Weitere Plattform für Tech-Milliardär? Trump zeigt sich offen für Verkauf von TikTok an Musk
Das TikTok-Verbot in den USA hat Trump aufgeschoben. Wenn es nach dem neuen US-Präsidenten geht, könnte die Plattform an Musk gehen. Dieser witzelt bereits auf X.
Washington D.C. – Vor Ablauf der Frist für das TikTok-Verbot in den USA hatte US-Präsident Donald Trump bereits einen Aufschub des Verbots angekündigt. Nach der Amtseinführung am 20. Januar setzte der Republikaner den umstrittenen Plan in die Tat um: Der Video-App TikTok sicherte Trump per Dekret 75 Tage mehr Zeit bis zu einem Aus in den USA zu. Ob er das rechtlich kann, ist offen.
Bereits vor Beginn von Trumps zweiter Amtszeit am 20. Januar hatte Bloomberg berichtet, dass in der chinesischen Regierung als Option ein Verkauf von TikTok an Musk erwogen worden sei. Nun zeigt sich auch Trump offen dafür, dass sein Verbündeter einen Teil der chinesischen Videoplattform kaufen könnte.
Trump will TikTok-Verbot durch Verkauf verhindern und zeigt sich offen für Kauf durch Musk
Am Dienstag (22. Januar) erklärte Trump gegenüber Reportern auf die entsprechende Frage: „Das wäre ich, wenn er es kaufen wollte.“ Er bekräftigte zugleich, aus seiner Sicht sollte TikTok zur Hälfte im Besitz der USA sein. Musk gehört bereits die Online-Plattform X. Er unterstützte Trumps Wahlkampf mit mehr als 200 Millionen Dollar und machte X zu einer noch wichtigeren Plattform für den Präsidenten und dessen Anhänger.
Auf seiner Plattform hatte auch Musk die Gerüchte befeuert, dass er die Plattform in Teilen übernehmen könnte. Am 14. Januar postete der Tesla-Besitzer: „10.000 Likes und ich kaufe TikTok und benenne es in Xvideos um“. Der Post bekam rund 11.000 Likes.
Drohendes TikTok-Verbot in den USA: Trump plant Deal und spielt Datenschutz-Sorge herunter
Für TikTok tickt die Uhr in den USA. Ein US-Gesetz schrieb vor, dass der in China ansässige TikTok-Eigentümer Bytedance sich bis vergangenen Sonntag von TikTok trennen musste, damit die App weiter in den USA verfügbar bleibt. Das blieb jedoch aus und die App ging am Wochenende zwischenzeitlich vom Netz. Trump zeigt sich überzeugt, dass er einen Deal um TikTok einfädeln könne. Er argumentiert, ohne den US-Markt sei TikTok nichts wert und damit sei er in einer starken Verhandlungsposition. Offiziell lehnte TikTok einen Eigentümerwechsel stets ab.
Auslöser für das Gesetz – an das sich auch Trump halten muss – sind Sorgen, dass die chinesische Regierung sich über TikTok Zugriff auf Daten von US-Nutzern verschaffen und die öffentliche Meinung in den USA manipulieren könne. TikTok weist das zurück. Zugleich spielte Trump die Datenschutz-Sorgen herunter. Es gebe größere Probleme, als dass Informationen über junge Nutzer von TikTok in chinesische Hand gerieten, sagte er am Montag.
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Trumps Tech-Verbündete: US-Präsident bringt weiteren Anhänger für TikTok-Kauf ins Spiel
„Ich denke darüber nach, jemandem zu sagen: Kauf es und gib die Hälfte den Vereinigten Staaten von Amerika“, erklärte Trump laut CNN-Bericht am Dienstag. Auch brachte der neue US-Präsident für einen Verkauf an den Oracle-Vorsitzenden Larry Ellison ins Spiel. Ellison ist als Unterstützer von Donald Trump bekannt. Oracle ist TikToks Cloud-Infrastrukturanbieter in den USA.
Auch Musk hat erhebliche geschäftliche Interessen in China: In Shanghai steht ein großes Werk des von ihm geführten Elektroauto-Herstellers Tesla. Über einen möglichen Verkauf der Plattform an Musk schrieb CNN: „Für China könnte der Verkauf an Musk bedeuten, TikTok in die Hände eines Verbündeten zu legen, dessen Geschäftsimperium stark vom chinesischen Markt abhängig ist und der das Ohr des künftigen Präsidenten Trump hat.“ Für Musk hingegen würde der Kauf noch mehr Macht und Einfluss mit sich bringen. (pav/dpa)