Geheimes Atomprogramm: Iran könnte Kim Jong-Uns Atomstrategie kopieren

Einige Demokraten aus dem US-Kongress warnen davor, dass der Iran nach den jüngsten Angriffen der USA auf seine Atomanlagen möglicherweise Nordkoreas Strategie kopieren könnte.

Jim Himes, ranghöchstes Mitglied des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus erklärte, dass die Angriffe den Iran dazu bringen könnten, die Diplomatie aufzugeben und keine Transparenz mehr bezüglich seines Atomprogramms zu zeigen. Laut „Newsweek“ liegt das vor allem daran, dass Donald Trump 2018 die USA aus dem internationalen Atomabkommen (JCPOA) zurückgezogen hat, was Teherans Fortschritte beim Bau einer Atomwaffe ausgebremst hat. 

Jim Himes
Jim Himes picture alliance / Sipa USA | Sipa USA

IAEA: Iran hat noch keine Nuklearwaffen

Während Nordkorea als Atommacht zwischen 40 und 50 Sprengköpfe besitzt und über die technischen Mittel verfügt, diese bis zum US-Festland zu transportieren, hat der Iran laut Einschätzungen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA noch keine einsatzfähigen Nuklearwaffen entwickelt. Leif-Eric Easley von der Ewha Frauen Universität in Seoul erklärt gegenüber CNN: „Das nordkoreanische Atomprogramm ist viel fortschrittlicher, mit Waffen, die auf mehreren Trägersystemen einsatzbereit sind."

Nordkorea sieht Bedrohung durch US-Militäraktionen

Experten wie Lim Eul-chul, Professor an einer südkoreanischen Universität, sagen, dass Nordkorea die US-Angriffe auf den Iran als Bedrohung sieht. Lim erklärt , dass der Angriff auf den Iran möglicherweise nicht als Abschreckung gegen die Verbreitung von Atomwaffen dient, sondern vielmehr als Rechtfertigung. „Dieser Angriff wird voraussichtlich einen Wandel in Nordkoreas Außenpolitik bewirken, indem die militärische Zusammenarbeit mit Russland verstärkt und vertieft wird." Nordkorea hat im Gegensatz zum Iran einen formalen Verteidigungsvertrag mit Russland, der es Russland erlaubt, im Falle eines Angriffs automatisch zu intervenieren.