Düstere Prognose von Autozulieferer: Trumps Zölle treffen Fahrzeug-Produktion mit voller Wucht
Trumps Zölle belasten die Autobauer und Zulieferer. Die Produktion könnte wegen der US-Belastung drastisch sinken. Der Druck auf die Branche steigt.
Stuttgart – Deutsche Autobauer und Zulieferer stehen vor enormen Herausforderungen. Sinkende Umsätze und geringere Absatzzahlen haben Unternehmen wie Mercedes oder Volkswagen in die Krise geleitet. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle erschweren die Situation. Der Automobilzulieferer Mahle liefert eine bittere Prognose. Dennoch gibt es für das Unternehmen auch eine gute Nachricht.
Wegen Trump-Zöllen: Millionen Autos könnten weniger gebaut werden – Autozulieferer warnt
Die US-Zölle treffen die Automobilbranche hart. Mahle-Chef Arnd Franz wagte am Dienstag einen Ausblick auf die Folgen der Zölle. Er gehe davon aus, dass in diesem Jahr wegen der US-Zoll-Situation weltweit gesehen „mindestens“ 1,5 Millionen Autos weniger produziert werden würden, wie die Wirtschaftswoche berichtete. Ohne ein Handelsabkommen könnte die Zahl auf fünf Millionen Autos steigen.

Die Auto-Importe in die USA sind derzeit mit einem generellen Zollsatz von 25 Prozent belegt. Durch die Zölle habe sich die Situation in den vergangenen Wochen und Tagen „deutlich verändert, ich möchte fast sagen dramatisiert“, wie Franz erklärte. Einige Kunden von Mahle hätten die Produktion gestoppt, wie etwa Fabriken in Mexiko, Kanada oder den USA.
Autozulieferer Mahle spricht wegen Trump-Zöllen von „wegweisendem Jahr“
„Wir müssen bei der Fahrzeugproduktion abspecken“, erklärte er. Seinen Einschätzungen nach werden in Nordamerika 2025 weniger als 15 Millionen Autos produziert. Die sinkende Produktionszahl hätten bereits jetzt schon Auswirkungen auf die Zahlen gehabt. So seien die Umsätze in den ersten drei Monaten etwas unter den Erwartungen geblieben.
In diesem Jahr bleibe das Unternehmen vorsichtig und kostenbewusst, hieß es. „Es wird ein wegweisendes Jahr für Mahle“, sagte Franz. Der Umsatz in Nordamerika lag bisher bei etwa drei Milliarden Euro. Die Zolleffekte könnten in den dreistelligen Millionenbereich gehen, was Mahle wiederum nicht einfach verdauen könne, wie die Wirtschaftswoche den Mahle-CEO zitierte. Am Ende werden wohl die Verbraucher in den USA die steigenden Kosten der Autos tragen müssen.
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Automobilzulieferer Mahle wegen Trump-Zöllen unter Druck – Erwartungen gedämpft
Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs schrieb Mahle erneut schwarze Zahlen, wie die Deutsche-Presse-Agentur berichtete. Unter dem Strich stand ein Konzernergebnis von 22 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Stuttgart mitteile. Im Jahr 2023 hatte der Gewinn noch bei 26 Millionen Euro gelegen, nach zuvor mehreren Jahren in den roten Zahlen. Der Umsatz sank von 12,8 Milliarden Euro auf rund 11,7 Milliarden Euro. Die Erwartungen seien sehr gedämpft gewesen, sagte Franz.
Der drastische Umsatzrückgang habe die Befürchtungen aber noch übertroffen. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg von 304 Millionen Euro auf 423 Millionen Euro. Mahle habe im vergangenen Jahr „einen umfangreichen Maßnahmenkatalog für Prozess- und Effizienzverbesserungen umgesetzt“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.
So seien die Vertriebs- und Verwaltungsstrukturen optimiert und das Produktionsnetzwerk weiter angepasst worden. Zudem seien nicht benötigte Immobilien veräußert und die Zahl der Beschäftigten an den rückläufigen Umsatz angepasst worden. Mit dem Blick auf die US-Zölle bleibt abzuwarten, ob Mahle auch im nächsten Jahr auf schwarze Zahlen blicken kann. (vk)