Blackrock-Chef Larry Fink: US-Wirtschaft womöglich bereits in der Rezession

Blackrock-Chef Larry Fink: US-Wirtschaft am Rande der Rezession

15.45 Uhr: Der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, Larry Fink, sieht die US-Wirtschaft durch den Zollstreit bereits stark geschwächt. „Ich denke, wir sind sehr nahe an, wenn nicht sogar in einer Rezession“, sagte Fink im US-Fernsehsender CNBC in der Sendung „Squawk on the Street“.

„Ich denke, wir werden auf breiter Front eine Verlangsamung sehen, bis es mehr Sicherheit gibt. Und wir haben jetzt eine 90-tägige Frist für die gegenseitigen Zölle - das bedeutet längere, größere Unsicherheit“, sagte Fink.

US-Börsen eröffnen den Freitag im Minus

15.37 Uhr: Die US-Börsen haben den Freitagshandel im Minus eröffnet. Der Dow Jones handelt um kurz nach 15.30 deutscher Zeit 0,8 Prozent im Minus, der S&P 500 steht 0,6 Prozent tiefer und die Nasdaq verliert ein halbes Prozent.

Wie wild diese Woche für die Anleger in den USA verlaufen ist, zeigt diese Grafik von CNBC:

Screenshot CNBC
Eine Grafik des US-Börsensenders CNBC zeigt eindrucksvoll die Kurs-Ausschläge in den Handelstagen nach dem "Liberation Day" cnbc.com (Screenshot vom 11.4.2025)

 

 

J.P.-Morgan-Chef: Gewinnerwartungen für US-Aktien um 5 Prozent gesenkt

15.30 Uhr: Jamie Dimon, CEO von J.P. Morgan Chase, erwartet, dass die Schätzungen für die Unternehmensgewinne angesichts der Unsicherheit, die durch den Zollstreit entstanden sind, sinken werden. „In den letzten Tagen haben die Analysten ihre S&P Gewinnschätzungen im Allgemeinen um 5 Prozent gesenkt“, sagte Dimon in einer Telefonkonferenz anlässlich der Vorlage der Quartalszahlen von J.P. Morgan. „Ich denke, das wird noch weiter sinken“. 

J.P. Morgan selbst senkt seine Gewinnerwartungen aber nicht. Er sehe keinen Grund, die Prognosen der Bank zurückzunehmen, sagte Finanzvorstand Jeremy Barnum. Daraufhin schaltete sich Dimon noch einmal ein: „Ich möchte nur hinzufügen, dass einige Unternehmen ihre Prognosen zurückgenommen haben. Ich erwarte, dass dies noch öfter der Fall sein wird.“

Die Aktie von J.P. Morgan legt im frühen Handel um 3,5 Prozent zu.

Fracking trotz niedriger Ölpreise? US-Energieminister prophezeit Energieüberfluss 

15:15 Uhr: Der US-Energieminister Chris Wright macht sich keine Sorgen über die fallenden Ölpreise und deren Auswirkungen auf die amerikanische Schieferölindustrie. Im Gegenteil: In Amerika werde in den kommenden Jahren Energieüberfluss herrschen. „Die amerikanische Schieferölindustrie wird überleben und florieren“, sagte Wright in einem Interview mit Dan Murphy von CNBC in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi. „Aber natürlich“, fügte er hinzu, “werden die Investitionsentscheidungen maßgeschneidert sein, wenn die Preise über einen langen Zeitraum so niedrig bleiben. Aber ich bin ziemlich optimistisch für die US-Industrie“.

Experten sehen in den stark gesunken Ölpreisen ein Problem für die Schieferölproduzenten, deren Fracking-Anlagen sich bei Ölpreisen um die 60 Dollar nicht mehr rechnen. Der Ölpreis ist gesunken, weil immer mehr Beobachter mit einer Rezession in den USA rechnen, was die Wirtschaftsaktivität und die Nachfrage nach Öl bremsen würde. Hinzu kommt, dass die Opec ihre Fördermenge ausweiten will.

Zahlen von J.P Morgan besser als erwartet – Bankchef  Dimon: „hoffen das Beste“

13.05 Uhr: In den USA beginnt heute die Berichtssaison. Als erstes Unternehmen hat die US-Großbank JPMorgan Chase vor der Eröffnungsglocke Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht, die klar über den Erwartungen der Analysten liegen. Der Gewinn je Aktie stieg auf 5,07 Dollar, erwartet wurden 4,61 Dollar. Der Umsatz erreichte 46,01 Milliarden Dollar gegenüber erwarteten 44,11 Milliarden.

