Schauspieler Gérard Depardieu wegen sexueller Übergriffe schuldig gesprochen

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Schauspieler Gérard Depardieu ist von einem Gericht in Paris wegen sexueller Übergriffe schuldig gesprochen worden. Es gibt weitere Vorwürfe gegen ihn.

Paris - Der französische Schauspieler Gérard Depardieu ist im Verfahren um sexuelle Übergriffe schuldig gesprochen worden. Das Strafgericht in Paris verhängte für den 76-Jährigen eine 18-monatige Haftstrafe, die vollständig zur Bewährung ausgesetzt ist.

Der Schauspieler soll auch in das französische Register für Sexualtäter aufgenommen werden, wie unter anderem die Nachrichtenagenturen AFP und dpa berichteten. Depardieu war bei der Urteilsverkündung nicht persönlich anwesend. Der 76-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden. Es ist noch nicht rechtskräftig.

Gérard Depardieu wegen sexueller Übergriffe schuldig gesprochen

In dem Verfahren gegen Depardieu – unter anderem bekannt aus „Cyrano von Bergerac“ und „Asterix und Obelix“ – ging es konkret um Vorwürfe sexueller Belästigung während der Dreharbeiten zum Film „Les volets verts“ (Die grünen Fensterläden) im Jahr 2021.

Eine Dekorateurin und eine Assistentin des Regisseurs beschuldigen Depardieu, sie an Brust und Po begrapscht zu haben. Der Schauspieler sah sich jedoch als Opfer falscher Anschuldigungen. Auch wenn er vor Gericht zugab, eine der Frauen an der Hüfte berührt zu haben – jedoch laut ihm ohne sexuellen Hintergrund.

Depardieu-Prozess fortgesetzt.
Gérard Depardieu ist in Paris wegen sexueller Übergriffe schuldig gesprochen worden. (Archivbild) © Aurelien Morissard/dpa

Vorwürfe gegen Depardieu: Schauspieler drohten bis zu fünf Jahre Haft

In dem Prozess hatten Depardieu bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 75.000 Euro gedroht. Der Prozess dauerte deutlich länger als ursprünglich angekündigt. Depardieu selbst meldete sich ausführlich zu Wort. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von 18 Monaten gefordert, die unter Auflagen auf Bewährung ausgesetzt werden sollte. Depardieus Verteidigung pochte auf einen Freispruch.

Es ist das erste Urteil gegen Depardieu wegen sexueller Gewalt – zahlreiche weitere Frauen werfen dem Star Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung vor. Einige der Vorwürfe wurden auch anonym vorgebracht und nicht alle landeten bei der Justiz. Erstmals musste der Darsteller dafür nun vor Gericht.

Weitere Vorwürfe der sexuellen Gewalt: Depardieu wehrt sich

Ein weiterer Prozess droht Depardieu wegen des Verdachts auf Vergewaltigung nach der Klage der Schauspielerin Charlotte Arnould. Depardieu streitet sämtliche Vorwürfe ab. In der Zeitung Le Figaro schrieb er: „Nie und nimmer habe ich eine Frau missbraucht“. Er sei Opfer einer „medialen Lynchjustiz“.

„Ich bin weder ein Vergewaltiger noch ein Raubtier. Ich bin nur ein Mann...“, verteidigte sich Depardieu in dem Blatt. Der einst gefeierte Filmheld ist wegen der Vielzahl an Anschuldigungen sowie missbilligenden Äußerungen in Frankreich mittlerweile zu einer äußerst umstrittenen Figur geworden. (ph/dpa/afp)

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