Klaus Meixner verkündete bei der Irschenberger Bürgerversammlung positive Nachrichten: Die Gemeinde bleibt weiterhin schuldenfrei, ebenso stehen zahlreiche Projekte in den Startlöchern.
Irschenberg – Irschenbergs Bürgermeister Klaus Meixner lud am Mittwoch vergangener Woche zur Bürgerversammlung ein. Rund 100 Zuhörer fanden sich dort ein und ließen sich über aktuelle und geplante Projekte der Gemeinde informieren.
Ein Grundpfeiler des Gemeindelebens bilden die Finanzen. Wie Meixner erklärte, beläuft sich der Verwaltungshaushalt auf knapp 9,9 Millionen Euro, während im Vermögenshaushalt Investitionen von rund 6,67 Millionen Euro eingeplant sind. Trotz dieser Ausgaben bleibt die Gemeinde Irschenberg schuldenfrei. Die wichtigsten Einnahmequellen sind weiterhin die Gewerbesteuer und die Beteiligung an der Einkommenssteuer.
Nach Angaben der Gemeinde werden die Gewerbesteuereinnahmen in diesem Jahr voraussichtlich 3,96 Millionen Euro betragen. Die tatsächlich eingenommenen Steuern übertreffen die Schätzung um 464.000 Euro. Die Beteiligung an der Einkommenssteuer steigt im laufenden Jahr auf 2,49 Millionen Euro. Auch die Einnahmen aus den Grundsteuern erhöhen sich auf 454.450 Euro. Die höheren Steuereinnahmen sind auf den Erlass der Realsteuerhebesatzsatzung im Rahmen der Grundsteuerreform zurückzuführen.
Neuer Wohnraum für Einheimische entsteht im Leitzachfeld
Die gestiegenen Einnahmen führen jedoch zu einer steigenden Kreisumlage, die sich auf 3,24 Millionen Euro erhöhen wird. Damit zählt Irschenberg weiter zu den finanzstarken Kommunen im Landkreis. Beim Bebauungsplan Leitzachfeld im Ortsteil Auerschmied ist nach zahlreichen Abstimmungsrunden ein Fortschritt erzielt worden.
Nachdem das Landratsamt Miesbach den Flächennutzungsplan genehmigt hatte, trat im September der Satzungsbeschluss in Kraft. Nun können zwei Doppelhäuser und zwei Dreispänner mit Doppelgaragen gebaut werden, wobei fünf Häuser der Gemeinde zur Schaffung von Wohnraum für Einheimische gehören. Die Ausschreibung erfolgt voraussichtlich im Februar oder März 2026.
Irschenbergs Zukunft: Von Glasfaser bis zur neuen Kläranlage
Die Gemeinde ist für die Ausrüstung und Unterhaltung von drei Freiwilligen Feuerwehren zuständig. Meixner dankte den 164 Feuerwehrleuten ausdrücklich für ihren Einsatz: „Sie leisten einen unbeschreiblichen wichtigen Dienst für die Allgemeinheit. Sei es in der Ausbildung der Einsatzkräfte, dem Abhalten von Leistungsabzeichen und im Einsatzdienst selbst.“Auch die pädagogischen Fachkräfte in den Kindergärten und die Lehrkräfte der Grundschule wurden gewürdigt. Dort werden 101 Kinder in fünf Klassen von neun Lehrern unterrichtet.
Der Arbeitskreis Energie und Wärme unterstützte die Gemeinde erneut bei der Energiewende. Erste Projekte wie die Ausstattung der Turnhalle mit stromsparender Beleuchtung und das Anbringen einer PV-Anlage an den Pumpstationen wurden bereits beauftragt oder umgesetzt. Beim Glasfaserausbau ist das vierte Förderverfahren weitgehend abgeschlossen. „Alle vorgesehenen Adressen sind aufgenommen und sollen in den nächsten vier Jahren ausgebaut werden“, erklärt die Gemeinde. Die Entscheidung über die Vergabe steht noch aus.
Infotreffen für Busfahrer
Um die schlechte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern, wird ein neuer Gemeinschaftsbus eingerichtet, der von Ehrenamtlichen gefahren wird. Der Bus steht vormittags Senioren und nachmittags Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Ein Treffen für freiwillige Fahrer findet am Mittwoch (4. Dezember) um 14 Uhr im Rathaus statt.
Finanzen, Bauprojekte und Verkehr
Der Neubau der Kläranlage verläuft nach Plan und soll im vierten Quartal 2026 abgeschlossen werden. Zur Finanzierung wurde ein Festbetrag von fünf Millionen Euro festgelegt, die restlichen Kosten werden über Gebühren finanziert. Kostensteigerungen kommen auch im Bereich Frischwasser auf die Irschenberger zu: Die Gemeinde muss die Gebühren anpassen, da im vergangenen Kalkulationszeitraum ein Defizit von rund 106.000 Euro entstanden ist. Dieses wird bis 2028 ausgeglichen.
Ein Wunsch aus der vergangenen Bürgerversammlung, durchgängig Tempo 30 auf der Hauptstraße und Querungshilfen in Buchbichl und Wendling einzurichten, konnte bislang nicht umgesetzt werden. „Eine 30er Zone ist derzeit nicht möglich, da eine Ausführungsverordnung für Kreisstraßen fehlt. Die zuständigen Stellen sehen zudem keine Notwendigkeit für Verkehrsinseln“, heißt es weiter. Der geplante Radweg zwischen Irschenberg und Miesbach soll hingegen bis 2028 schrittweise fertiggestellt werden.
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