„Die Wirtschaft ist mit erheblichen Turbulenzen konfrontiert (einschließlich der Geopolitik), mit den potenziellen Vorteilen einer Steuerreform und Deregulierung“, sagte Bankchef Jamie Dimon in einem Statement.  Hinzu kämen potenzielle Nachteile von Zöllen und Handelskriegen, eine anhaltend hohe Inflation, hohe Haushaltsdefizite „und immer noch recht hohe Vermögenspreise und Volatilität. Wie immer hoffen wir das Beste, aber wir bereiten die Firma auf eine breite Palette von Szenarien vor“, sagte Dimon.

Der J.P. Morgan-Chef hatte sich in den vergangenen Tagen wiederholt kritisch zur Zollpolitik des US-Präsidenten geäußert. Sie werde wahrscheinlich eine Rezession in den USA auslösen, sagte Dimon am Mittwoch – bevor Trump die von ihm vorgeschlagenen Zölle für die meisten Länder überraschend aussetzte.

Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase
Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase Imago

 

Dollar verliert rapide an Wert – Investoren ziehen Geld aus USA ab

12.27 Uhr: Der Dollar hat am Freitag noch einmal erheblich an Wert eingebüßt. Freitagmittag kostete ein Euro 1,1416 Dollar, damit steht der Dollar so tief wie seit Februar 2022 nicht mehr. Neben dem Euro sind vor allem Schweizer Franken und Yen gefragt.

Hinter der Dollar-Schwäche stecken mehrere Effekte. Zum einen rechnen angesichts des Zollstreits mit China immer mehr Beobachter mit einer Rezession in den USA. Deshalb trennen sie sich von US-Aktien und auch US-Staatsanleihen und schichten ihr Geld in andere Regionen der Welt um, was de facto zu Kapitalabflüssen aus dem Dollar führt. 

„Der Status des Dollar hat unter der erratischen Politik Donald Trumps gelitten“, erklärt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, in seinem Marktkommentar. „Hinzu kommt, dass die US-Regierung mittelfristig eher ein Interesse an einer schwachen Währung hat, um ihr bei der Verringerung des Handelsbilanzdefizits zu helfen.“ Dazu könnte Trump den Druck auf die Notenbank wieder erhöhen, die Geldpolitik zu lockern. Die Commerzbank hatte ihre Dollarprognose für das Jahresende 2026 bereits am Mittwochabend von 1,10 auf 1,15 Dollar je Euro angehoben. Dieses Kursziel ist jetzt schon fast erreicht.

Auch die bisherige Ausnahmestellung der USA werde zunehmend angezweifelt, sagte Claudio Wewel, Währungsexperte der Privatbank J. Safra Sarasin, dem Handelsblatt. Der Markt gehe nicht länger davon aus, dass die USA schneller wachsen als der Rest der Welt und sich auch die Aktienkurse dort besser entwickeln als in Europa oder China. 

China erhöht Gegenzölle - Dax verliert binnen Minuten 300 Punkte

10.05 Uhr: Der Dax hat die anfänglichen Gewinne nicht halten können. Zwischen 9.45 Uhr und 10 Uhr verlor das Börsenbarometer binnen Minuten 300 Punkte und notiert jetzt 0,65 Prozent im Minus bei 20.429 Punkten. Auslöser war die Nachricht, dass China seine Gegenzölle auf 125 Prozent erhöht.

Apple will China-Zölle mit indischen iPhones ausgleichen

9.55 Uhr: Mit dem „Project Elephant“ will Apple versuchen, die Folgen des Handelskriegs zwischen den USA und China abzumildern, berichtet das „Handelsblatt“. Derzeit kommen die meisten iPhones aus den Fabriken des chinesischen Auftragsfertigers Foxconn. Doch seit Donald Trump horrende Strafzölle gegen China verhängt hat, die der US-Präsident zuletzt auf insgesamt 145 Prozent anhob, ist dieser Beschaffungsweg für Apple weitgehend unrentabel geworden.

 Gut, dass Apple bereits damit begonnen hatte, eine neue iPhone-Fabrik in Bangalore im Süden Indiens zu bauen. Die 1,2-Millionen Quadratmeter große Anlage soll noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen, berichtet das „Handelsblatt“. Sie wäre damit das zweitgrößte iPhone-Werk nach Foxconn. 

