S7-Sperrung: Darum rollen 42 Tage keine Züge zwischen Icking und Wolfratshausen

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Wegen Hangsicherungsarbeiten wird die Strecke der S-Bahnlinie 7 zwischen Icking und Wolfratshausen ab Oktober für mehrere Wochen komplett gesperrt sein. © sH/Archiv

Pendler und andere Reisende müssen mehrere Wochen den Schienenersatzverkehr nutzen: Die S7-Strecke zwischen Icking und Wolfratshausen wird gesperrt.

Icking/Wolfratshausen – Die teils einspurig verlaufende S-Bahnlinie 7 mit ihren vielen Verspätungen und Zugausfällen ist ein Dauerärgernis. Wenn in diesem Herbst die Strecke nur noch bis Icking betrieben und der Teilabschnitt bis Wolfratshausen über Busse bedient wird, hat das ausnahmsweise andere Gründe: Der Hang bei Schlederloh muss dringend saniert und befestigt werden, damit er nicht abrutscht. Zweieinhalb Monate sollen die Arbeiten dauern. Beginnen will die Bahn damit im Oktober, wie Bürgermeisterin Verena Reithmann (UBI) in jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte. Als Träger öffentlicher Belange musste die Kommune Stellung beziehen. Das Gremium befürwortete die Maßnahme einstimmig.

In der Vergangenheit gab‘s immer wieder Hangrutsche

Im zu sanierenden Hangabschnitt sei es im Oktober 2021 zu einem ersten „lokal begrenzten Rutschereignis“ gekommen, zitierte Reithmann aus einem Schreiben der Bahn. Der viele Regen im vergangenen Jahr machte die Situation nicht besser: Immer habe sich laut Bahn gezeigt, dass Teile der Böschung „labil“ sind und „mobilisierbare Lockergesteins-Massen“ die Betriebssicherheit der Strecke gefährden. Deshalb sei „eine dauerhafte Sicherung der Abschnitte erforderlich“.

42 Tage Vollsperrung laut Bahn unvermeidlich

Die Bahn plant ein Bündel von Maßnahmen. Eine sogenannte Rastervernagelung in Kombination mit Entwässerungsbauten soll die unteren Hangbereiche festigen. Oben an der Böschung will man den Erosionsschutz gewährleisten, indem ein Stahldrahtgeflecht samt einer darunterliegenden Auflage aus Kokos- oder Jutematten eingebaut wird. Mikropfähle und Stahlnägel helfen bei der Befestigung. Unterm Strich, so die Bahn, sie dies die „wirtschaftlichste Lösung mit dem geringsten Eingriffspotenzial“ und einer vergleichsweise kurzen Bauzeit. Veranschlagt werden 66 Tage, an 42 Tagen wird sich eine Vollsperrung der S-Bahn nicht vermeiden lassen. Schon jetzt dürfen die Züge in diesem sensiblen Bereich nur noch mit 30 Kilometern in der Stunde rollen.

Die Baustelle ist zudem nicht leicht zugänglich. Ehe man überhaupt anfangen kann, muss sie mit einer eigenen Baustraße erschlossen werden. Eine weitere Herausforderung: Die Böschungsoberkante ist nicht unbegrenzt belastbar. Mehr als 7,5 Tonnen hält sie laut Bahn nicht aus. Wenn alles fertig ist, sollen die Böden gelockert, Ersatzpflanzungen für beseitigte Gehölze vorgenommen werden.

Den Gemeinderäten war wichtig, dass man Spaziergänger in diesem Bereich rechtzeitig auf die Baustelle hinweisen wird, damit sie nicht, nachdem sie schon eine Weile gelaufen sind, plötzlich vor Absperrbändern stehen und nicht mehr weiterkommen.

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