intermediates wechselte, was ihm einen entscheidenden Vorteil verschaffte. „Komm schon, lass es regnen!“, hoffte Hülkenberg nach dem Reifenwechsel am Funk. Sein Wunsch wurde erhört, und er konnte seine Position halten und sogar verbessern.
Als der Regen so schlimm wurde, dass das Safety-Car auf die Strecke musste, lag der Deutsche bereits auf Platz fünf. An das Podium wagte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken. Doch durch den Dreher von Max Verstappen trennte nur noch Stroll den Sauber-Piloten vom lang ersehnten Podest. Lange dauerte es nicht, dann war Hülkenberg vorbei und musste nur noch Hamilton hinter sich halten – was dem 37-Jährigen gelang. Der Lohn: Ein Pokal aus Lego-Steinen – und eine freche Frage von Oscar Piastri. (smo)