Hinzu kommt: Für Waren aus dem Land hat die US-Regierung einen vergleichsweise niedrigen Zollsatz von nur 26 Prozent verhängt. Zudem wurden auch dort die Zölle für 90 Tage ausgesetzt. Damit gilt aktuell der „Standrad-Zoll“ in Höhe von zehn Prozent.

Mit der neuen Fabrik verdoppelt sich nach Angaben des „Handelsblatts“ die Zahl der in Indien gefertigten iPhones bis zum Jahresende auf 25 bis 30 Millionen Stück. Würden all diese Geräte in die USA gehen, entspräche das rund 60 Prozent der jährlichen iPhone-Importe in die USA. 

Dax eröffnet am Freitag im Plus - Sartorius an der Spitze 

9.35 Uhr: Die aufreibende Börsenwoche ist für deutsche Anleger noch nicht vorbei. Der Dax eröffnete am Freitag zwar 1,13 Prozent im Plus, verlor aber in den ersten 30 Handelsminuten schon wieder und steht aktuell nur noch 0,26 Prozent im Plus bei 20.616 Punkten. Größter Gewinner sind die Aktien von Sartorius mit einem Plus von mehr als vier Prozent, am Indexende verliert die Deutsche Telekom 1,17 Prozent. Der MDax gewinnt mehr als ein Prozent hinzu. 

In den USA rückt derweil schon wieder die nächste Berichtssaison in den Fokus. Am Freitagnachmittag legen die Banken JPMorgan, Wells Fargo und Morgan Stanley ihre Quartalsberichte vor. Preisdaten aus den USA geben zudem weitere Hinweise auf die Inflationsentwicklung in der weltgrößten Volkswirtschaft. Die Verbraucherpreise hatten sich im März überraschend deutlich abgeschwächt, was Donald Trump dazu veranlasste, Zinssenkungen von der Notenbank zu fordern.

Weiter Unruhe: Asien-Börsen fallen wieder

Freitag, 11. April, 08.08 Uhr: Im Zoll-Chaos kommen die asiatischen Börsen nicht zur Ruhe. Am Freitag stiegen sie unter dem Niveau des Vortags ein und büßten einige Punkte ein. Der Nikkei-Index in Tokio notierte am Freitagmorgen mit einem Abschlag von 4,22 Prozent beim Zwischenstand von 33.148,45 Punkten.

In China und der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong gaben der Shanghai-Composite-Index in den ersten rund anderthalb Stunden 0,2 Prozent und der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent nach. Auch an der Börse in Seoul startete der Leitindex KOSPI zunächst mit einem leichten Minus.

Goldpreis schießt wegen Zollkrieg nach oben

21.33 Uhr: Der Goldpreis ist am Donnerstag wegen der anhaltenden Unsicherheit infolge der erratischen Politik von US-Präsident Donald Trump wieder auf ein Rekordhoch gestiegen. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kletterte im US-Handel bis auf fast 3.176 Dollar und baute damit die Gewinne vom Vortag aus.

Damit ist die kurze Schwächephase am Goldmarkt in den vergangenen Tagen erst einmal beendet. Nach dem vor einer Woche erreichten Rekordhoch von fast 3.168 Dollar an der Börse in London kam es zu Gewinnmitnahmen und der Preis sackte bis auf fast 2.950 Dollar ab.

Zur Wochenmitte hatte sich die Stimmung wieder gedreht und Gold war wegen der von Trump ausgelösten Turbulenzen an den Finanzmärkten wieder als sicherer Hafen gefragt.

Dax schließt im Plus

17.57 Uhr: Der vorläufig entschärfte US-Zollstreit hat den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Nach einem frühen Kurssprung von mehr als 8 Prozent auf 21.300 Punkte blieb für den Dax letztlich ein Zuwachs von 4,53 Prozent auf 20.562,73 Zähler, womit der deutsche Leitindex an Schwung einbüßte und auf Tagestief schloss.

Dies galt auch für den MDax der mittelgroßen Unternehmen, bei dem am Ende des Tages noch ein Plus von 3,37 Prozent auf 25.703,63 Punkte übrig blieb. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 4,3 Prozent.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch die jüngst verhängten, länderspezifischen Sonderzölle für 90 Tage ausgesetzt. Während dieses Zeitraums greift nun ein pauschaler Zollsatz von 10 Prozent. 

