Drohnen der Ukraine verbreiten Schrecken in Russland - sogar 1000 Kilometer hinter der Grenze
In der russischen Teilrepublik Tatarstan müssen Flughäfen den Betrieb wegen Drohnenangriffen aus der Ukraine vorübergehend einstellen – und das kurz vor einem Großereignis.
Kasan - Wegen eines massiven Drohnenangriffes aus der Ukraine auf die Teilrepublik Tatarstan mussten am Donnerstagnachmittag (23. Mai) die russischen Behörden reagieren: Die Flughäfen in der Hauptstadt Kasan und in Nischnekamsk stellten zeitweilig den Betrieb ein. Mehrere Unternehmen in Tatarstan verfügten laut örtlichen Medienberichten am Donnerstag über eine Evakuierung angesichts der Gefahr.
Die ukrainischen Drohnen trafen mehr als 1000 Kilometer von der Grenze entfernt mehrere Produktionsstätten für Militärausrüstung im russischen Gebiet, wie der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) der Kyiv Post mitteilte.
50 Drohnen abgewehrt: Ukraine dringt tief in russisches Territorium vor
Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau wurden mehr als 50 ukrainische Drohnenangriffe innerhalb von 24 Stunden abgewehrt. Zudem seien sechs Raketen vom US-Typ ATACAMS, vier Anti-Radar-Raketen vom US-Typ HARM und drei Lenkbomben vom Typ AASM Hammer aus französischer Produktion zerstört worden. Details nannte das Ministerium nicht. Die Angaben waren auch nicht von unabhängiger Seite überprüfbar, berichtet die Deutsche-Presse-Agentur. Nach einer Unterbrechung nahmen die Flughäfen ihren Betrieb wieder auf.
Die Republik Tatarstan wurde in den letzten zwei Monaten wiederholt von Drohnen angegriffen, was darauf hindeutet, dass die Ukraine seit Beginn des Krieges ihre Fähigkeit, tief in russisches Territorium einzudringen, drastisch verbessert hat, berichtet die Moscow Times.
Wiederholtes Ziel: riesige Ölraffinerie und Produktionsstätte von Shahed-Drohnen Tatarstan verortet
Anfang April wurden Alabuga und eine Ölraffinerie in Nischnekamsk angegriffen, wobei mehrere Menschen verletzt worden waren und daraufhin Panik unter den Einwohnern ausbrach. Diese Raffinerie ist eine der fünf größten in Russland und hat eine Produktionskapazität von acht Millionen Tonnen Öl, was etwa 2,6 Prozent der gesamten jährlichen Raffineriekapazität Russlands entspricht, berichtet die Kyiv Post.
Auch die Stadt Yelabuga soll von Drohnen angegriffen worden sein. Dort befindet sich ein Montageort für die vom Iran entwickelten Shahed-Drohnen, die von den russischen Streitkräften im laufenden Krieg Moskaus gegen die Ukraine in großem Umfang eingesetzt wurden.
Auch symbolischer Wert: Tatarstan ist Gastgeber des Gipfels der Brics-Staaten

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Die Region Tatarstan ist auch aus symbolischer Sicht spannend, denn in der Hauptstadt Kasan soll in fünf Monaten vom 22. bis 24. Oktober den Gipfel der Brics-Staaten ausgerichtet werden. Russland ist in diesem Jahr Gastgeber des jährlichen Treffens der aufstrebenden Wirtschaftsnationen. Die Abkürzung Brics steht für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Inzwischen gehören aber weitere Länder zu dem losen Verbund. (bg/dpa)
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