Freie Fahrt auf der Leinbergerstraße: Umstrittene Baustelle in Moosburg überpünktlich vollendet

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Moosburg

Kommentare

Mit eigens für diesen Anlass lasergravierten Scheren wurde am Montag das symbolische Band für die frisch sanierte Leinbergerstraße in Moosburg durchgeschnitten. © Forster

Die Erneuerung der maroden Leinbergerstraße war von den Moosburgern langersehnt, ihr Zeitpunkt aber höchst umstritten. Nun ist die Fahrbahn wieder freigegeben.

Moosburg - Das Timing war aus der Sicht vieler Moosburger – diplomatisch formuliert – ungünstig. Dass ausgerechnet parallel zum „Plan“-Umbau mit der Leinbergerstraße ein weiterer stark frequentierter Teil der Innenstadt monatelang erneuert wird, hatte den Verantwortlichen der Kommune einige Kritik eingebracht. Als nun am Montag die Freigabe dieser wichtigen Verkehrsachse mit dem symbolischen Durchschneiden eines weißblauen Bands zelebriert wurde, hat man die Kontroversen nicht verschwiegen. „Aber auch, wenn die Baumaßnahme umstritten war, bin ich froh, dass wir es durchgezogen haben“, sagte Bürgermeister Josef Dollinger mit Blick auf den nagelneuen Asphalt. „Jetzt ist es für die nächsten 50 Jahre wieder sauber hergerichtet.“

Nach Straßenbauarbeiten durchschneiden Verantwortliche in Moosburg ein Band auf der erneuerten Leinbergerstraße
Offiziell eingeweiht: Verantwortliche aus dem Rathaus sowie von Planungs- und Baufirma haben am Montagvormittag die frisch erneuerte Leinbergerstraße ihrer Bestimmung übergeben. © Forster

Wer sich noch einmal durchliest, was vor knapp einem Jahr zu der Straßenbaustelle an Zahlen vorausgesagt worden war, dürfte über die präzise Prognose erstaunt sein. Die veranschlagte Bauzeit von Anfang April bis 31. Oktober wurde sogar um wenige Tage übererfüllt, mit 1,5 Millionen Euro Kosten liegt man auch nur relativ knapp über den angekündigten 1,4 Millionen.

Stadt und Baufirma loben sich gegenseitig

Für ein Projekt dieser Größe und angesichts des historischen Altstadt-Bereichs mit diversen Unwägbarkeiten wie etwa archäologischer Baustellen-Begleitung war das für die Beteiligten ein echter Grund zur Freude. Entsprechend groß war auch der Dank, den Josef Dollinger, Bauamtsleiter Herbert Held und Sabine Wiesheu von der Straßenverkehrsbehörde an die beauftragten Planer und die Baufirma richteten. „Wenn jede Baustelle so laufen würde, wären wir sehr zufrieden“, sagte Held an Wadle-Bau-Geschäftsführer Arno Staudinger gerichtet. Der konnte ein Kompliment zurückgeben: „Probleme gibt‘s immer wieder. Wichtig sind dann schnelle Entscheidungen. Das hat hier sehr gut funktioniert.“

Arbeiter der Baufirma Wadle entfernen am Montagvormittag die Absperrungen auf der frisch sanierten Leinbergerstraße.
Arbeiter der Baufirma Wadle entfernen am Montagvormittag die Absperrungen auf der frisch sanierten Leinbergerstraße. © Forster

Held und Dollinger dankten aber auch explizit den von Einschränkungen und Unannehmlichkeiten betroffenen Anwohnern für ihr Verständnis. Stellvertretend nahm am Montag diese Worte Feuerwehr-Kommandant Gerhard Hochleitner entgegen, dessen Organisation mit dem Feuerwehrhaus genau in der Mitte der drei Bauabschnitte residiert. Ein weiterer betroffener Anlieger war dann auch zufällig der erste Nutzer der frisch eröffneten innerstädtischen Durchgangsstraße: Francesco Cataldo, Wirt des italienischen Restaurants La Forchetta, steuerte seinen Wagen mit einem breiten Grinsen vor sein Lokal, um Lebensmittel auszuladen.

Behindertengerechter Ausbau des ÖPNV

Die Baumaßnahme umfasste nicht nur den arg ramponierten Straßenoberbau, sondern unter anderem auch die Erneuerung des Kanals darunter. Laut Ortschef Dollinger werden rund 240.000 Euro der Kosten über den Bund-Länder-Zuschuss bezahlt. Weitere gut 20.000 Euro Fördergeld gibt es für den behindertengerechten Ausbau im Bereich der Bushaltestelle und der Fußgängerampel zwischen den beiden Parkplätzen Leinbergerstraße und Alte Polizei. Dort findet sich nun zum Beispiel ein taktiles Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung.

Auch interessant

Kommentare