Olympiasieger muss bei Biathlon-WM in der Küche schlafen
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VonChristoph Klauckeschließen
Die Biathlon-WM im tschechischen Nove Mesto schreibt ihre ganz eigenen Geschichten. Ein Olympiasieger muss mit einem Bett in der Küche vorliebnehmen.
Nove Mesto – Bei der Biathlon-WM treten die besten Skijäger der Welt an. Die Bedingungen sind jedoch nicht für jeden weltmeisterlich – zumindest was die Unterkunft in Nove Mesto angeht. Luxus sucht man hier vergebens.
Die Norweger sind seit jeher das dominierende Team im Biathlon-Weltcup und zählen auch bei der WM zu den Top-Favoriten. Vetle Sjaastad Christiansen liegt in der Gesamtwertung auf einem starken vierten Platz, obwohl er zwischenzeitlich aus dem Weltcup-Team gestrichen wurde.
Allerdings liegen drei Landsmänner noch vor dem Staffel-Olympiasieger, zwei weitere rangieren direkt dahinter. Ob sich Christiansen wohl deshalb mit einer äußerst spartanischen Unterkunft begnügen muss? Das Bett des dreimaligen Weltmeisters steht in einem Apartment unweit des Stadions nur von einem dünnen Vorhang abgetrennt in der Küche.
Biathlon-WM in Nove Mesto: Dreifacher Weltmeister schläft in der Küche
„Wie fühlt es sich an, als Nummer vier der Welt in der Küche zu schlafen?“, fragte Teamkollege Johannes Thingnes Bö in einem Instagram-Livestream am Donnerstag seinen Mitbewohner Christiansen. Das Biathlon-Ass, das vor kurzem die Einnahme von Doping-Mittel gestand und damit völlig legal handelt, entgegnete lachend: „Ich weiß auch nicht, wie es so weit kommen konnte.“
Bö sprach vom „wohl schlechtesten Zimmer bei dieser WM“. Der 17-malige Weltmeister vertrieb sich die Zeit in der gemeinsamen Unterkunft am freien Mittag mit dem Stream und beantwortete auch Fragen der Fans. Dabei zeigte der 30-Jährige auch die Wohnung, in der er mit Christiansen und Johannes Dale-Skjevdal während der zweiwöchigen WM in Tschechien lebt. Christiansen muss offenbar in der Küche schlafen.
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Olympiasieger aus Norwegen müssen bei Biathlon-WM auf normale Hotelzimmer verzichten
Normale Hotelzimmer in Streckennähe gibt es in der ländlichen Region, wo bei der Biathlon-WM ein Trauerspiel droht, kaum. In ihrer Freizeit sitzen die Norweger dann auch mal an der Spielekonsole, dabei wird vor allem eine Formel-1-Rennsimulation gezockt.
Bö hatte zum WM-Auftakt mit der norwegischen Mixed-Staffel am Mittwoch Silber gewonnen, der große Favorit auf den Titel musste sich etwas überraschend Frankreich geschlagen geben (alle Ergebnisse im Überblick). „Mit Silber sind wir zufrieden“, antwortete der fünfmalige Olympiasieger Bö auf die Frage eines Fans. Weiter geht es für die Männer beim Saisonhöhepunkt erst am Samstag (Sendeplan für die Biathlon-WM) mit dem Sprint. Derweil erklärt Laura Dahlmeier das Problem mit der Dunkelheit bei der Biathlon-WM. (ck/dpa)
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