US-Börsen schmieren wieder ab 

17.55 Uhr: Die Wall Street kann die Euphorie vom Vortag nicht halten. An den US-Börsen ging es heute nach dem Jubel am Vortag auch schon wieder nach unten: Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial sank zum europäischen Börsenschluss um 3 Prozent, der technologielastige Nasdaq 100 stand mehr als 4 Prozent tiefer. Für Analystin Lori Calvasina von der kanadischen RBC ist der US-Aktienmarkt noch nicht aus dem Gröbsten heraus, auch wenn ein Boden gefunden sein könnte.

Am Mittwoch hatte der Dow mit einem Plus von fast 8 Prozent und der Nasdaq 100 mit plus 12 Prozent auf die Aussetzung der Zölle reagiert.

US-Börsen geben Vortagsgewinne teilweise ab

15.31 Uhr: Die US-Börsen eröffnen den Handel am Donnerstagnachmittag deutscher Zeit mit Verlusten.

Am Vortag hatten die Indizes teilweise zweistellige Prozent-Gewinne verbucht, nachdem Donald Trump die Anwendung der Strafzölle plötzlich aussetzte. Die heutige Konsolidierung war zu erwarten.

EU setzt Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht um

13:45 Uhr: Die Europäische Union will die geplanten Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht in Kraft setzen. Dies kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Reaktion auf die jüngste Entscheidung von US-Präsident Donald Trump an, bestimmte Zölle auszusetzen.

US-Präsident Donald Trump hatte nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten am Mittwochabend überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Allerdings geht Trump mit zusätzlicher Härte gegen China vor und erhöht die Abgaben auf chinesische Einfuhren noch weiter auf nun 125 Prozent.

Deutsche und europäische Börsen weiter satt in der Gewinnzone

13.30 Uhr: Um kurz nach Mittag verbuchten die europäischen Marktplätze weiter anhaltend hohe Kursgewinne. Im Überblick:

  • Dax +5,6 % bei 20.775 Punkten
  • TecDax +5,7 % bei 3370 Punkten
  • FTSE (Großbritannien) +4,5 % bei 8023 Punkten
  • CAC (Frankreich) +5,6 % bei 7246 Punkten
  • Stoxx 600 +5,5 % bei 496 Punkten

Gold konnte ebenfalls weiter zulegen. Die Feinunze kostete 3166 Dollar, ein Plus von 0,95 Prozent.

Käufer-Streik in China drückt BMW-Absatz ins Minus

12:19 Uhr: Ein heftiger Einbruch in China hat den weltweiten Absatz von BMW ins Minus gezogen. Insgesamt verkaufte der Münchner Konzern im ersten Quartal 586.149 Autos - das waren 1,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Entscheidend dafür war ein Absturz um 17,2 Prozent auf 155.195 Fahrzeuge in China. BMW leidet hier - wie auch seine Wettbewerber unter der aktuellen Schwäche des stark umkämpften Marktes. 

In den beiden anderen wichtigen Regionen Europa und Amerika schnitt BMW sehr viel besser ab. 

  • In Europa gab es inklusive der Tochter Mini einen Zuwachs von 6,2 Prozent auf 241.867 Autos
  • in Amerika um 5,4 Prozent auf 114.313 Autos - 94.591 davon in den USA

Im Heimatmarkt Deutschland verbuchte BMW allerdings ein leichtes Minus von 1,3 Prozent auf 61.264 Autos.

 Deutlich positiver entwickelte sich der Absatz von reinen Elektroautos, der um 32,4 Prozent auf 109.516 anzog - angetrieben vor allem von einem starken Plus in Europa. Auch die Tochter Mini, die ihr Portfolio vergangenes Jahr erneuert hat, konnte sich mit einem Zuwachs von 4,1 Prozent auf 64.626 Autos behaupten, während die Kernmarke BMW um zwei Prozent auf 520.142 Autos nachgab, das Luxusfabrikat Rolls-Royce sogar um 9,4 Prozent auf 1381.

Trumps Zollpause treibt Aktie von Schifffahrt-Giganten in die Höhe

10.22 Uhr: Donald Trump 90-tägiger Zoll-Aufschub lässt die Aktien des in Deutschland ansässigen Container-Schifffahrtsunternehmens Hapag-Lloyd um 9,5 Prozent. in die Höhe springen. Auch die Papiere des dänischen Schifffahrtsriesen Maersk gingen um zehn Prozent in die Höhe. Maersk hatte kürzlich davor gewarnt, dass Donald Trumps Strafzölle auf Mexiko, Kanada und China inflationär wirken könnten. Das berichtet CNBC

