Noch einmal teurer: Neubau der Ammerschule kostet jetzt über 19 Millionen Euro
Die geplante Erweiterung der Ammerschule in Weilheim kostet nochmal deutlich mehr als gedacht: Auf 19,3 Millionen Euro beläuft sich die aktuelle Schätzung, knapp ein Drittel davon muss die Stadt selbst berappen. Neues gibt es auch beim Zeitplan für den Neubau.
14 Millionen Euro, das war vor kaum einem Jahr die angesichts der städtischen Finanzlage ohnehin schon schmerzhafte Vorgabe im Rathaus: In diesem Kostenrahmen sollte laut Finanzplanung die Erweiterung der Grundschule an der Ammer liegen – die wegen steigender Schülerzahlen und des baldigen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung unausweichlich erscheint. Doch eine „qualifizierte Kostenschätzung“ vor drei Monaten sprach bereits von 17 Millionen Euro. Und Weilheims Stadtrat forderte daraufhin erstmal eine genaue Kostenberechnung ein, ehe weitere Aufträge für das Neu- und Umbauprojekt vergeben werden.
Anteil der Stadt hat sich kaum erhöht
Diese Berechnung liegt nun vor, und die Summe stieg darin erneut deutlich: Der Neubau, vorgesehen im Bereich des bestehenden Hartplatzes, wird jetzt mit knapp 18,2 Millionen Euro beziffert. Weitere 1,1 Millionen Euro kosten demnach nötige Umbauarbeiten im Bestandsgebäude. Macht insgesamt 19,3 Millionen Euro, von denen die Stadt voraussichtlich knapp 6,3 Millionen Euro – also etwa ein Drittel – selbst bezahlen muss. Denn es wird mit staatlicher Förderung in Höhe von gut 13 Millionen Euro gerechnet. Immerhin liegt die Zuschussquote so viel höher als bislang gedacht, dass sich der Eigenanteil der Stadt gegenüber der ersten Schätzung fast nicht erhöht hat.
Die nochmaligen Mehrkosten des Gesamtprojekts, so erläuterte Stadtbaumeisterin Katrin Fischer in der jüngsten Stadtratssitzung, haben insbesondere mit der zusätzlichen Kleinsporthalle zu tun, die für den Schulsport gefordert ist (wir berichteten), und mit der aufwändigen Bohrpfahlgründung für den Erweiterungsbau. Zudem habe sich gezeigt, dass auch der Sockel der bestehenden Turnhalle saniert werden muss. Bei den weiteren Veränderungen im Bestand gehe es vor allem darum, mehr (Arbeits-)Platz für die wachsende Mitarbeiterschaft zu schaffen.
Baubeginn im Mai 2026
Derzeit werden in der Ammerschule – der kleineren der beiden Weilheimer Grundschulen – rund 350 Kinder in 14 Klassen unterrichtet. In einigen Jahren werden es laut Prognose 18 Klassen sein, und mindestens 90 Prozent der Kinder werden die Ganztagsbetreuung nutzen. Deshalb der Erweiterungsbau, der mit der Kleinsporthalle im Untergeschoss und zwei Stockwerken darüber dreieinhalbstöckig erscheinen wird. Geplant ist ein Stahlbetonbau mit vorgehängter Fassade entweder in Holz oder mit Faserzementplatten.
Anders als zuletzt gedacht, müssen heuer keine Aufträge mehr für die Erweiterung vergeben werden. Weil der Bund die Frist für die Fertigstellung der Ganztagsbetreuung um zwei Jahre verschoben habe, schiebt die Stadt die Vergaben und auch den Bau selbst ein paar Monate hinaus. Losgehen soll es jetzt im Mai 2026 mit der Gründung der Großbohrpfähle; sie sind nötig, weil der Boden dort nicht tragfähig ist. Im Juni 2028 soll der Erweiterungsbau samt Verbindungsbau fertig sein, im Anschluss dann der Umbau des bestehenden Gebäudes beginnen.
Der Stadtrat hat der vorgelegten Genehmigungsplanung samt Kostenberechnung einhellig zugestimmt. Das 19,3-Millionen-Projekt sei „eine gigantische Herausforderung“, sagte Klaus Gast (CSU), der Schulreferent des Gremiums. Aber es sei den gesellschaftlichen Entwicklungen und den heutigen Vorgaben geschuldet. „Es gibt keine Alternative dazu“, befand Gast und fügte hinzu: „Hoffen wir, dass wir es finanzieren können.“