Millionen Kunden betroffen: Zweitgrößte deutsche Bank schließt alle Automaten
Die DKB baut ihre letzten Geldautomaten ab. Kunden müssen sich umstellen. Digitale Alternativen sollen den Bargeldbedarf decken.
München – Die Deutsche Kreditbank (DKB) mit Sitz in Berlin hat ihre letzten Geldautomaten zum 30. Juni 2025 endgültig abgeschaltet. Alle 17 Automaten im gesamten Bundesgebiet wurden dauerhaft stillgelegt. Bereits seit September 2023 waren die meisten dieser Geräte verschwunden, lediglich drei Standorte in Berlin und München blieben bis zuletzt in Betrieb.

„Der Betrieb unserer Geldautomaten verursacht erwartungsgemäß hohe Kosten. Wir haben daher analysiert, wie sich das Zahlungsverhalten unserer Kunden entwickelt hat“, erläutert DKB-Pressesprecher Hauke Kramm gegenüber Börse Online. Die Bank reagiert damit auf den Trend zu bargeldlosem Bezahlen und die abnehmende Nutzung der Automaten.
5,8 Millionen DKB-Kunden müssen umdenken: Keine eigenen Geldautomaten mehr
„Deshalb haben wir beschlossen, den Betrieb der verbliebenen Geldautomaten zum 30. Juni 2025 gänzlich einzustellen und die Einsparungen in unser digitales Angebot zu investieren“, fügt Kramm hinzu. Diese Entscheidung betrifft 5,8 Millionen Kunden der zweitgrößten deutschen Direktbank. Laut dem Portal vorunruhestand.de müssen diese nun ihre Gewohnheiten bei der Bargeldversorgung überdenken. Die Bank versichert: „Daher bieten wir eine Vielzahl an Alternativen, um den Bargeldbedarf bequem und einfach decken zu können.“
Für DKB-Kunden bleiben mehrere Möglichkeiten, um an Bargeld zu kommen:
- Geldabhebung weltweit: Mit der Visa Debit- oder Kreditkarte können Kunden an allen Geldautomaten mit Visa-Logo abheben – oft kostenlos bei bestehendem „Aktivstatus“ (mindestens 700 Euro monatlicher Geldeingang).
- Cash im Shop: In vielen Supermärkten und Drogerien können Kunden im Rahmen des „Cash im Shop“-Programms oder per Cashback an der Kasse Geld abheben.
Die DKB verabschiedet sich von Geldautomaten – Ein klarer Trend zur Digitalisierung
Das Einzahlen von Bargeld gestaltet sich schwieriger. Die Option „Cash im Shop“ für Einzahlungen ist derzeit technisch unterbrochen, wie die DKB selbst mitteilt. Als Alternative bleiben nur die Filialen der Reisebank, was jedoch mit Gebühren verbunden ist: 9,90 Euro für Einzahlungen bis 999,99 Euro und ab 1.000 Euro wird 1% des Betrages berechnet, mindestens jedoch 12 Euro.
Die DKB ist nicht die einzige Bank, die diesen Schritt geht. Immer mehr Banken reduzieren ihre physische Präsenz. Die Berliner Bank, eine 100-prozentige Tochter der BayernLB, zählt mit einer Bilanzsumme von rund 131 Milliarden Euro zu den 20 größten Banken in Deutschland und ist nach der ING die zweitgrößte Direktbank im Land.
Experten erkennen darin einen klaren Trend: Das Bankgeschäft wird zunehmend digital. Für die Kunden bedeutet dies mehr Flexibilität, aber auch die Notwendigkeit, sich mit digitalen Zahlungsmethoden vertraut zu machen. Wer weiterhin regelmäßig größere Bargeldmengen ein- oder auszahlen möchte, sollte seine Bankverbindungen überdenken. (kiba)