Aufstand im Todestrakt - Häftlinge rebellieren gegen Bidens Begnadigung

Zwei amerikanische Häftlinge wehren sich gegen die Begnadigung durch Präsident Joe Biden. Biden hatte ihre Todesurteile in lebenslange Haft umgewandelt, doch die beiden Männer sehen darin einen Nachteil. Sie sitzen im Hochsicherheitsgefängnis Terre Haute in Indiana ein. Die Häftlinge haben nun rechtliche Schritte eingeleitet, um die Begnadigung rückgängig zu machen. Laut NBC befürchten die Männer, dass sie ohne die Todesstrafe weniger Chancen haben, ihre Unschuld zu beweisen. Gerichte prüfen Todesurteile besonders genau, was ihnen bei einer lebenslangen Haftstrafe fehlen würde.

Weniger Chancen auf Berufung?

NBC berichtet, dass es in den USA schwierig ist, eine vom Präsidenten ausgesprochene Begnadigung anzufechten. Ein Urteil des Obersten Gerichtshofes von 1927 stärkt diese Befugnis des Präsidenten, unabhängig davon, ob der Verurteilte zustimmt. Dan Kobil, ein Experte für Verfassungsrecht, erklärte, es habe schon früher Fälle gegeben, in denen Häftlinge eine Begnadigung verweigert haben. „Wir verhängen Strafen für das öffentliche Wohl, ebenso wie Präsidenten Begnadigungen aussprechen“, sagte er. Robin Maher, Leiterin eines Zentrums gegen die Todesstrafe, ergänzte, dass die Mehrheit der Todestraktinsassen dankbar für Bidens Entscheidung sei.

Hintergrund der Verurteilungen

NBC berichtet, dass einer der beiden Häftlinge wegen des Mordes an einem Bankpräsidenten verurteilt wurde. Später tötete er in Texas einen Mithäftling und bekam dafür die Todesstrafe. Der andere Insasse, ein ehemaliger Polizist aus New Orleans, wurde für den Mord an Kim Groves verurteilt. Groves hatte eine Beschwerde gegen ihn eingereicht. Beide Männer beteuern weiterhin ihre Unschuld und hoffen, diese durch Berufungen zu beweisen. Präsident Biden hatte die Todesurteile von 37 Häftlingen umgewandelt, was sowohl Lob als auch Kritik zur Folge hatte.