„Holzkirchen ist bunt“: Bündnis will weitermachen
Die gut besuchte Kundgebung im Herdergarten soll erst der Anfang sein: Das Bündnis „Holzkirchen ist bunt“, das sich gegen Hetze und Rassismus wendet, sieht sich bestärkt, ihre Anliegen weiter in die Gesellschaft zu tragen.
Holzkirchen – Die Idee hat gezündet. Selbst einen Tag nach der wochenlang vorbereiteten Kundgebung ist Versammlungsleiter Andreas Wolkenstein noch mit Euphorie geflutet. „Wie friedliche und freundlich die Stimmung war während dieser zwei Stunden, das hat mich wirklich bewegt“, sagt der 43-jährige Holzkirchner, „für mich ein sehr emotionales Erlebnis“.
Mit Unterstützung von über 30 Vereinen und Organisationen hatten er und Mitorganisatorin Ulrike Lorentz, evangelische Pfarrerin in der Marktgemeinde, am Sonntag (25. Februar) eingeladen, um ein Statement für eine bunte Demokratie zu setzen, die andere Meinungen zulässt, aber niemanden ausgrenzt oder gar entwürdigt. Namhafte Künstler wie die Well-Brüder oder Christian Springer traten auf. „Und das Wetter hat auch geholfen“, sagt Wolkenstein.
Wie viele Besucher tatsächlich in den Herdergarten gekommen sind – da gehen die Schätzungen auseinander. Christian Gollwitzer, Leiter der Holzkirchner Polizeiinspektion, geht von 1500 Teilnehmern aus. Die Veranstalter wollen sogar 2600 Besucher gesichtet haben. 55 Ordner waren eingesetzt, mussten aber nicht eingreifen. „Die Veranstaltung war gut geplant und ist vorbildlich gelaufen“, lobt Gollwitzer. Störer tauchten nicht auf. Durch Abgesandte auf der Bühne solidarisierten sich fast alle Gemeinderats-Fraktionen mit der Botschaft der Veranstaltung. Lediglich die FWG war dort nicht vertreten.
Etliche Klein- und Großspenden deckten das Veranstaltungsbudget, das Wolkenstein auf bis zu 8000 Euro schätzt. Die Firma Bosch-ITK aus Föching spendete 1000 Euro, die gleiche Summer kam von einem privaten Spender. Wolkenstein betont, dass das Bündnis weiter aktiv bleiben will: „Allen Beteiligten ist wichtig, die Idee zu verstetigen.“ Er könnte sich ein kleines Kulturfestival vorstellen, auch beim nächsten Winterzauber könnte „Holzkirchen ist bunt“ Präsenz zeigen. Ob sich ein Verein gründe oder es bei einem lockeren Arbeitskreis bleibe, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. „Die Menschen haben unsere Initiative angenommen“, sagt Wolkenstein. „Ich spüre eine gute Dynamik.“
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