Vorsicht vor Anrufen von +43-Nummern – warum man sie besser nicht annehmen sollte
Vorsicht vor Anrufen von +43-Nummern – warum man sie besser nicht annehmen sollte
Betrüger nutzen österreichische Vorwahl um an sensible Informationen zu gelangen. Experten warnen vor Datenklau und Identitätsdiebstahl.
Derzeit häufen sich die Warnungen vor mysteriösen Anrufen mit der österreichischen Vorwahl +43. Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als raffinierte Betrugsmasche. Verbraucherschützer und Sicherheitsexperten schlagen Alarm: Hinter den scheinbar seriösen Nummern verbergen sich professionelle Cyberkriminelle, die es auf persönliche Daten und Geld abgesehen haben.
PayPal-Betrug mit +43-Nummer: Die perfide Masche der Fake-Anrufe
Besonders perfide ist der sogenannte PayPal-Trick, der derzeit Hochkonjunktur hat. Nummern wie +43 372 36636228 oder +43 664 8570613 erscheinen auf dem Display, begleitet von einer computergenerierten Stimme: „Hallo, das ist PayPal.“ Die Betrüger behaupten, es gäbe Unstimmigkeiten im Konto oder verdächtige Aktivitäten, die sofort behoben werden müssten.

Die Täter fordern ihre Opfer auf, persönliche Daten preiszugeben – angeblich zur „Verifizierung“. Wer auf diese Masche hereinfällt, riskiert nicht nur den Verlust seiner PayPal-Zugangsdaten, sondern auch Identitätsdiebstahl und hohe finanzielle Schäden. Laut der Ersten Bank und Sparkasse Österreich versuchen die Betrüger sogar, mittels Fernwartungssoftware Zugriff auf die Geräte ihrer Opfer zu erlangen.
Krypto-Scam und aggressive Verkaufstaktiken
Neben dem PayPal-Betrug setzen die Kriminellen auch auf andere Maschen. Häufig geben sie sich als Mitarbeiter von Mobilfunkanbietern aus oder locken mit vermeintlich lukrativen Kryptowährungsinvestitionen. Besonders perfide: Die Anrufer kennen oft bereits den Namen ihrer Opfer und wirken dadurch seriöser.
Die Betrüger sind geschult und nutzen psychologischen Druck, um schnelle Entscheidungen zu erzwingen. Wer sich auf ein Gespräch einlässt, wird oft stundenlang bedrängt und soll schließlich gefälschte Kryptowährungen kaufen oder teure Premium-Dienste abonnieren.
Warum gerade die österreichische Vorwahl +43?
Die Wahl der österreichischen Vorwahl ist kein Zufall. Österreich gilt als vertrauenswürdiges Nachbarland, viele Deutsche haben persönliche oder geschäftliche Kontakte dorthin. Diese Vertrautheit nutzen die Betrüger gezielt aus, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Zudem sind internationale Nummern schwerer zurückzuverfolgen und können leichter verschleiert werden. Die Täter können ihre wahre Identität und ihren Standort effektiv verbergen, was die Strafverfolgung erschwert.
Schutzmaßnahmen: So wehren Sie sich gegen Spam-Anruf
Sofortmaßnahmen bei verdächtigen Anrufen:
- Niemals persönliche Daten am Telefon preisgeben
- Bei automatischen Ansagen sofort auflegen
- Nicht auf Aufforderungen wie „Drücken Sie die 1“ reagieren
- Verdächtige Nummern sofort blockieren
Hartnäckige Anrufversuche: Zermürbungstaktik der Betrüger
Ein weiteres Merkmal der aktuellen Betrugsmasche ist die Beharrlichkeit der Täter. Viele Betroffene berichten, dass dieselben oder ähnliche Nummern mehrfach täglich anrufen. Diese Zermürbungstaktik soll die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass irgendwann doch abgehoben wird.
Laut dem Bewertungsportal Tellows wurden allein im letzten Monat über 7.000 Anrufe von verdächtigen +43-Nummern gemeldet. Die Bewertungen reichen von „äußerst gefährlich“ bis „Telefonterror“ – ein deutliches Warnsignal für alle Verbraucher.
Technische Schutzmaßnahmen gegen Spam-Anrufe
- Für iPhone-Nutzer: Nutzen Sie die Funktion „Unbekannte Anrufer stummschalten“ in den Einstellungen unter „Telefon“. Zusätzlich können Sie Apps wie Tellows oder TrueCaller installieren.
- Für Samsung-Nutzer: Aktivieren Sie die „Smart Call“-Funktion in der Telefon-App. Diese erkennt automatisch Spam-Anrufe und blockiert sie.
- Tellows-App: Die kostenlose App warnt vor bekannten Spam-Nummern und ermöglicht es, verdächtige Anrufe zu melden. Mit der Premium-Version können Sie sogar automatische Blockierungen einrichten.
Maßnahmen im Betrugsfall
Die Polizei warnt eindringlich vor diesen Betrugsversuchen und betont, dass seriöse Unternehmen niemals unaufgefordert anrufen und sensible Daten abfragen würden. Im Zweifel legen Sie auf und kontaktieren das Unternehmen über die offiziellen Kanäle. Wer Opfer eines Betrugsversuchs geworden ist, sollte umgehend handeln:
- Sofort die Bank oder das Kreditkarteninstitut informieren
- Anzeige bei der Polizei erstatten
- Verdächtige Nummern bei Tellows oder der Bundesnetzagentur melden
- Passwörter möglich betroffener Online-Konten ändern
Die aktuelle Welle von Betrugsanrufen mit der Vorwahl +43 zeigt, wie raffiniert moderne Cyberkriminelle vorgehen. Verbraucher sollten grundsätzlich misstrauisch bei unbekannten Auslandsnummern sein und niemals persönliche Daten am Telefon preisgeben. Weitere Vebraucherthemen- und Tipps: Gefährliche Süßigkeiten: Hersteller startet Rückruf in sieben Bundesländern.