US-Gesundheitsminister RFK Jr. will Kranke am Aussehen erkennen können
Robert Kennedy Jr. behauptet, Kindern Krankheiten anzusehen. Die Trump-Regierung entfernt sich immer weiter von wissenschaftlicher Methodik.
Washington, DC – US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Junior hat erklärt, er könne gesunde und kranke Kinder am Aussehen erkennen. Obwohl er keine medizinische Ausbildung besitzt, könne er feststellen, woran die Kinder erkrankt seien.
„Ich weiß, wie ein gesundes Kind aussehen sollte“, erklärte Kennedy am Mittwoch während eines Pressegesprächs mit dem Gouverneur von Texas, Greg Abbott. „Ich sehe heute Kinder, während ich durch Flughäfen gehe, während ich die Straße entlanglaufe, und ich sehe diese Kinder, die einfach überlastet sind, mit mitochondrialen Problemen, Entzündungen, man sieht es an ihren Gesichtern, an ihren Körperbewegungen und an ihrem Mangel an sozialen Kontakten.“

Mit Robert Kennedy Jr. ziehen Verschwörungsmythen ins US-Gesundheitsministerium ein
In Mitochondrien können sich erbliche Erkrankungen von einer Generation auf die nächste übertragen. Mitochondriale Dysfunktion kann laut der Charité in Berlin möglicherweise auch eine Rolle bei der Entwicklung des chronischen Erschöpfungssyndroms oder ME/CFS spielen. Hinweise darauf, dass medizinische Laien das komplizierte Krankheitsbild nach optischer Begutachtung eines Patienten auf die Ursache zurückführen können, sind nicht bekannt.
Kennedys sorgt mit unwissenschaftlichen Aussagen immer wieder für heftige Reaktionen unter Fachleuten. Der Gesundheitsminister gilt als ausgesprochener Impfskeptiker. Anfang August kürzte er staatliche Mittel in Höhe von rund 430 Millionen Euro für die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen. Diese entwickeln Forscherinnen und Forscher aus der Medizin und Pharmazeutik unter anderem gegen Krankheiten wie COVID-19 und die Grippe.
Trump-Regierung entlässt medizinischen Fachpersonal in Gesundheitsbehörde
Die Regierung von Donald Trump hat gestern die Leiterin der nationalen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) entlassen, die unter anderem für Infektionskrankheiten zuständig ist. Auch Führungsfiguren innerhalb der Behörde erklärten daraufhin ihren Rücktritt.
„Ich kann nicht in einem Umfeld arbeiten, in dem das CDC als Instrument zur Erstellung von Richtlinien und Materialien genutzt wird, die nicht der wissenschaftlichen Realität entsprechen und eher darauf abzielen, die Gesundheit der Bevölkerung zu schädigen als zu verbessern“, schrieb der Leiter des angegliederten National Center for Immunization and Respiratory Diseases in einem öffentlichen Kündigungsbrief auf X. (dafi)