Vorfall im Roten Meer: Israel schießt Drohne aus dem Jemen ab – mobiler Iron Dome kommt zum Einsatz

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Bei dem Vergeltungsanschlag aus dem Iran auf Israel soll auch die Huthi-Miliz aus dem Jemen beteiligt gewesen sein. Ein Drohnenangriff konnte Israel im Roten Meer jedoch rechtzeitig abwenden.

Eilat – Der massive Angriff aus dem Iran auf Israel am vergangenen Samstag konnte zum Großteil abgewehrt werden. Der Vergeltungsanschlag war der historisch erste direkte Angriff von iranischem Staatsgebiet auf Israel und geht auf einen mutmaßlich israelischen Anschlag auf ein iranisches Botschaftsgebäude in Syrien zurück. Neben den rund 300 israelischen Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern, die auf Israel abgefeuert wurden, gab es laut Israels Militärsprecher Daniel Hagari auch Angriffe aus dem Irak, Libanon und dem Jemen. Dabei konnte eine Drohne aus dem Jemen von Israel wohl rechtzeitig abgewehrt werden.

Israel wehrt Drohnenangriff aus dem Jemen im Roten Meer ab

Israels Marine konnte laut israelischen Verteidigungsstreitkräften am Sonntag eine Drohne abschießen, die über das Rote Meer aus in den Luftraum des Landes eingedrungen war. Darüber berichtet die konservative Tageszeitung Jerusalem Post. Demnach wurde die Drohne zunächst von der Luftwaffe- und Marineeinheit Israels erfasst und später mit dem sogenannten C-Dome, der Marineversion des Raketenabwehrsystems Iron Dome, abgewehrt. Der unbemannte Flugkörper sei in der Nähe der Stadt Eilat, Israels einzigem Zugang zum Roten Meer, eliminiert worden. Israel macht die Huthi-Miliz im Jemen für den Drohnenangriff, von dem auch ein Video existiert, im Nahost-Konflikt verantwortlich.

Im Februar 2022 wurden erstmals Live-Feuertests des C-Dome-Systems – der Marinekonfiguration des Iron-Dome-Verteidigungssystems – abgeschlossen.

Israelisches Luftabwehrsystem Iron Dome verhindert Drohnenangriff von Huthi-Rebellen im Roten Meer

Israels Iron Dome („Eiserne Kuppel“) ist eines der leistungsfähigsten Luftabwehrsysteme der Welt. Bereits seit 2014 arbeitete der Staat an einer Marine-Version – diese kam kurz vor dem iranischen Angriff am vergangenen Samstag zum ersten Mal zum operativen Einsatz. An Bord einer Sa‘ar-6-Klasse-Korvette konnte das Luftabwehrsystem am späten Montag (8. April) ebenfalls im Roten Meer „feindliche Flugobjekte“ identifizieren und diese abfangen.

Auch in der Verteidigung gegen den großangelegten iranischen Vergeltungsanschlag am Wochenende zeigte sich der Iron Dome erneut als nützlich. Israel und Verbündete Streitkräfte aus USA, Großbritannien, Frankreich und Jordanien konnten gemeinsam 99 Prozent der abgefeuerten Raketen und Drohnen abfangen.

Iran gilt als Unterstützer der Huthi-Rebellen – Jemen bekannte sich nicht zum Angriff auf Israel

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem andauerndem Krieg in Nahost haben sich die Angriffe durch die Huthi-Miliz, die eng mit der Hamas verbündet ist, deutlich erhöht. Ziel der Huthi-Rebellen sind dabei meist die israelische Hafenstadt Eliat und Handelsschiffe im Roten Meer. Die Angriffe auf Israel erklärt die schiitische, politisch-militärische Bewegung im Jemen mit der Unterstützung der Hamas und den Palästinensern im Gazastreifen. Durch Hilfe aus dem Iran und dem Libanon erweiterten die Huthis in den vergangenen Jahren ihr Waffenrepertoire und sollen nun in der Lage sein, auch eigene Kampfdrohnen und Raketen mit großer Reichweite zu produzieren, wie ZDF berichtet.

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An dem Angriff Irans auf Israel am Samstag beteiligt gewesen zu sein, bestätigte die Bürgerkriegspartei Huthi bisher nicht. Die von Teheran unterstützten Rebellen bezeichneten den Angriff jedoch bereits als gerechtfertigte Antwort auf das „Verbrechen“ in Damaskus, wobei zwei Brigadegeneräle aus dem Iran getötet wurden. Kurz vor dem Vergeltungsschlag hatte der Iran das Schiff eines Israelis im Roten Meer festgesetzt.

Rubriklistenbild: © Israel Ministry Of Defense/IMAGO