Allershausen hat den Kampf um den Edeka-Supermarkt verloren, nun soll ein Getränkemarkt eröffnen. Damit ist auch die Unterschriftenaktion einer Schülerin gescheitert.
Allershausen – Seit Tagen dreht sich in Allershausen fast alles um die Zukunft des Edeka-Markts in der Ortsmitte. Die Unterschriftenaktion der neunjährigen Marie Maier nahm gerade erst richtig Fahrt auf – aber der Kampf ist verloren. Die Presseabteilung von Edeka bestätigte nun, dass die Entscheidung, in dem Gebäude nur noch einen Getränkemarkt anzubieten, unwiderruflich ist.
In dem Schreiben an Bürgermeister Martin Vaas, der sich schon länger vergeblich um einen Gesprächstermin mit dem Konzern bemüht hatte, beschrieb das Unternehmen die Situation: „Die Entscheidung, den bisherigen Markt nicht als Vollsortimenter weiterzuführen, ist uns nicht leichtgefallen. Bereits vor dem Hochwasser im Juni 2024 standen wir vor der Herausforderung, dass die Kundenfrequenz für einen wirtschaftliche tragfähigen Betrieb nicht ausreichte.“ Das Hochwasser und die massiven Schäden hätten die Situation noch einmal verschärft, sodass man den Standort völlig neu bewerten musste.
Niederschmetternde Nachricht für Allershausen
Die Presseabteilung von Edeka wurde auch hinsichtlich des Sortiments des neuen Getränkemarkts deutlich: „Uns ist bewusst, wie wichtig die Nahversorgung im Ortskern ist. Deshalb haben wir bereits in unseren anfänglichen Planungen neben einem breiten und tiefen Getränkesortiment ein kleines, nahversorgungsrelevantes Trockensortiment für den Ortskern vorgesehen. Die konkrete Sortimentsausgestaltung wird sich an der tatsächlichen Nachfrage orientieren.“ Auch wenn es die Unternehmenskommunikation positiv darstellt („Wir freuen uns, mit dem integrierten Trockensortiment Ihrem Kernanliegen partiell entgegenzukommen und einen wichtigen Beitrag für die Nahversorgung im Ortskern zu leisten,“), ist die Nachricht niederschmetternd für Allershausen. Das Unternehmen hat bereits Stellenanzeigen für einen Getränkemarkt gestartet. Dem Bürgermeister wurde ein Gespräch angeboten, „sofern Sie das für sinnvoll erachten“.
Für die neunjährige Marie Maier war gestern ein trauriger Tag, weil die Unterschriftensammlung mächtig Fahrt aufnahm und sie Unterstützung von allen Seiten erfuhr. „Ich war schon sehr traurig“, sagte sie zu der Mitteilung: „Das ist doof.“ Sie wird in den nächsten Tagen die Unterschriftenaktion abschließen: „Und vielleicht überlegen sie es sich dann doch noch einmal anders“. Marie Maier sieht für das neue Geschäft wenig Chancen: „Fast alle Leute, die unterschrieben haben, sagten, dass sie in einem Getränkemarkt in der Ortsmitte nicht einkaufen werden. Und dann muss der auch bald wieder schließen.“