Lang erwartet: Die Geschichte hinter dem Wohnbauprojekt in Blaichach

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Blick in die Zukunft: Blaichachs Bürgermeister Christof Endreß (2. von links) erläutert der Landrätin Indra Baier-Müller (links), dem Architekten Martin Unzeitig (von rechts) und SWW-Geschäftsführer die möglichen Außenanlagen des innovativen Neubaus © SWW Oberallgäu

Das frisch gestartete Wohnbauprojekt des Sozial-Wirtschaftswerks Oberallgäu (SWW) in Blaichach wurde offiziell mit einem symbolischen Spatenstich eingeleitet. Der Weg dahin war lang. Das Projekt vereint Wohnen und Kinderbetreuung.

Blaichach – Das jüngste Wohnbauprojekt des Sozial-Wirtschaftswerks Oberallgäu SWW ist jetzt mit einem offiziellen Spatenstich der Beteiligten angelaufen. Die Vorgeschichte war lang – und gespickt mit manchen Hürden. Auf dem Gelände der früheren Mehrzweckhalle an der Jahnstraße in Blaichach verwirklicht das SWW ein innovatives Projekt, das zwei vorrangige Themen unter ein Dach bringt: Wohnen und Kinderbetreuung in Kita und Kindergarten.

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„Bereits im Jahr 2020 haben wir uns das Wohngebiet Jahnstraße genauer angesehen und eine sogenannte Quartieranalyse durchgeführt“, erinnert sich Martin Kaiser, der Geschäftsführer des SWW an die Anfänge. Dadurch konnten die Bedürfnisse, Gegebenheiten und Potenziale ausgelotet werden und nicht zuletzt die Frage geklärt werden: was fehlt hier denn? Eine Frage, die auch die Gemeinde Blaichach beschäftigte. Wohnraum, gerade auch für ältere Menschen ist knapp. Ebenso werden Räumlichkeiten für Kinderbetreuung händeringend gesucht, um die Anforderungen nach Plätzen in Kindertagesstätten und Kindergärten zu befriedigen.

Mit dem Areal an der Jahnstraße schien zumindest ein Standort gefunden, der es zulässt, beide Aspekte zu verknüpfen. Und der Schulterschluss von Kommune und SWW bahnte sich an. Kaiser: „Mit dem Projekt möchten wir etwas anbieten, mit dem wir entwickeln und wachsen können.“ Die Idee: Kindertagesstätte und Wohnen integriert in einem Gebäude. Etliche vorstellbare Varianten wurden entwickelt, diskutiert und wieder verworfen.

Zunächst sprach sich der Gemeinderat für eine Zusammenarbeit mit dem SWW aus, das daraufhin intensive Planungsarbeiten anstieß. Dann die Überraschung: Der Gemeinderat kippte die Kooperation und plädierte auf einen „Nur-Kita-Lösung“. Wenige Wochen später erneut eine Kehrtwende im Gremium: Nun gab es grünes Licht für das gemeinsame Projekt mit Wohnen und Kita. Jetzt geht es also los: Im Erdgeschoss werden Kindergarten und Kinderkrippe eingerichtet Darüber kommen auf zwei Geschossen zwölf geförderte Wohnungen (zwei, drei und vier Zimmer) , die barrierefrei gehalten sind.

Die Förderung erfolgt in der sogenannten einkommensorientierten Förderung EOF, das auf die breite Mittelschicht ausgelegt ist, wie SWW-Geschäftsführer Kaiser betont und nichts mit den bekannten „Sozialwohnungen“ zu tun habe. „Das Prinzip ist einfach: je niedriger das Einkommen, desto höher der Zuschuss.“

Ein Modell, das das SWW bereits im neuen Goethe-Quartier praktiziert. Errichtet wird nun ein Energieeffizienz-Haus, beheizt durch eine Grundwasser-Wärmepumpe. Die Investitionssumme beträgt knapp über 9 Millionen Euro – 5 Millionen entfallen auf die Kita und 4 Millionen auf das Wohnen. Fertigstellung soll bereits im Herbst 2025 sein.

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