Tragisches Unglück in den Alpen: Mutter und zwei Kinder stürzen beim Wandern in den Tod
Nach groß angelegter Suche wurde in der Schweiz eine Familie tot aufgefunden. Die Gruppe aus den Niederlanden war seit Tagen vermisst.
Lausanne – Vor Tagen wurde eine dreiköpfige Familie aus den Niederlanden während ihres Urlaubs in der Schweiz vermisst gemeldet. Nun die traurige Gewissheit: die Niederländerin und ihre beiden erwachsenen Kinder sind tot. Nach einer großen Suchaktion wurden ihre Leichen am Freitag (9. Februar) 300 Meter unterhalb eines steilen Wanderwegs gefunden, wie die Polizei am darauffolgenden Samstag mitteilte.
Familie aus Niederlande tot in Schweizer-Alpen aufgefunden – wohl ein Wanderunfall
Die 57-Jährige sowie ihre Tochter (25) und ihr Sohn (22) waren vergangene Woche in dem Gebiet des Bergs Rochers-de-Naye oberhalb von Montreux unterwegs gewesen, meldeten sich am Donnerstag nicht von ihrer Wanderung zurück. Die genauen Hintergründe des Unglücks werden derzeit noch untersucht, heißt es.

Der Berg Rochers-de-Naye ist 2042 Meter hoch und ein beliebtes Ausflugsziel. Eine Zahnradbahn bringt Besucher und Wanderer vom Genfersee aus auf über 2000 Meter. Von oben ist bei guter Sicht das Alpenpanorama zu sehen, vom Eiger bis zum höchsten Berg Europas, dem Mont Blanc. Bei den Verunglückten handelt es sich sowohl um Touristen als auch Einheimische. Der Sohn lebte in der Region von Lausanne, Mutter und Tochter waren zu Besuch aus den Niederlanden.
Familie verunglückt in Schweizer Alpen – Zahl der Bergunfälle nehmen zu
Die Ursache des Unglücks ist noch unbekannt, der Fall erinnert aber an den einer 16-jährigen Urlauberin aus Deutschland, die in Südtirol alleine zu einer Wanderung aufgebrochen war und nicht mehr zurückkehrte. Nach einigen Tagen wurde die Leiche der vermisste Jugendliche unterhalb eines Wanderweges gefunden. Derweil mussten Freunde mitansehen, wie eine 28-Jährige aus Bayern von einer Lawine mitgerissen wurde und starb.
Dramatische Bergunglücke scheinen sich zu häufen. Das legen auch die Auswertung des Deutschen Alpenvereins (DAV) nahe: für das Jahr 2022 weist die DAV-Bergunfallstatistik einen Rekord bei den absoluten Unfallzahlen aus, obgleich sich tödliche Unfälle „auf verhältnismäßig niedrigem Niveau“ bewegten, wie es im Report heißt. Die Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor.
Deutscher Alpenverein gibt Tipps zu sicherem Umgang in den Bergen
Die Unfälle durch Stein- und Eisschlag im Hochtourengelände haben laut der Statistik zugenommen, was die Notwendigkeit eines adäquaten Umgangs mit den Veränderungen im Hochgebirge beweise. Laut DAV seien die Hauptgefahren bei Bergtouren:
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- Stürze, beispielsweise durch Ausrutschen auf eisigen Flächen.
- Verlaufen oder Blockieren, weil etwa Wege von Schnee bedeckt und damit nicht ersichtlich seien.
- Abstürze durch Ausrutschen oder weil eine (kleine) Lawine jemanden über einen Abhang spült.
Dementsprechend spiele die passende Ausrüstung eine wichtige Rolle, besonders im Winter, ordnete ein DAV-Sprecher auf Anfrage von IPPEN.MEDIA zu dem Thema bereits vor einigen Wochen ein. Allein das Equipment reiche aber nicht aus und müsse „zwingend um weitere Elemente ergänzt werden“. Dazu zählen Knowhow, eine richtige Tourenplanung und eine realistische Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten sowie der Bedingungen am Berg.
Im Winter empfehlen die Experten vom Alpenverband Wanderern Stöcke und spezielles trittfestes Schuhwerk bei Eis (Grödel). Zur Ausrüstung gehörten neben den Schuhen auch warme Kleidung, Handschuhe und Mütze, sowie eine regenfeste Jacke und Schlafsack (Biwaksack). Auch ein Handy sollte man immer dabei haben. Da nur ein Bruchteil der Berghütten im Winter – und damit außerhalb der Hauptsaison – offen haben, sollte man auch Verpflegung und warme Getränke mitnehmen. Im Winter sollte mehr Zeit eingerechnet werden, da je nach Bedingungen auf den Wegen man oftmals langsamer und mühsamer vorankäme. (rku)
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