Umfrage-Verluste im radikalen Lager: Trump verliert vor US-Wahl seine wichtigste Wählergruppe

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Evangelikale Pfarrer unterstützen Donald Trump im Widerstand gegen legale Abtreibung und LGBTQ+-Rechte. Doch die Loyalität schrumpft.

Washington, D.C. – Laut einer neuen Umfrage hat der frühere Präsident Donald Trump kurz vor der US-Wahl die Unterstützung von einigen evangelikalen Pfarrern verloren. Traditionell stehen evangelikale Christen hinter dem rechtsgerichteten Populisten. Sie sehen in Trumps einen Verbündeten im Widerstand gegen legale Abtreibung und LGBTQ+-Rechte.

Wie eine Umfrage von Lifeway Research* zeigt, nimmt die Unterstützung von christlichen Pfarrern seit 2020 allerdings ab. Vielen Evangelikalen ist Trumps Haltung zu einigen dieser sozialpolitischen Themen wohl nicht radikal genug. Für einen Wahlsieg des Republikaners im November sind Unterstützung und Wahlbeteiligung dieser mehrheitlich weißen Wählerschaft allerdings zentral.

Trump verliert vor US-Wahl bei evangelikalen Pfarrern sechs Punkte im Vergleich zu 2020

61 Prozent der evangelikalen Pfarrern, die an der Umfrage teilnahmen, gaben an, dass sie planen, für Trump zu stimmen, verglichen mit 68 Prozent in einer im September 2020 durchgeführten Umfrage. Während Trump 2020 noch einen Vorsprung von 32 Punkten vor Präsident Joe hatte Biden hatte, ergibt die aktuelle Umfrage, dass der ehemalige Präsident nur noch einen Vorsprung von 26 Punkten vor der demokratischen Präsidentschaftskandidatin und Vizepräsidentin Kamala Harris hat.

Wahl Ergebnis in %
US-Wahl 2024 Trump-Harris: 50-24
US-Wahl 2020 Trump-Biden: 53-21

Obwohl erwartet wird, dass Trump immer noch die Mehrheit der protestantischen Wählerinnen und Wähler haben wird, könnten selbst kleine Veränderungen in den wichtigen Swing States die US-Wahl im November entscheiden.

Einem Bericht von Newsweek zufolge könnte vor allem Trumps Unterstützung für die In-Vitro-Fertilisation (IVF) ein Grund für die aufkommende evangelikale Skepsis sein. Beim Thema Abtreibung steht Trump zwar ablehnend auf der Seite der sogenannten Pro-Life-Bewegung. Er betonte jedoch immer wieder die Notwendigkeit von Ausnahmen bei Vergewaltigung, Inzest und wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, was Empörung bei einigen Abtreibungsgegnern hervorruft.

„Trump fordert die Pro-Life-Bewegung im Grunde heraus, sich gegen ihn zu wenden“

„Trump fordert die Pro-Life-Bewegung im Grunde heraus, sich gegen ihn zu wenden“, sagte Albert Mohler, der Leiter der Southern Baptist, im Podcast der New York Times. Trump hat gemischte Kommentare dazu abgegeben, ob er eine Wahlmaßnahme unterstützt, die darauf abzielt, den Zugang zu Abtreibungen in seinem Heimatstaat Florida zu erweitern. Im August schlug er vor, dass die Abtreibungsbeschränkungen in Florida zu streng seien.

Eine harte Linie in Sachen Abtreibung könnte entscheidend sein, um seine Unterstützung bei den konservativen Evangelikalen aufrechtzuerhalten. Trump befindet sich bei dem Thema allerdings in einer schwierigen Position, da eine Mehrheit der Wahlberechtigten weitreichende Abtreibungsverbote ablehnt. Umfragen zeigen laut Newsweek, dass das Thema für die Republikaner zu einer Schwäche geworden ist. (lm)

Hinweis: Lifeway Research befragte vom 8. August bis 3. September insgesamt 1003 evangelische Pfarrern. Die vorherige Umfrage von 1000 evangelischen Pfarrern fand vom 2. September bis 1. Oktober 2020 statt.

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