Turnier um Ru(h)m und Ehre: 120 Spieler bei Merkur-Lantenhammer-Schafkopfmeisterschaft

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Heiß her ging‘s im Festzelt in Hausham nicht nur temperaturmäßig. Die rund 120 Spieler hatten Spaß, nahmen das Turnier aber auch durchaus ernst. © Max Kalup

Trotz deutlich jüngerem und weiblich verstärktem Teilnehmerfeld bei der Merkur-Lantenhammer-Schafkopfmeisterschaft: Am Ende setzten sich erfahrene Lokalmatadore durch.

Hausham – Nicht ganz so viele Teilnehmer wie letztes Jahr, als die Schafkopfmeisterschaft der Heimatzeitung nach langjähriger Pause wieder nach Hausham zurückkehrte und erstmals durch den Spirit der ortsansässigen Destillerie Lantenhammer verstärkt wurde, nahmen heuer am Schafkopfrennen im Haushamer Volksfestzelt teil: 120 eisern und bestens trainierte Wettkämpfer. Sie kamen von Sindelsdorf bis Aschau, von Forstern bis Kreuth.

Schließlich lockten auch diesmal nicht nur Preisgelder von insgesamt 950 Euro, sondern auch feinste Edelbrände in 1,5-Liter-Flaschen bis hin zu kleinen Geschenksets. Unter den 120 Kartlern waren am Samstag 24 Wettkämpferinnen. „Das sind 20 Prozent. Damit liegen wir im oberen Normalbereich“, machte Spielleiter Sepp Hundegger deutlich. Seit 31 Jahren organisiert und leitet er die Schafkopfmeisterschaften des Münchner Merkur und seiner Heimatzeitungen. Dass die weiblichen Kartlerinnen obendrein extrem jung waren, hat selbst ihn überrascht.

Jüngste Teilnehmerin 17 Jahre alt

Die jüngste Teilnehmerin war die 17-jährige Gloria Cramer aus Warngau. „Ich komme aus einem Skat- und Doppelkopfhaushalt“, erklärte sie in astreinem Hochdeutsch. Zum bayerischen Schafkopf sei sie über die Schule und die Pfadfinder gekommen. Seit fünf Jahren spielt sie Schafkopf mit Passion. „Ich habe echt Freude an den vielen verschiedenen Spielregeln. Das ist geil. Ich liebe das Spiel“, sprudelte es aus ihr heraus. Der Termin in Hausham, zu dem sie ihre beste Freundin Johanna (18) mitgenommen hat, war ihr aller erstes Turnier. Von vorneherein hatte Spielleiter Hundegger in Absprache mit den Sponsoren Tobias Maier und Thomas Weinberger von Lantenhammer für die Minderjährige den einzig nicht-alkoholischen Preis, eine Kaffee-Maschine, vorgesehen.

Insgesamt 90 Preise hatten sie zu vergeben: „Wir freuen uns über die vielen Wiederholungstäter vom letzten Jahr, aber auch über die vielen neuen Kartler. Und ganz besonders, dass so viele junge Leute dabei sind“, erklärte der Destillateurmeister und geschäftsführender Gesellschafter der Lantenhammer Destillerie GmbH. Das 1928 gegründete Unternehmen unterstütze das Schafkopf-Turnier, weil es zum einen die Leute zusammenbringen wolle. Zum anderen, um die traditionelle bayrische Lebensart hochzuhalten und weiterzugeben.

Erster und zweiter Platz geht nach Hausham

Maier, der selbst auf dem fünften Platz landete, freute sich dennoch, dass erfahrene und bekannte Lokalmatadore das Rennen machten. Den mit 500 Euro plus einer 1,5-Liter-Flasche Edeldestillat dotierten ersten Preis überreichte er an Willi Hoffmann aus Hausham, der mit 54 Punkten, einem Tout und vier Soli vorne lag. Den zweiten Platz – 300 Euro und eine 1,5-Liter-Flasche – machte ebenfalls ein Haushamer: Roland Kaffl mit 53 Punkten und sieben Soli. Auf Platz Drei landete mit 50 Punkten und sechs Soli Peter Trocker. Er konnte 150 Euro und ebenfalls eine Großflasche Edeldestillat mit nach Hause nach Siegertsbrunn nehmen.

Gastgeber und Gewinner: (v.l.) Tobias Maier (Lantenhammer) erreichte den fünften Platz. Die Siegerplätze gingen an Peter Trocker (Dritter), Willi Hoffmann (Erster) und Roland Kaffl (Zweiter). Organisiert hatte das Turnier Sepp Hundegger.
Gastgeber und Gewinner: (v.l.) Tobias Maier (Lantenhammer) erreichte den fünften Platz. Die Siegerplätze gingen an Peter Trocker (Dritter), Willi Hoffmann (Erster) und Roland Kaffl (Zweiter). Organisiert hatte das Turnier Sepp Hundegger. © AK

Leer ging keiner aus. Auch wenn Kartler punktemäßig im Minusbereich landeten und keinen Sachpreis mit nach Hause nahmen, so hatten sie doch einen Erfahrungsgewinn. So sah es zumindest die 47-jährige Thailänderin Rochana Sutcliff. Seit 23 Jahren lebt sie in Bayern, seit zwei Jahren spielt sie Schafkopf und seit einem Jahr Turniere. Sutcliff arbeitet in Bad Wiessee in der Gastronomie und hat in Sachen Bierzelt-Turnier-Atmosphäre Feuer gefangen. Da ging es nicht nur temperaturmäßig heiß her. Ihren emotionalen Mitspielern beschied sie lachend: „Es ist ein Spiel, das Spaß machen soll. Da sollte man nicht gleich schimpfen, wenn jemand mal einen Fehler macht.“ Trotzdem hatte man den Eindruck: Schafkopf in Hausham ist eine ernste Sache. Es ging durchaus um Ru(h)m und Ehre. ak

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