Kommentar: Miesbach verschiebt seine großen Investitionen zu lange

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Der fertig sanierte Barocksaal ist heute als Gemeinschaftsraum in den Kinderhausbetrieb integriert. © Dieter Dorby

2,7 Millionen Euro ist die Sanierung des Miesbacher Klosters teurer als geplant. Ein Grund dafür sind die gestiegenen Baukosten, weil das Projekt zu lange geschoben wurde. Ein Kommentar von Merkur-Redakteur Dieter Dorby.

Dass die Sanierung des Klosters teuer wird, war klar. Bereits 2012 hatte Architekt Hans Meier davor gewarnt, den Mittelbau anzutasten – zu unabsehbar seien die bösen Überraschungen. Vermeidbar war das aber nicht. Nun ist die Halbruine komplett saniert, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für rund 5,4 Millionen Euro inklusive Kauf abzüglich aller Förderungen hat die Stadt ein Kinderhaus plus drei Wohnungen bekommen. Das Kloster wurde – wie 2010 beim Sicherungskauf gewünscht – erhalten, statt es für Wohnungen zu opfern.

Lesen Sie auch den Bericht zum Kommentar: Kreisbaumeister erklärt das teure Kloster von Miesbach

Am Denkmalschutz liegen die hohen Kosten eher nicht, sondern an der schlechten Bausubstanz und daran, dass man im Stadtrat teure Projekte gern über Jahrzehnte schiebt. Dabei ignoriert man regelmäßig: Die Kosten werden nicht weniger – im Gegenteil. Kloster, Bad, Straßen, Schulen, Kinderbetreuung: Im Lauf der Jahre entstand ein Investitionsstau, dem nun mit Überschuldungsrisiko begegnet wird. Dass dem Investitionshoch eine strikte Konsolidierungsphase folgen muss, ist klar. Dass sie konsequent umgesetzt werden muss, ist die Voraussetzung dafür, um später handlungsfähiger zu sein als in den vergangenen Jahren.

ddy

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