BMW
Neuwagen von BMW. Gettyimages

Deutsche Aktien weiter deutlich im Plus

10.10 Uhr: Nach der ersten Handelsstunde am Donnerstag verzeichnen die deutschen Aktienmärke weiter hohe Gewinne, wenngleich die Eröffnungskurse leicht abbröckelten. Um kurz vor 10.00 Uhr notieren der

  • Dax bei 20.978 Punkten (plus 6,7 Prozent)
  • MDax bei 26.337 Punkten (plus 5,9 Prozent)
  • SDax bei 14.592 Punkten (plus 5,4 Prozent)
  • Euro Stoxx 50 bei 4915 Punkten (plus 6,3 Prozent)

Der Preis für eine Feinunze Gold hält sich stabil über der Marke von 3100 Dollar. 

Dax legt massiv zu, Trumps Zoll-Aufschub beflügelt Anleger

09.23 Uhr: Der deutsche Leitindex Dax startet in den Donnerstaghandel bei 21.220 Punkten. Damit gewinnt er 8,0 Prozent.

Der MDax der mittelgroßen Werte steigt um 7,4 Prozent auf 26.700 Zähler. Und der TecDax gewinnt 7,7 Prozent auf 3429 Punkte.

Zu den besten Dax-Werten am Morgen zählen:

  • Infineon
  • MTU Aero Engines
  • Deutsche Bank

Umsatz-Spitzenreiter war das Papier von Rheinmetall. Die Aktie stieg um gut zwei Prozent. Die Notierung der Deutschen Telekom hingegen ging infolge der Dividenden-Ausschüttung zurück.

 Am Abend hatte US-Präsident Donald Trump einen Aufschub seiner Import-Zölle verkündet. Das führte zu starken Gewinnen der US-Börsen. 

Mit Trumps Aufschub sind die Strafzölle nicht hinfällig. Der US-Präsident setzt auf Verhandlungen mit einer Vielzahl von Staaten, um optimale Konditionen für die USA auszuhandeln. 

 Jochen Stanzl, Analyst bei CMC Markets, warnte im „Handelsblatt“ auch vor zu viel Euphorie angesichts von Trumps Handeln. „Die nun verkündete Pause der Zölle verringert zwar das Rezessionsrisiko und die Börsen können nicht anders, als wieder deutlich zu steigen“, sagte er. Trump habe aber immer wieder das Vertrauen in die Wirtschaft gestört. 

 Auch Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank zeigte nur verhaltenen Optimismus: „Die Nachrichten zeigen, dass die Trump-Administration auf die verschlechterten volkswirtschaftlichen Aussichten und die Marktturbulenzen reagiert.“. Stephans Ansicht nach könnte das aktuelle Kursniveau auf längere Sicht interessant sein.

EU-Chefin von der Leyen erleichtert über Trumps vorläufiges Einlenken

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßt unterdessen das teilweise Einlenken von Donald Trump im internationalen Zollkonflikt. Es sei ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Wirtschaft, teilte sie mit. „Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren von Handel und Lieferketten unerlässlich.“ Die Europäische Union setze sich weiterhin für konstruktive Verhandlungen mit den USA ein, mit dem Ziel, einen reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handel zu erreichen.

Asiatische Börsen klettern, Nikkei legt um 2700 Punkte zu

Donnerstag, 10.04.2025, 07.03 Uhr: Die asiatischen Börsen folgen den US-Märkten mit teils hohen Gewinnen. Der japanische Nikkei 225 notiert bei 34.426 Punkten und verbucht ein Plus von 8.6 Prozent oder 2712 Punkten. Die China-Börsen legen deutlich weniger zu, weil US-Präsident Donald Trump am Mittwochabend deutscher Zeit die Importzölle noch einmal angehoben hatte. Der Hongkonger Hang Seng Index steigt am Morgen um 1,8 Prozent, der Schanghaier SSE Composite um 0,93 Prozent. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwochabend deutscher Zeit überraschend die Zölle für drei Monate ausgesetzt - schlagartig setzte die Erholung der US-Börsen ein.

Nasdaq legt 12 Prozent zu

22.15 Uhr: Die US-Börsen beenden den Mittwochhandel mit deutlichen Gewinnen. Der Dow Jones Industrial gewinnt 7,9 Prozent auf 40.608 Punkte. Die Technologie-Börse Nasdaq 100 springt um 12,2 Prozent auf 19.145 Punkte. Der Russel 2000 für Klein- und Nebenwerte gewinnt 8,7 Prozent auf 1913 Zähler. Der S&P 500 schließlich steigt um 9,22 Prozent auf 5457 Punkte. 

