Mit einem Service sparen Kunden an der Supermarkt-Kasse – das gilt bei Kaufland, Lidl, Rewe und Edeka
Wer sowieso einkaufen muss, kann von einem Trick profitieren, der Zeit und Geld spart. Jeder Supermarkt hat allerdings andere Voraussetzungen für den Service.
Kassel – Die Pandemie hat die Kartenzahlung auch im bargeldliebenden Deutschland immer beliebter gemacht. Wer dennoch gerne bar zahlt oder seine Daten schützen möchte, steht mit zunehmendem Bankensterben vor der Frage, woher die Bestände künftig kommen sollen. Wie hier Supermärkte einspringen und was Kunden beachten sollten.
Deutsche zahlen weiterhin gerne mit Bargeld
In Deutschland ist die Versorgungslage an einigen Stellen sehr eng – egal, ob Ärzte, Nahverkehr oder auch Einkauf. Besonders auf dem Land stehen ältere oder eingeschränkte Menschen immer häufiger vor der Frage, wie sie ihren Bedarf decken. Diese Entwicklung nutzen einige Unternehmen, um neue Dienstleistungen anzubieten.
So wird der Gang zur Bank, um Bargeld am Automaten abzuheben, immer seltener. Während zuletzt die Postbank noch Bargeld in Postfilialen anbot, wird auch das wegbrechen, denn auch das Poststerben geht weiter. Stattdessen bieten nun die beliebtesten Supermärkte in Deutschland diesen Service kostenlos an der Kasse an. Und das kommt an: Laut dem Kölner Handelsforschungsinstitut EHI stieg die Bargeldauszahlung an Supermarktkassen um 20 Prozent auf insgesamt 12,31 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es noch 2,3 Milliarden Euro.
Das System ist schnell und praktisch und erspart den Weg zur Bank und vielerorts auch Geld. Während einige Banken eine Gebühr fürs Abheben verlangen – bei Fremdbanken ohnehin – sparen sich Supermarktkunden hier die Extra-Euros. Einige Handelsketten bieten diesen Service bereits seit den frühen 2000er Jahren an, dennoch sind viele Kunden noch nicht darüber informiert. Neben Supermärkten beteiligen sich auch Drogerieketten wie dm und Rossmann sowie Baumärkte, und es könnten weitere Anbieter hinzukommen. Die größten deutschen Marken unter den Lebensmittelhändlern sind bereits dabei, die meisten handhaben den Service bundesweit einheitlich.
Bei Edeka ist dieser wegen der Genossenschaftsform filialabhängig. Auskunft gibt der Laden selbst oder das Unternehmen über die Webseite. Edeka sorgte Anfang 2025 bereits für Erstaunen, weil trotz großer Werbemaßnahmen nicht jede Filiale an der neuen Treuepunkte-Kooperation mit Payback teilnimmt.
Supermärkte zahlen Bargeld aus: Das sollten Kunden beachten
Experten sehen mögliche Einschränkungen für die Zukunft. Zum einen steigt die Zahl der bargeldlosen Zahlungen in Deutschland, was dazu führen könnte, dass die Bargeldbestände in Supermärkten knapp werden, wenn sie nicht rechtzeitig für den Service aufstocken. Eine Studie ergab jetzt allerdings, dass Barzahlungen für Privatkunden günstiger sind. Zum anderen müssen teilnehmende Einzelhändler Gebühren an Banken zahlen, um deren Bargeld anbieten zu dürfen. Laut EHI sind das zwischen 0,1 und 0,2 Prozent pro Transaktion. Wenn Kunden nur einkaufen, um Bargeld abzuheben, könnten die dadurch erzielten zusätzlichen Umsätze diese Kosten jedoch ausgleichen. Zudem stärkt es die Kundenbindung.
Meine news
Anbieter | Voraussetzungen |
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Penny und Rewe | ab 0,01 €, bis 200 € abheben, gebührenfrei |
Lidl | ab 5 €, bis zu 200 € abheben, gebührenfrei |
Aldi Nord und Süd | ab 10 €, bis zu 200€ abheben, gebührenfrei |
Kaufland | ab 10 €, bis zu 200 € abheben, gebührenfrei |
Edeka | filialabhängig, meist ab 20 €, bis zu 200 € abheben, gebührenfrei |
Netto | ab 20 €, bis zu 200 € abheben, gebührenfrei |
Das Prinzip zum Bargeldabheben an der Kasse ist meist gleich: Kunden nutzen ihre EC- oder Kreditkarte (Mastercard oder VISA) am Eingabegerät, geben ihre vierstellige PIN ein oder verwenden ihre Bankdaten kontaktlos per Telefon-Zahlung. Sie teilen den gewünschten Betrag mit, erhalten einen Beleg und das Bargeld wird innerhalb von Sekunden von der Kassiererin oder dem Kassierer ausgezahlt. Schon ab einem geringen Einkaufswert steht dieser Service in den meisten Märkten zur Verfügung, ohne dass zusätzliche Schritte erforderlich sind. Bei Edeka und Kaufland sorgte ein Aushang gerade für Diskussionen unter Kunden. (diase)