Inkassoschreiben erhalten? Ein Experte erklärt, wann Sie wirklich zahlen müssen

Immer mehr Menschen erhalten Inkassoschreiben und fragen sich, ob diese echt sind. Sebastian Ludwig, CEO der coeo Group, gibt im Interview Tipps zur Unterscheidung zwischen echten und betrügerischen Schreiben.

  • Ein glaubwürdiges Inkasso-Schreiben gibt klare und rechtlich abgesicherte Informationen zu Gläubiger und Forderung.
  • Überprüfen Sie, ob die vollständigen Kontaktdaten des Inkassounternehmens angegeben sind.
  • Seriöse Schreiben sind oft professionell gestaltet, während unseriöse häufig unsaubere Designs und verschwommene Logos aufweisen.
  • Im Rechtsdienstleistungsregister oder beim Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen (BDIU) können sich Betroffene informieren

Vorgehen und Kosten: Das müssen Sie zum Inkassoverfahren wissen

Laut Ludwig beginnt ein Inkassoverfahren erst nach mindestens zwei Mahnungen. Erst danach beauftragt der Gläubiger ein Inkassounternehmen. 

Die Inkassokosten orientieren sich an der Höhe der Forderung. Falls keine Einigung erzielt wird, kann dies zu einem gerichtlichen Mahnverfahren und möglichen Zwangsvollstreckungsmaßnahmen führen.

"Die meisten Inkassounternehmen bieten telefonische Klärung oder digitale Self-Service-Portale mit Möglichkeiten zur Ratenzahlung oder Stundung", sagt der Experte. "Der wichtigste Tipp bleibt: Nicht ignorieren – sondern schnell das Gespräch suchen", empfiehlt Ludwig.

Sebastian Ludwig ist CEO von coeo. Der Experte bringt über 20 Jahre Erfahrung im Finanz- und Inkassosektor mit.
Sebastian Ludwig ist CEO von coeo. Der Experte bringt über 20 Jahre Erfahrung im Finanz- und Inkassosektor mit. coeo Group

Fragen klären: Bei einer Mahnung sollten Sie umgehend reagieren

Ludwig betont, bei Erhalt einer Mahnung die Forderung zu prüfen und bei Unsicherheit den BDIU zu konsultieren. Kommunikation mit dem Inkassounternehmen ist wichtig, um Fehler sachlich zu klären. Zahlungen sollten direkt an das Inkassounternehmen erfolgen.

Aktuell kursiert eine perfide Inkassomasche. Wer falsch reagiert, landet in einer Abo-Falle und kann viel Geld verlieren.