Trump setzt Zölle größtenteils aus - US-Börsen schießen nach oben

20.13 Uhr: Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones ist kurz nach der Ankündigung von Donald Trump, die jüngst verhängten hohen Zölle für die meisten Länder auszusetzen, nach oben geschossen. Von 37.941 Punkten ging es hoch auf mehr als 40.000. Mittlerweile pendelt sich der Kurs oberhalb der 39.500 Punkte ein.

Der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 gewann 9,7 Prozent auf 18.756 Punkte - der größte Sprung seit 2008. Der S&P 500 verzeichnete ebenfalls einen großen Sprung von 5024 Punkten auf fast 5400 Zähler. Aktuell liegt er bei über 5300 Punkten.

Die zuletzt arg gebeutelten Aktien der "Glorreichen Sieben", der sieben bedeutendsten US-Tech-Unternehmen, sprangen in Reaktion auf die Trump-Ankündigungen kräftig an. Amazon, Meta, Nvidia, Alphabet, Microsoft, Apple und Tesla verbuchten zuletzt Kursaufschläge zwischen 6,4 und 14,0 Prozent.

Noch stärker profitierten die Aktien von US-Fluggesellschaften von der Trump-Ankündigung. So schnellten die Papiere von Delta Air Lines und United Airlines um jeweils 19 Prozent nach oben. Jene von American Airlines gewannen mehr als 13 Prozent. Im US-Handel sind außerdem die Ölpreise nach der Ankündigung deutlich gestiegen und ins Plus gesprungen.

Nach Trumps Ankündigung erneut Probleme mit Broker-App Trade Republic

20.12 Uhr: Nach der von Donald Trump angekündigten Zollpause ist die Broker-App Trade Republic erneut offline. Auf X beklagen sich zahlreiche Nutzer, nicht auf die App zuzugreifen und somit nicht auf die Kursveränderungen an der Börse reagieren zu können. Bereits am Montag war der Anbieter zum Börsenstart nicht erreichbar.

Schätzung: USA kassieren täglich 1,2 Milliarden Dollar Zölle auf chinesische Waren

18.45 Uhr: Dem US-Wirtschaftssender CNBC liegen Zahlen des globalen Handelsdatenunternehmens ImportGenius vor. Demnach werden die USA ab heute täglich Zölle in Höhe von 1,24 Milliarden Dollar auf heute chinesische Importe erheben. Der Höchstsatz von 104 Prozent war heute Nacht in Kraft getreten.

Einfuhren aus Vietnam werden laut ImportGenius 94,86 Millionen Dollar pro Tag einbringen, die Zölle auf Einfuhren aus der Europäischen Union erreichen nach diesen Zahlen bisher täglich lediglich 12,2 Millionen Dollar.

Die Marktforscher schätzen, dass die Zolleinnahmen auf Einfuhren aus China, Vietnam und der EU pro Jahr insgesamt 640 Milliarden Dollar einbringen werden.

J.P. Morgan-Chef hält Rezession in den USA für "wahrscheinlich"

18.30 Uhr: Jamie Dimon, der , CEO der Großbank JPMorgan Chase, sieht die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuern. „Ich denke, dass wahrscheinlich [eine Rezession] ein wahrscheinliches Ergebnis ist, weil die Märkte, ich meine, wenn man einen 2.000-Punkte-Rückgang [im Dow Jones Industrial Average] sieht, dann nährt sich das irgendwie von selbst, nicht wahr“, sagte Dimon nach Angaben von CNBC in der Fox Business Show ‚Mornings With Maria‘. „Es gibt einem das Gefühl, dass man Geld in seiner 401(k) (so heißen die staatlich geförderten Aktienrenten der Amerikaner) verliert, dass man Geld in seiner Rente verliert. You've got to cut back.“

Mit der Verschärfung des Handelskriegs zwischen den USA und China waren Aktien und Anleihen auch am Mittwoch erneut aggressiv abverkauft worden. Die Anleiherenditen stiegen angesichts der Sorgen um die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität, die durch den Schlagabtausch zwischen den beiden Nationen ausgelöst wurden nicht nur in den USA, sondern mittlerweile auch in der Eurozone und in Deustchland. 

