Ein traditionsreiches Skigebiet in Österreich kämpft ums Überleben. Finanzprobleme und milde Winter bringen das Aus immer näher.
München – Die Zinkenlifte in Hallein, ein beliebtes Skigebiet in Österreich, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Milde Winter, veraltete Infrastruktur und hohe finanzielle Verluste setzen dem traditionsreichen Ort schwer zu. Während in der Region Alternativen zur Wintersaison gesucht werden, tickt die Uhr: Bis 2027 müssen Millionen für notwendige Reparaturen und Genehmigungen aufgebracht werden. Ohne Unterstützung von außen droht jedoch das endgültige Aus.
Die Zinkenlifte in der Stadtgemeinde Hallein stehen vor einer existenziellen Krise. Laut der Kronen Zeitung haben die Lifte zwischen 2020 und 2024 Verluste von 3,8 Millionen Euro eingefahren. Besonders hart traf der letzte Winter das Skigebiet: Der Sessellift konnte keinen einzigen Tag betrieben werden. Stattdessen konzentrierte man sich auf den Skischulbetrieb am unteren Schlepplift.
Skigebiet in Österreich vor dem Aus: Neue Konzepte für den Sommerbetrieb
Die Konzession für den Sessellift läuft 2026 aus, und für eine Verlängerung ist eine technische Revision erforderlich, die mehrere Millionen Euro kosten wird. Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) sagt dazu: „Die Arbeiten werden uns mehrere Millionen Euro kosten. Das können wir uns in der derzeitigen Situation nicht leisten.“
Um den wirtschaftlichen Druck zu mildern, plant die Stadtgemeinde Hallein eine Erweiterung des Angebots. Mehrere Mountainbike-Trails für verschiedene Schwierigkeitsstufen sollen den Sommerbetrieb stärken und neue Besucher anziehen. Solche Konzepte haben sich in anderen Regionen bereits bewährt. „Eine Revision alleine bringt aber nichts, wenn die Abgänge danach gleich bleiben“, betont Bürgermeister Stangassinger.
Ein Vorteil der Mountainbike-Pläne: Die Strecken verlaufen ausschließlich auf Grundstücken der Bundesforste, wodurch Konflikte mit privaten Landbesitzern vermieden werden. Dennoch bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Skigebiet langfristig zu sichern. Die finanzielle Lage bleibt angespannt. Neben den Millionen für die Revision fallen jährlich hohe Pachtzinsen für die genutzten Flächen an. Sollte keine Unterstützung von Land oder Investoren kommen, könnten die Zinkenlifte 2027 endgültig schließen.
Skigebiet in Österreich läuft die Zeit davon
Grundstücksbesitzer, die bisher von Pachtzahlungen profitieren, würden leer ausgehen. Bürgermeister Stangassinger hält jedoch an seiner Hoffnung fest: „Wir sind intensiv auf der Suche nach Unterstützung für den Lift. In den nächsten Monaten wollen wir beim Land vorstellig werden. Aber wir sind auch für private Investoren offen.“ Doch nicht nur Hallein steht auf der Kippe, sechs weitere Skigebiete mussten ihr Pforten schließen.
Die Uhr tickt für die Zinkenlifte. Bis Herbst 2026 muss die Konzessionsverlängerung beantragt und die Revision abgeschlossen sein, sonst droht das endgültige Aus. „Es ist das Letzte, das ich mir wünschen würde. Aber ohne Hilfe von außen werden wir zusperren müssen. So ehrlich muss man sein“, erklärt Stangassinger.
Die Gemeinde setzt auf Unterstützung durch das Land Salzburg und private Investoren, um das traditionsreiche Skigebiet und seine Sommerprojekte zu retten. Laut skinachrichten.de werden die Lifte 2027 endgültig geschlossen, falls kein privater Investor oder finanzielle Unterstützung vom Land Salzburg gefunden wird.
Auf Nachfragen von IPPEN.MEDIA zur aktuellen Lage, zur Einschätzung der Situation und zur Möglichkeit staatlicher Unterstützung äußerten sich bislang weder die Verantwortlichen der Gemeinde Bad Dürrnberg noch der Stadt Hallein zum jetzigen Zeitpunkt. Direkt hinter der bayerischen Grenze zeigt sich ein weiteres düsteres Bild: Ein beliebtes österreichisches Skigebiet ist insolvent.