Für 18 Millionen Euro: Bergwacht errichtet Zentrum für Alpine Sicherheit in Bad Tölz

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Die Lücke schließen: Das Zentrum für Alpine Sicherheit soll zwischen der Hubschrauberübungshalle (links) und der Rettungswache der Tölzer Bergwacht (rechts) entstehen. © Bergwacht Bayern

Der Bau des Zentrums für Alpine Sicherheit in Bad Tölz startet noch in diesem Halbjahr. Darin soll die gesamte Logistik der Bergwacht gebündelt werden.

Bad Tölz – Es ist ein Leuchtturmprojekt für das ganze Oberland: Rund 18,1 Millionen Euro investiert die Stiftung Bergwacht in den Neubau des Bayerischen Zentrums für Alpine Sicherheit am Standort Bad Tölz. Die gesamte Logistik der Bergwacht soll künftig von dort aus gesteuert werden. Am Freitag, 28. März, ist feierlicher Spatenstich. Dazu werden Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Sozialministerin Ulrike Scharf (beide CSU) und Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) erwartet.

Bergwacht errichtet Bayerisches Zentrum für Alpine Sicherheit – 2027 soll es fertig sein

Die Grundplanung für das Vorhaben steht bereits seit 2007, als mit dem Bau des Bergwacht-Zentrums für Ausbildung und Sicherheit begonnen wurde. In dem futuristischen Kubus neben der Bundesstraße 472 trainieren die Bergwachtler und andere Rettungsorganisationen unter anderem das komplexe Zusammenspiel mit Hubschrauberpiloten. Doch der Neubau sei immer wieder nach hinten verschoben worden, erklärt Roland Ampenberger, Vorstand und Sprecher der Stiftung Bergwacht, auf Anfrage unserer Zeitung. Bewegung kam 2018 in das Vorhaben, seitdem gibt es eine Genehmigungsplanung. Nach dem Spatenstich ist der Baubeginn für das erste Halbjahr 2025 vorgesehen. Die Stiftung Bergwacht, die Eigentümer und Bauherr ist, rechnet mit einer Bauzeit von rund 22 Monaten. Ab 2027 will die Bergwacht den dreigeschossigen Komplex nutzen. „Wir freuen uns darauf“, sagt Ampenberger.

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Mit dem Zentrum für Alpine Sicherheit will die Bergwacht die Rettungsstrukturen zukunftssicher aufstellen. Dafür werden jetzt die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen. Der Neubau ergänzt dabei die Hubschrauberübungshalle und die bestehende Rettungswache der Tölzer Bergwacht, die bereits als erster Teil der Erweiterung von der Bereitschaft Bad Tölz gebaut und 2021 in Betrieb genommen.

Neubau dringend notwendig: Im „Multifunktionsbau“ soll alles gebündelt werden

Der Neubau ist dringend notwendig, denn der Bergwacht ist der Platz ausgegangen. Das Zentrum für Alpine Sicherheit soll ein „Multifunktionsbau“ werden, so Ampenberger. Das Gebäude wird aus Vollholz und Stahlbeton bestehen. Bereits seit über zehn Jahren arbeiten die Mitarbeiter der Bergwacht Bayern und der Stiftung Bergwacht am Standort Bad Tölz in Büro-Containern. Im neuen Zentrum bekommt die Verwaltung moderne Büros. Zudem soll die Beschaffung und Logistik, aktuell noch ausgelagert im Tölzer Gewerbegebiet Farchet, dort unterkommen.

Die Stiftung Bergwacht will den Neubau als „Kompetenzzentrum“ etablieren. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Ausbildung und Vernetzung der Bergretter. Dazu soll es Lehrsäle und Veranstaltungsräume geben. In Schulungen sollen Konzepte zur Zusammenarbeit und Kommunikationsstrategien entstehen. Im Ernstfall wird das Zentrum zur „Schaltzentrale“. Hier sollen die Einsatzkräfte bei Sonderlagen und Katastrophen koordiniert werden. Auch die Zentrale des bayerischen Lawinenwarndienstes soll wie berichtet im Zentrum für Alpine Sicherheit unterkommen. Damit komme alles an einen Platz, so Ampenberger, der sich davon mehr Effizienz verspricht. Mit einer kleinen Ausstellung im Eingangsbereich will die Bergwacht ihre Arbeit und Geschichte erlebbar machen.

Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 15 Millionen Euro

Rund 18,1 Millionen Euro kostet das Projekt, eine gewaltige Summe. Der Freistaat Bayern fördert das Vorhaben mit 15 Millionen Euro. Die restlichen drei Millionen Euro deckt die Stiftung Bergwacht aus Spendeneinnahmen. Rund zwei Drittel der verbliebenen Summe sei inzwischen eingegangen, so Ampenberger. Weitere Spender werden dennoch gesucht, betont er. Alles für das Leuchtturmprojekt der Bergwacht. (vfi)

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