60 Jahre Lebenshilfe Kempten – Tom-Mutters-Schule feiert mit „Tag der offenen Tür“

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Tag der offenen Tür in der Tom-Mutters-Schule im Jubiläumsjahr „60 Jahre Lebenshilfe Kempten“. © Jörg Spielberg

Die Lebenshilfe in Kempten feiert heuer 60. Geburtstag. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Tag der offenen Tür in der Tom-Mutters-Schule.

Kempten – Als junger Mann diente er als Angestellter der „Nederlandse Artillerie Inrichtingen“ und fand auf diesem Weg zu seiner Tätigkeit als UNO-Beauftragter für „Displaced Persons“ in der Nachkriegszeit. Diese Tätigkeit führte den Niederländer u. a. nach Hessen, wo er das Elend geistig behinderter Kinder in ehedem von Nationalsozialisten geführten Lagern und Hospitälern kennenlernte. Für Dr. med. Tom Mutters stand seither fest, dass er sein Leben dem Wohl geistig behinderter Kinder widmen würde. Mutters: „In ihrer Hilflosigkeit und Verlassenheit haben diese Kinder mir ermöglicht, den wirklichen Sinn des Lebens zu erkennen, und zwar in der Hinwendung zum Nächsten.“ In Deutschland tragen viele Einrichtungen der privaten Lebenshilfe Stiftung seinen Namen. Diese Einrichtungen setzen sich für eine uneingeschränkte Teilhabe von geistig behinderten Menschen in der Gesellschaft ein.

Auch in Kempten gibt es eine Schule, die den Namen von Dr. med. Tom Mutters trägt. Im Jubiläumsjahr „60 Jahre Lebenshilfe in Kempten“ öffnete diese als Auftakt des Lebenshilfe-Jubiläumsjahres in Kempten gemeinsam mit der Heilpädagogischen Tagesstätte und den Offenen Hilfen im Schwalbenweg ihre Pforten für einen „Tag der offenen Tür“.

Mehr Offenheit für das Thema Inklusion in der Gesellschaft gefordert

„Wir möchten gerne mitteilen, dass uns die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Bereich geistiger Entwicklung wichtig ist und dass wir das auch gerne in die Gesellschaft transportieren, weil wir glauben, dass Inklusion in der Gesellschaft noch nicht so angekommen ist, wie sie angekommen sein sollte“, so Susanne Wirth, Leiterin der Tom-Mutters-Schule. Für die Besucher des „Tags der offenen Tür“ bestand die Möglichkeit an begleitenden Rundgängen durch das Haus teilzunehmen, bei denen vier Unterrichts- und Werkräume gezeigt wurden. Auch Oberbürgermeister Thomas Kiechle und der Ehrenvorsitzende der Lebenshilfe Kempten Klaus Meyer schauten vorbei und informierten sich zum aktuellen Stand der Einrichtungen.

Die Tom-Mutters-Schule wird hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung besucht. Sie eröffnet die Möglichkeit einer optimalen Entfaltung aller Lernbereiche des heranwachsenden Menschen im Verlauf von vier Grundschul-, fünf Mittelschul- und drei Berufsschulstufenjahren. Sonderpädagogen, Heilpädagogische Förderlehrkräfte und Kinderpflegekräfte und andere, gestalten ein Lernumfeld, in dem Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit selbstbestimmt entfalten können. Dadurch wird ihnen ermöglicht, soziale Teilhabe zu erleben, Umwelt zu erfahren, Wissen zu erwerben und selbstständig zu handeln. Die Heilpädagogische Tagesstätte bietet Kindern und Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf eine ganzheitliche Erziehung, Förderung und Begleitung nach dem Unterricht in der Schule. Die offenen Hilfen entlasten Eltern, indem sie Angebote zur Freizeitgestaltung bereithalten. Fazit von Schulleiterin Susanne Wirth: „Unsere vielen Besucher am Aktionstag haben uns gespiegelt, dass die vertiefte Darstellung von Schwerpunkten unserer Angebote für sie am interessantesten war.“

Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.

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