Heimlich gefilmt: Trump-Berater will bei einer Niederlage das Wahlergebnis anzweifeln

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Roger Stone plant bereits jetzt das Wahlergebnis anzufechten, sollte Donald Trump die Präsidentschaftswahlen im November gegen Joe Biden verlieren.

Palm Beach – Im Republikaner-Lager wird offenbar bereits für den Tag nach den Wahlen geplant. Sollte Donald Trump die Präsidentschaftswahlen im November verlieren, will Roger Stone, Ex-Trump Berater, die Wahlen wieder anfechten. Und scheint dieses Mal aus dem gescheiterten ersten Versuch 2020 gelernt zu haben.

Ein veröffentlichtes Video, das die Journalistin Lauren Windsor im Geheim bei einer Veranstaltung auf Trumps Anwesen Mar-a-Lago aufgenommen hatte und dem Rolling Stone Magazin exklusiv vorliegt, zeigt die perfiden Pläne des Politstrategen. Bei der kommenden Wahl sei das Trump-Team noch besser vorbereitet, die Wahl – sollte Trump verlieren – anzufechten. „Wenn wir es diesmal tun, haben wir wenigstens einen Anwalt und einen Richter – die Telefonnummer griffbereit – damit wir es (die Amtseinführung, Anm. d. Red.) verhindern können.“

Donald Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung am Dienstag (18. Juni).
Donald Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung am Dienstag (18. Juni). © IMAGO/Jovanny Hernandez /Milwaukee Journal Sentinel

Stone über die Präsidentschaftwahl: Trump-Lager treffe Vorbereitungen die Wahl anzufechten

Stone scheint sich sicher: Trump wird im November gewinnen. Und sollte der Ex-Präsident dennoch verlieren, haben die Republikaner eine Armada von Anwältinnen und Anwälten parat, um die Wahlergebnisse anfechten zu können. „Wir haben beim letzten Mal keine Vorbereitungen getroffen, keine … es gibt technische und rechtliche Schritte, die wir unternehmen müssen, um zu versuchen, eine ehrlichere Wahl durchzuführen. So weit sind wir noch nicht, aber es gibt Dinge, die wir tun können.“

Auch für andere aus dem Trump-Lager steht bereits jetzt ein Wahlsieg des mittlerweile für schuldig befundenen Verbrechers fest. Sowohl Steve Bannon, Ex-Chef-Stratege Trumps als auch Schwiegertochter Lara Trump wollen bei den kommenden Wahlen genau hinschauen. Lara Trump, Co-Chefin des Nationalen Organisationsgremium der Republikanischen Partei (RNC), kündigte zuvor an, für die Wahl hunderttausende Wahlbeobachter zur Verfügung zu stellen, um eine faire Wahl gewährleisten zu können.

Tausende Wahlbeobachter für Trump: Experten sind besorgt über die Integrität der Wahlen

In einer Pressemitteilung des RNCs kündigte Trump an: „Die richtigen Leute für die Auszählung der Stimmzettel zu haben, ist ebenso wichtig wie die Beteiligung der Wähler am Wahltag.“ Wahlbeobachtende sind zunächst normaler Bestandteil des politischen Prozesses in den USA. Experten jedoch sind angesichts des möglichen Ausmaßes besorgt, wie NBC News berichtet. So könne der normale Wahlablauf gestört und Wähler und Wählerinnen eingeschüchtert werden.

Zuvor äußerte Marc Elias, ein Anwalt der Demokraten und spezialisiert auf Wahlrecht, seinen Unmut über die Ankündigung der Republikaner. „Ich denke, dass sie eine massive Wählerunterdrückungsaktion durchführen werden, an der sehr, sehr viele Menschen und sehr, sehr viele Anwälte beteiligt sein werden.“ Weiter meint der Demokrat: „Ich denke, wir müssen die RNC wörtlich und ernst nehmen.“

Und genau das scheint Roger Stone nun auch zu bestätigen – wenn auch unfreiwillig. Weiter behaarte Stone darauf, die Wahl sei 2020 gestohlen worden und „kann wieder gestohlen werden“. Im Vorfeld der Wahlen machen die Republikaner mächtig Stimmung gegen die Wahlintegrität der kommenden Präsidentschaftswahlen. Zur Erinnerung: Trumps Gejammer nach den Wahlen 2020 über Betrug und sein Anfechten der Ergebnisse führte letztlich zum Sturm des Kapitols am 6. Januar 2021. (sischr)

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