EM 2024: Sicherheitsbehörden haben bereits Gefährder-Gruppe im Fokus

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Die EM steht bevor, NRW wird bei der Sicherheit eine entscheidende Rolle. Vor allem einen IS-Ableger hat die Polizei in der Vorbereitung im Blick.

Düsseldorf – Wenn im ganz großen Stil Fußball gespielt wird, geht es nicht nur um Sport. Die EM 2024 steht kurz bevor, im Juni geht es los. Hunderttausende Menschen werden zu Gast in Deutschland sein, Sicherheit ist dann ein zentrales Thema. Eine entscheidende Rolle wird dabei Nordrhein-Westfalen spielen: 20 der 51 Spiele während der Fußalleuropameisterschaft finden dort in vier Stadien statt und die NRW-Polizei übernimmt bundesweit eine führende Funktion während der Europameisterschaft. Die wird dabei auch eine ganz bestimmte Gefahr im Blick haben, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags.

EM 2024: „Für die Sicherheitsexperten wird das kein Spaziergang sein“

NRW-Innenminister Herbert Reul
NRW-Innenminister Herbert Reul. © Peter Sieben

„Für die Sicherheitsbehörden wird das kein Spaziergang sein. Vor allem angesichts der angespannten Lage. Der Ukraine-Krieg und der Terror-Angriff der Hamas auf Israel spielt dabei eine Rolle“, so Reul. Im Fokus habe man vor allem die Terrorgruppe Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK). Der afghanische IS-Ableger gilt als aktivster Arm des Islamischen Staats in Europa und soll zuletzt etwa einen Anschlag auf den Kölner Dom an Silvester geplant haben. „Der ISPK versucht Einzeltäter und Gruppen zu rekrutieren, um sie gegen weiche Ziele einzusetzen.“ Ein Sportereignis wie die EM zähle zu so einer Kategorie, sagte Reul.

NRW-Innenminister Herbert Reul: „Gefährdungslage ist nach wie vor hoch“

„Die Gefährdungslage ist nach wie vor hoch. Nach den Ereignissen in Köln sind wir noch wachsamer“, so Reul. Es gebe „kein Null-Risiko“, aber: „Wir sind vorbereitet.“ Ob auch ein vermehrter präventiver Einsatz von Fußfesseln denkbar sei, wollte der FDP-Abgeordnete Marc Lürbke wissen. „Es werden alle Mittel eingesetzt, die notwendig und rechtlich möglich sind. Nicht mehr und nicht weniger“, sagte Reul.

In NRW wird auch der Sitz des International Police Cooperation Center (IPCC) sein. Darüber läuft die bundesweite und gegebenenfalls internationale Koordination und Kommunikation der Sicherheitsbehörden. Dort werden auch Verbindungsbeamte aus dem Ausland ihren Dienst versehen. „Da werden alle Fäden zusammenlaufen“, so Reul.

Der leitende Polizeidirektor Dirk Hulverscheidt sprach von einer „besonderen Herausforderung“ für die Polizei. „20 Spiele finden in NRW statt, wir haben uns mit mehr Einsatzlagen zu beschäftigen”, so Hulverscheidt. 18 Spiele werden schon in den ersten zwei Wochen stattfinden, man werde polizeiliche Unterstützung auch der anderen Bundesländer und vom Bund einplanen.  

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