Dax schließt drei Prozent im Minus, Gold schießt in die Höhe

17.40 Uhr: Der deutsche Leitindex Dax hat den Tag tief im Minus abgeschlossen. Der letzte Kurs wurde bei 19.670,88 Punkten festgestellt, 609 Punkte unter dem Schluss vom Dienstag. Das entsprach einem Minus von glatt 3,00 Prozent. Größte Verlierer waren die Aktien von Airbus (-5,25 Prozent), Fresenius SE (-4,74 Prozent) und MTU (-4,55 Prozent). Einzige Gewinner waren Symrise und E.on mit Zugewinnen 0,83 und 0,79 Prozent. 

Der MDax verlor 2,75 Prozent auf 24.867 Punkte. Dort lagen ThyssenKrupp (+1,49 Prozent) und Ströer (+0,42 Prozent) vorne. Am Indexende verloren die Aktien der Online-Apotheke Redcare Pharmacy nach Ankündigung einer Wandelschuldverschreibung mehr als 16 Prozent.

Der Goldpreis schoss heute um 3,5 Prozent in die Höhe und kostete um 17.30 Uhr 3083,56 Dollar je Feinunze, der Ölpreis für das Barrel Nordsee-Brent fiel auf 60,40 Dollar.

 

Goldbarren
Goldbarren bei einem indonesischen Goldhändler. Gettyimages

 

Erholungsversuch abgebrochen – US-Börsen geben Gewinne wieder ab

17.20 Uhr: Nachdem die US-Börsen am Nachmittag kurzzeitig einen Erholungsversuch gestartet und Gewinne ausgewiesen hatten, fallen sie aktuell wieder auf ihre früheren Niveaus zurück. Um 17.15 Uhr pendelten Dow Jones und S&P 500-Index um die Nulllinie, lediglich der Nasdaq stand 1,1 Prozent im Plus. Dort zählen die Aktien von AMD (+5,6 Prozent) und Arm (+4,7 Prozent) zu den größten Gewinnern. Auch Apple-Aktien gehören heute zu den Gewinnern und steigen um drei Prozent. 

Einige Anleger hatten im Vormittagshandel in den USA kurzzeitig Hoffnung geschöpft, nachdem Finanzminister Scott Bessent erklärt hatte, er werde eine führende Rolle bei den Zollverhandlungen übernehmen. Die Wall Street würde eine größere Rolle für Bessent gegenüber den als Hardlinern geltenden Handelsminister Howard Lutnick oder Handelsberater Peter Navarro bevorzugen.

Hinzu kam, dass Präsident Donald Trump die Anleger in einem Beitrag auf Truth Social dazu aufgerufen hatte, ruhig zu bleiben. „Dies ist ein großartiger Zeitpunkt zum Kaufen“, schreib Trump außerdem.

Doch bisher deutet weiterhin nichts darauf hin, dass der Zollkonflikt bald entschärft werden könnte.

US-Börsen unter Druck, Chinas Gegenzölle belasten

15:32 Uhr: Die Aktienmärkte eröffnen den Mittwochhandel mit leichten Einbußen.

  • Der Dow Jones Industrial verliert 0,8 Prozent auf 37.347 Punkte
  • Der Nasdaq 100 gewinnt 0,1 Prozent auf 15.287 Zähler
  • Der S&P 500 gibt um 0,42 Prozent auf 4960 Punkte nach

Viele Ökonomen erwarten für die USA eine Rezession. Am Mittag war bekannt geworden, dass die chinesische Regierung die hohen Extra-Zölle von Trump mit Aufschlägen auf US-Güter kontert. Peking kassiert nun Gegenzölle in Höhe von 84 Prozent. Die USA berechnen für chinesische Güter 104 Prozent. Damit befinden sich die beiden größten Wirtschaftsnationen der Welt in einem Zoll- und Handelskrieg. Auch die EU will ab Mitte Mai Gegenzölle erheben.

EU kündigt Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent auf US-Produkte an

15.30 Uhr: Die EU-Staaten reagieren auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle und wollen erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent einführen. Ab kommender Woche sollen unter anderem auf Jeans und Motorräder aus den USA Zusatzzölle erhoben werden.

Weitere Gegenzölle sollen dann Mitte Mai und Ende des Jahres folgen - unter anderem auf Lebensmittel wie Rindfleisch, Geflügel oder Zitrusfrüchte wie Orangen oder Grapefruits. Anfang Dezember sollen dann Zusatzzölle für Nüsse und Sojabohnen in Kraft treten.

