Surfer bei Hochwasser auf der Isar – Feuerwehr München fällt scharfes Urteil: „Überhaupt kein Verständnis“
Surfer machen sich einen Spaß aus dem Hochwasser der Isar. Die Feuerwehr München reagiert mit drastischen Worten.
München – Trotz des anhaltenden Regenwetters und hohen Isar-Pegels ließen es sich einige Surfer nicht nehmen, das Hochwasser für ihr Vergnügen zu nutzen. Ein Video auf Youtube zeigt einen Mann in Neoprenanzug, der auf einer Welle nahe der Brudermühlbrücke surft. Die Feuerwehr München hält von dieser Aktion nichts – weiterhin liegt der Wasserstand der Isar über der Meldestufe 1.
Gruppe von Surfern bei Hochwasser auf der Isar
Der Urheber des Videos bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion: „Da waren einige Surfer unterwegs“. Laut ihm gibt es bei der Brudermühlbrücke eine bekannte „stehende Welle“, die bei hohem Wasserstand der Isar entsteht und regelmäßig von Surfern genutzt wird. Er selbst sei nur zufällig vorbeigegangen, aber die Gruppe der Surfer habe einige Zuschauer angezogen.

Nach seiner Beobachtung wurde niemand verletzt. „Der Surfer im Video ist ja auch gefallen und stand sofort wieder auf dem Board drauf“. Der Ort lässt sich sogar auf Google Maps unter dem Eintrag „Isar Hochwasser Surfwelle“ finden.
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Feuerwehr München fällt klares Urteil über Surf-Aktion in München
Die Münchner Feuerwehr sieht das Verhalten der Surfer jedoch nicht gelassen. Stefan Kießkalt, Sprecher der Feuerwehr, äußerte am Telefon: „Dafür haben wir überhaupt kein Verständnis“. Seit Beginn des Starkregens seien in München ständig etwa 500 Einsatzkräfte gefordert. Erst am Sonntag habe es einen 50-minütigen Such- und Rettungseinsatz gegeben, weil ein Mann in Neoprenanzug in der Isar schwamm. Als er die Einsatzkräfte bemerkte, stieg er laut Kießkalt aus dem Fluss und fuhr „mit seinem Auto davon“.
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Der Feuerwehr-Sprecher betonte: „Wir müssen das Leben unserer Einsatzkräfte gefährden, um Menschen zu retten, die die Isar gerade als Spielwiese missbrauchen“. Glücklicherweise wurde bisher niemand von der Feuerwehr in München ernsthaft verletzt. Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm kam jedoch am Samstagabend ein 42-jähriger Feuerwehrmann bei einem Rettungseinsatz ums Leben. Ein 22-jähriger Feuerwehrmann kenterte bei einem anderen Einsatz in Schwaben und wurde zunächst vermisst.
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