Stadt Tegernsee setzt auf Denkmalkonzept – Stadtratsbeschluss zur Rosenstraße
Der Tegernseer Stadtrat hat einen Antrag der Grünen-Fraktion befürwortet, die Rosenstraße zur verkehrsberuhigten Zone zu machen. Das neue Denkmalkonzept geht aber noch weiter.
Tegernsee – Die pittoreske Rosenstraße gilt als Tegernsees gute Stube. Alt eingesessene Läden in historischen Häusern, Vorgärten mit Rosenpracht. Immer wieder haben unter anderem die Geschäftsleute gefordert, die auch für Märkte genutzte Gasse noch attraktiver zu machen. Jetzt stand im Stadtrat ein Antrag der Grünen-Fraktion auf der Tagesordnung: Die Stadt möge die Rosenstraße in eine verkehrsberuhigte Zone umwandeln. Ein Anliegen, das alle im Gremium befürworteten. „Aber eigentlich sind wir schon viel weiter“, machte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) klar. Die Entwicklung der Rosenstraße sei Bestandteil des jüngst fertiggestellten Kommunalen Denkmalkonzepts (KDK). Die darin empfohlenen Maßnahmen, erklärte Hagn, gingen über den Grünen-Antrag hinaus.
Vorstellung des Konzepts am Samstag im Museum
Erstmals öffentlich vorgestellt wird das KDK am morgigen Samstag um 11 Uhr im Museum Tegernseer Tal. Elisabeth Heider vom Landesamt für Denkmalpflege präsentiert die Analyse und die Überlegungen dazu. Wie berichtet, hatte der Stadtrat Anfang 2022 beschlossen, ein Konzept in Auftrag zu geben. Dies auf Empfehlung von Kreisbaumeister Christian Boiger. Die Stadt Tegernsee sei ein „ganz besonderer Ort mit einem ganz besonderen Erbe“, hatte Boiger betont. 75 Denkmäler sind im Stadtgebiet erfasst, darüber hinaus gelten auch viele andere Gebäude als ortsprägend.
Auch der Hochwasserschutz spielt eine Rolle
Untersucht wurde bislang nur das Zentrum, zu dem die Rosenstraße gehört. Aber das Thema ist komplex. Es geht nicht nur ums historische Erbe und schmucke Flaniermeilen, sondern zum Beispiel auch um Hochwasserschutz bei Starkregen. Im ebenfalls unlängst im Auftrag der Stadt erstellten Sturzflutmanagement spielt die am Alpbach liegende Rosenstraße mit ihrem starken Gefälle ebenfalls eine große Rolle. „Wir müssen uns da die Entwässerung anschauen“, erklärt Hagn. Würden etwa die Bordsteine an der Rosenstraße entfernt, um eine gepflasterte Fußgängerzone zu schaffen, falle damit auch ein Schutz der anliegenden Häuser vor Überflutung weg.
Parkplätze fürs Zentrum nötig
Dazu kommt: Es braucht auch ein Park-Konzept. Die Frage, ob die Stellplätze direkt an der Rosenstraße erhalten bleiben oder aufgelöst werden sollen, wurde schon in der Vergangenheit heiß diskutiert. Dass Parkplätze fürs Zentrum erforderlich sind, steht für Hagn außer Frage. Die Vorstellung, dass alle mit dem Rad oder der Bahn kommen, sei eine Illusion.
Die Umsetzung der Empfehlungen aus dem KDK ist Sache des Stadtrats. Das Gremium wird sich Hagn zufolge Anfang 2025 öffentlich mit den Vorschlägen befassen, die sich auf acht Bereiche beziehen. Es gilt, Prioritäten zu setzen. „Wir können nicht alles auf einmal machen“, weiß Hagn. Noch zuvor will der Bürgermeister eine Sondersitzung des Stadtrats zum Thema Sturzflutrisikomanagement ansetzen: „Es geht um die Ortsentwicklung insgesamt.“
Der Altertums-Gauverein, der mit der Stadt zur morgigen KDK-Präsentation im Museum Tegernseer Tal einlädt, will diesen Prozess begleiten. Für nächstes Jahr, so der Verein, sei dazu eine Sonderausstellung geplant.