Aus allen Ecken Bayerns nach Hausham: Merkur-Schafkopfmeisterschaft gut besucht
Mit Ernsthaftigkeit und sportlichem Ehrgeiz gingen am Samstag 132 Kartler bei der Schafkopfmeisterschaft des Miesbacher Merkur im Volksfestzelt in Hausham ans Werk.
Hausham – Nach 16 Jahren fand das Turnier erstmals wieder in Hausham statt – und erstmals unter Beteiligung der Destillerie Lantenhammer als lokalem Sponsor und Mitorganisator. „Endlich wieder Hausham“, freute sich Spielleiter Sepp Hundegger, der die Schafkopfmeisterschaften des Münchner Merkur und seiner Heimatzeitungen seit Jahrzehnten organisiert und leitet. Aus allen Ecken Bayerns – diesmal bis aus Landshut, Schechen, Kaufbeuren, Neuburg an der Donau und Pocking – waren die Wettkämpfer gekommen. Und abermals mischten sich auch sehr viele langjährige „Profi“-Spieler unter die Einheimischen – so wie die 94-jährige Traudl Wagner aus München, die laut eigener Aussage leidenschaftlich gerne spielt, auch wenn es nicht um Geld geht, und das Schafkopfen betreibt, weil es dem Hirnschmalz und der Gedächtnisleistung zuträglich sei. Oder der 86-jährige Peter Göschl aus Rohrdorf und der 67-jährige Lothar aus München, die alle seit Jahrzehnten zwischen 30 und 60 Turniere pro Jahr bestreiten.
Hochschwanger an den Kartentisch
Unter den Lokalmatadoren wiederum fanden sich auffallend viele Frauen, wie die 40-jährige Karin aus Miesbach, die sich über die Gelegenheit freute, sich mit den alten Schafkopf-Hasen zu messen und außerdem Kontakte zu anderen Spielern aus näheren Umgebung zu knüpfen. Solange sie in Regensburg wohnte, habe sie wöchentlich „trainiert“ und das möchte sie nun, zurück in Miesbach, weiterführen. Auch Karin Schwarzer aus Reitham (Gemeinde Warngau) zählt zu den regelmäßigen Turnier-Teilnehmerinnen. Diesmal hat sie die Merkur-Meisterschaft am errechneten Geburtstermin ihres zweiten Kindes eingeschoben. „Nach Agatharied ins Krankenhaus müsste ich ja ohnehin. Falls es losgeht, wäre ich ja schon gleich vor Ort“, sagte sie fröhlich schmunzelnd. Aber so weit kam es dann doch nicht.

Bei so viel Frauenpower war es auch keine Überraschung, dass eine Teilnehmerin das Turnier gewann: Wilma Vogel aus Hausham. Sie erspielte sich die 500 Euro Preisgeld und eine Flasche Williamsbirne in der Sondergröße von 1,5 Litern. Eine solche erhielten auch der Zweitplatzierte Franz Widmann aus Bruckmühl und Andreas Heiss aus Bad Aibling zusätzlich zu ihrem Preisgeld von 300 beziehungsweise 150 Euro.
„Geistreiche“ Preise für die Top 50
Insgesamt hatte die Destillerie Lantenhammer„geistreiche und spirituelle“ Preise im Flaschenformat in Höhe von 5000 Euro zur Verfügung gestellt, sodass die ersten 50 Plätze dahingehend versorgt werden konnten. Attraktive Preise seien eine durchaus hohe Motivation für die Spieler, auch weite Strecken in Kauf zu nehmen, um an Preisschafkopf-Veranstaltungen teilzunehmen, erklärte Hundegger.
Er freute sich besonders, dass das erste Mal mit dem neuen Sponsor in Hausham so hervorragend gelaufen ist: „Es war ein gut gefülltes Zelt und eine gute, friedliche Stimmung“, zog Hundegger Bilanz. Und auch Lantenhammer-Geschäftsführer Tobias Maier war zufrieden mit der neuen Partnerschaft. Er stellte eine Beteiligung an weiteren Schafkopfturnieren unter Hundegger-Ägide beim Volksfest Hausham in Aussicht.