Entgegen ursprünglicher Planungen wurden es vorerst Whiskey und andere alkoholische Getränke ausgenommen, weil europäische Spirituosenhersteller um ihre Geschäfte in den USA fürchten. Trump hatte der EU gedroht, bei einer Reaktion seinerseits mit zusätzlichen Gegenzöllen in Höhe von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholischen Getränke aus EU-Staaten gedroht.

Die US-Maßnahmen treffen nach EU-Angaben Exporte im Wert von 26 Milliarden Euro und könnten den USA damit theoretisch zusätzliche Zolleinnahmen von rund 6,5 Milliarden Euro bescheren. Die nun von der EU beschlossene trifft nach Angaben aus EU-Kreisen Waren im Wert von rund 21 Milliarden Euro. 

Delta Airlines erleidet Buchungseinbruch und streicht Prognose

14:29 Uhr: Delta Airlines erlebt einen Nachfrageeinbruch bei Ticketkäufen, wie CNBC berichtet. Das Unternehmen nennt als Grund dafür Donald Trumps Zölle. CEO Ed Bastian bezeichnete Tramps Vorgehen als „falschen Ansatz“.

Die Fluggesellschaft kürzte am Mittwoch ihre Wachstumspläne und erklärte, sie könne ihre Finanzprognose für 2025 nicht aufrecht halten. Delta hatte im vergangenen Monat aufgrund enttäuschender Buchungszahlen bereits die Prognose für das erste Quartal 2025 gesenkt.

Absturz der Ölpreise kommt nicht an der Tankstelle an

13.59 Uhr: Der weltweite Absturz der Rohölpreise nach den Zollankündigungen durch US-Präsident Donald Trump macht sich bisher kaum an den deutschen Tankstellen bemerkbar. Binnen Wochenfrist verbilligte sich Superbenzin der Sorte E10 nur um 1,4 Cent, wie der ADAC mitteilt. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete es 1,689 Euro pro Liter. Diesel verbilligte sich um 1,1 Cent auf 1,591 Euro.

Die Rohölpreise hatten dagegen laut ADAC mit zwölf Dollar deutlich stärker nachgegeben. Der Ölpreis ist typischerweise der wichtigste Treiber für Schwankungen bei den Spritpreisen. Genau umrechnen lassen sich die Veränderungen zwar nicht, weil auch andere Faktoren eine Rolle spielen, der Rückgang um etwas mehr als einen Cent bei den Spritpreisen ist aber sehr viel niedriger als das, was erfahrungsgemäß zu erwarten wäre.

Volkswagen startet mit Verkaufsplus ins neue Jahr

12:10 Uhr: Bei Volkswagen gehen die Absatzzahlen nach dem schwachen Vorjahr wieder nach oben: Weltweit lieferte der Konzern von Januar bis März gut 2,1 Millionen Fahrzeuge aller Konzernmarken aus, 1,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Wolfsburger mitteilten. Im gesamten Vorjahr hatte VW noch ein Minus von 2,3 Prozent verbucht.

Vor allem die bisher schwächelnde Pkw-Marke VW machte Boden gut. Dabei fielen die Daten für die einzelnen Konzern-Marken höchst unterschiedlich aus:

  • Bei der Kernmarke Volkswagen ging es im ersten Quartal um gut fünf Prozent nach oben, auf gut 1,1 Millionen Fahrzeuge. Diese Marke steht für die Hälfte aller Verkäufe des VW-Konzerns.
  • Bei Audi gingen die weltweiten Auslieferungen um 3,4 Prozent auf rund 383.400 Fahrzeuge zurück
  • Bei Porsche erreichten die Einbußen fast acht Prozent, die Absatzzahlen fielen auf 71.500 Fahrzeuge.

Deutlich nach unten ging es konzernweit in China, wo VW noch 644.000 Autos auslieferte, gut sieben Prozent weniger als vor einem Jahr. Zuwächse im Rest der Welt konnten das aber mehr als ausgleichen. In Europa ging es um 3,7 Prozent nach oben. In den USA zog der Absatz um 6,2 Prozent an. Experten sehen darin Vorzieheffekte wegen der neuen Autozölle von US-Präsident Donald Trump, die seit Anfang April gelten. 

Einen deutlichen Zuwachs gab es bei E-Autos: Weltweit wurden in den drei Monaten 216.800 reine Stromer aller Konzernmarken ausgeliefert, fast 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. In Europa hat sich die Zahl gegenüber dem schwachen ersten Quartal 2024 sogar mehr als verdoppelt, auf 158.000 Fahrzeuge.

VW ID.7
Das E-Auto VW. ID.7. Gettyimages