Vorbereitung auf den Stromausfall – Wichtiger Hinweis vom Bundeskriminalamt
Der weitreichende Stromausfall in Spanien und anderen Ländern dient als Alarmzeichen. Das BBK gibt auch in Deutschland wichtige Hinweise für den Notfall.
Kassel – Ein großflächiger Stromausfall hat am Montag weite Teile Spaniens, Portugals und einige Regionen Frankreichs lahmgelegt. Während Millionen Menschen mit den Folgen kämpfen, rückt das Thema Stromausfallvorsorge auch in Deutschland wieder in den Fokus. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) weist auf die Bedeutung persönlicher Vorsorgemaßnahmen hin.
Stromausfall in Spanien und Co.: Millionen-Menschen von Blackout betroffen
Gegen 12.30 Uhr spanischer Zeit fiel auf der iberischen Halbinsel großflächig der Strom aus. In Madrid, Barcelona und anderen Großstädten standen plötzlich Ampeln, U-Bahnen und Straßenbahnen still. Der Bahnhof Atocha in Madrid musste evakuiert werden, Mobilfunknetze und Internet fielen aus, und tausende Menschen saßen in Aufzügen fest, wie de.euronews.com berichtet.

Der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica de España arbeitet mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Versorgung. Die Ursache des Ausfalls ist zunächst unbekannt. Ersten Berichten zufolge sind Millionen von Menschen betroffen, während die Balearen und Kanarischen Inseln vom Ausfall verschont blieben.
Behörden empfehlen für 72-Stunden langen Stromausfall vorzusorgen
„Ein Stromausfall ist zunächst keine Katastrophe – er kann aber für Sie schnell zu einer persönlichen Krise werden, wenn er Sie unvorbereitet trifft“, erklärt das BBK auf seiner Webseite. In Deutschland kam es in den letzten Jahrzehnten zu keinem großflächigen, langanhaltenden Stromausfall. Laut Expertinnen und Experten ist ein solches Ereignis zwar möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.
Dennoch können kurze, regional begrenzte Stromausfälle immer wieder auftreten, wie das Land Schleswig-Holstein in einer Mitteilung erklärt. Die aktuelle Situation in Spanien zeigt jedoch, dass auch moderne Infrastrukturen anfällig sein können und größere Ausfälle nicht auszuschließen sind. Daher empfehlen die Behörden allgemein, für einen möglichen Ausfall von bis zu 72 Stunden vorzusorgen. Dazu zählen:
1. Lebensmittelvorrat und Trinkwasser
Das BBK rät, einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für mindestens drei Tage anzulegen:
- Pro Person etwa 1,5 Liter Wasser pro Tag
- Haltbare Lebensmittel wie Konserven, Nudeln, Reis
- Zucker- und fetthaltige Nahrungsmittel für den Energiebedarf
2. Licht und Kommunikation
Bei einem Stromausfall fallen Beleuchtung und elektronische Kommunikationsmittel aus:
- Taschenlampen und Ersatzbatterien bereithalten
- Kerzen und Streichhölzer/Feuerzeuge
- Batteriebetriebenes oder mit Handkurbel aufladbares Radio, um Informationen zu empfangen
- Solarbetriebene Ladegeräte oder Powerbanks für Mobiltelefone
3. Heizung und Wärme
Besonders im Winter kann ein Stromausfall kritisch werden:
- Warme Kleidung und zusätzliche Decken bereithalten
- Alternative Heizmöglichkeiten wie Kamin oder Gasheizgeräte prüfen (unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften)
- Brennmaterial (Holz, Kohle) in ausreichender Menge vorhalten
4. Medizinische Versorgung und Hygiene
- Persönliche Medikamente für mehrere Tage bevorraten
- Erste-Hilfe-Set auf Vollständigkeit prüfen
- Hygieneartikel in ausreichender Menge vorhalten
- Alternative Toilettenlösungen bedenken, falls die Wasserversorgung ausfällt
5. Finanzen und Dokumente
- Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen bereithalten, da elektronische Zahlungssysteme und Geldautomaten ausfallen können
- Wichtige Dokumente griffbereit und wasserdicht verpackt aufbewahren
Auf einen Stromausfall vorbereitet sein – Notfallvorsorge überprüfen
Das BBK informiert zudem, die Vorräte regelmäßig zu kontrollieren. Dabei sollte die Bevölkerung auch auf die Haltbarkeit der Notvorräte geachtet werden. Zudem wird empfohlen, einen Notfallplan zu erstellen. Im Ernstfall soll insbesondere Rücksicht auf hilfsbedürftige Menschen wie Rentner oder Familien mit kleinen Kindern genommen werden.
Das BBK betont: Wer vorsorgt, muss sich weniger Sorgen machen. Mit einer durchdachten Vorbereitung sei ein Stromausfall deutlich besser zu überstehen. Die aktuellen Ereignisse in Spanien, Portugal und Frankreich könnten als Anlass dienen, die eigene Notfallvorsorge zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. (bk)