Putins Waffenruhe-Ankündigung: Vorwürfe aus Kiew – „Versuch, die USA zu betrügen“
News zum Ukraine-Krieg: Putin verkündet eine dreitägige Waffenruhe. Selenskyj richtet Vorwürfe an Moskau. Macron kündigt Druck auf Russland an. Der Ticker.
Das Wichtigste in
diesem Live-Ticker
- Putins dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg – Kritik und Skepsis aus Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Wladimir Putin vor, „die Welt zu manipulieren“.
- Ukraine-Gespräche: Vance sieht keine Sicherheit für Verhandlungs-Erfolg – Donald Trumps Vize glaubt nicht daran, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland militärisch gewinnen kann.
- Lage im Ukraine-Krieg: Russland greift mit 100 Drohnen an – Trotz Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs und Russlands Waffenruhe-Ankündigung, gehen die Angriffe weiter.
Kiew/Moskau – Drei Tage Feuerpause hat der russische Präsident Wladimir Putin angekündigt – unterdessen gehen die Angriffe im Ukraine-Krieg unvermindert weiter. Die Reaktionen auf Putins Ankündigung fallen skeptisch aus. So kritisierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Worte Putins als Vortäuschung von Dialogbereitschaft und Friedenswillen. Die Feuerpause sei „ein weiterer Manipulationsversuch“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag (28. April).
Putins dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg – Kritik und Skepsis aus Kiew
Die von Kreml-Chef Putin einseitig angeordnete Waffenruhe rund um die Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Weltkriegsende gilt vom Tagesanbruch des 8. Mai bis Tagesanbruch des 11. Mai. Am 9. Mai, dem russischen Tag des Sieges, wird in Moskau eine große Militärparade abgehalten. Dazu werden zahlreiche Staatsgäste erwartet, darunter Chinas Staatschef Xi Jinping. Russland gehe davon aus, dass die ukrainische Seite diesem Beispiel folge.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig prüfen.
„Aus irgendeinem Grund sollen alle bis zum 8. Mai warten und erst dann das Feuer einstellen“, damit Putin während der Parade seine Ruhe habe, kritisierte Selenskyj. Er verwies darauf, dass die Ukraine im Gegensatz zu Russland dem Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zu einer bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereits Anfang März zugestimmt habe. Russland aber weise alle Vorschläge zurück, die auf ein langfristiges Schweigen der Waffen abzielten. In dem Zusammenhang warf Selenskyj dem Kreml vor, „die Welt zu manipulieren und zu versuchen, die USA zu betrügen.“
Ukraine-Gespräche: Vance sieht keine Sicherheit für Verhandlungs-Erfolg
Auch US-Präsident Donald Trump hatte nach einem Gespräch mit Selenskyj am Rande des Papst-Begräbnisses Zweifel an Moskaus Friedenswillen geäußert. In einem Interview mit The Atlantic wiederholte Trump seine Drohungen, die Bemühungen für ein Ende des Krieges aufzugeben, sollten die Gespräche nicht bald zu Ergebnissen kommen: „Wir müssen abwarten, was im Laufe der nächsten Woche passiert.“
Trumps Vize JD Vance sagte in einem Podcast der Charlie Kirk Show am Montag, dass das US-Team Fortschritte bei den Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges mache. Dennoch erklärte auch Vance: „Ich kann nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass wir es schaffen werden.“ Über den Krieg und die Gespräche sagte Trumps Vize: „Manchmal ist man unglaublich wütend auf die Ukrainer, manchmal ist man unglaublich frustriert auf die Russen.“
Dass die Ukraine in der Lage sei, Russland militärisch zu besiegen, glaube Vance nicht – die russisch besetzten Gebiete könne Kiew ebenso nicht mit Gewalt zurückerobern, so der US-Vizepräsident. Von den russischen Maximalforderungen für ein Ende des Krieges rückt Moskau derweilen jedoch nicht ab. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte am Montag im Interview mit Paris Match, dass der internationale Druck auf Russland in den nächsten acht bis zehn Tagen verstärkt werden würde, um einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg zu erreichen.
Lage im Ukraine-Krieg: Russland greift mit 100 Drohnen an
Trotz der Gespräche über ein Ende des Krieges und Putins Ankündigung einer dreitägigen Waffenruhe gehen im Ukraine-Krieg die Angriffe weiter. In der Nacht auf Dienstag haben Russlands Streitkräfte nach Abgaben der ukrainischen Luftwaffe 100 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. 37 der Drohnen habe die Luftwaffe abgeschossen, heißt es in der Meldung auf Telegram - 47 Drohnen seien vom Radar verschwunden. Die russischen Drohnenangriffe hätten in den Regionen Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Kiew Schäden verursacht. (Red. mit Agenturen)