Deutsche Bahn plant massive Preiserhöhung: So viel teurer soll es schon bald im Regionalverkehr werden
Die Deutsche Bahn kündigt erneut eine Preiserhöhung an. Dieses Mal könnte der Regionalverkehr im Jahr 2026 betroffen sein. Die Netztochter DB InfraGO plant, die Gebühren für die Schienennutzung um ein Fünftel zu erhöhen.
Berlin - Die Ticketpreise für Reisen mit der Deutschen Bahn (DB) steigen erneut. Die DB Fernverkehr hatte bereits angekündigt, ab 2025 die Preise im Fernverkehr zu erhöhen, falls die Kosten für die Nutzung der Gleise steigen. Das Deutschlandticket soll bereits 2025 teurer werden. Jetzt könnte der Regionalverkehr im Jahr 2026 von weiteren erhöhten Ticketpreisen betroffen sein. Der Hauptgrund dafür ist eine haushaltsbedingte Entscheidung der Bundesregierung. Die Netztochter DB InfraGO plant, die Gebühren für die Schienennutzung um ein Fünftel zu erhöhen, was 1,2 Milliarden Euro entspricht. Diese Erhöhung könnte nicht nur den Regionalverkehr, sondern auch den Fern- und Güterverkehr weiter verteuern.

Ein weiterer „Tiefschlag“: Massive Preissteigerungen im Regionalverkehr für 2026 geplant
„Es droht ein weiterer Tiefschlag für den Schienengüterverkehr“, kritisiert Peter Westenberger, Geschäftsführer der Güterbahnen, einem Netzwerk Europäischer Eisenbahnen, in einer Pressemitteilung. Der Grund für die steigenden Kosten sind die Trassenpreise, also die Gebühren, die die Deutsche Bahn an ihre Netztochter DB InfraGO zahlen muss, um die Schienen nutzen zu können. Höhere Trassenpreise führen oft dazu, dass auch die Ticketpreise für die Fahrgäste steigen. Für 2025 hat InfraGO bereits eine Erhöhung der Trassenpreise für den Schienengüterverkehr um 13,4 Prozent angekündigt – eine Steigerung, die die Güterbahnen als „nie zuvor dagewesen“ bezeichnen. Auch der Fernverkehr soll laut DB ab 2025 teurer werden, wenn die Trassenpreise die Inflationsrate übersteigen.
Für 2026 steht nun eine erhebliche Preiserhöhung im Regionalverkehr an – bis zu 23,5 Prozent. Auch Fern- und Güterverkehr könnten weiter betroffen sein, falls geplante Ausgleichsmaßnahmen von InfraGO scheitern. Der Grund für diese massiven Preissteigerungen liegt in der Haushaltsentscheidung der Bundesregierung. Die Ampel-Koalition plant, der Bahn im nächsten Jahr mehr Geld zukommen zu lassen, jedoch nicht als direkten Zuschuss, sondern als 4,5 Milliarden-Investition in das Unternehmen. Dies hat für die Regierung den Vorteil, dass es nicht als neue Schulden angerechnet wird, aber den Nachteil für das Unternehmen, dass es Zinsen auf diese Investition zahlen muss, die durch höhere Gebühren finanziert werden müssen. Je größer die Investition, desto höher die Zinskosten – und diese werden durch die Trassenpreise gedeckt.
Höhere Ticketpreise – Trassenpreise steigen wegen Haushaltsentscheidung der Ampel-Koalition
In einer Pressemitteilung der DB InfraGO kündigt diese daher an, künftig ihre Einnahmen auf 7,9 Milliarden Euro steigern zu wollen, was einer Erhöhung von 19,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Von dieser Summe sollen 0,3 Milliarden Euro in Wartung und Personal fließen. Zudem plant das Unternehmen, sein Eigenkapital zu erhöhen, wobei es versucht, diese Kosten intern auszugleichen. Für den Nahverkehr ist eine Preissteigerung von 23,5 Prozent vorgesehen, während der Fernverkehr um 10,1 Prozent und der Güterverkehr um 14,8 Prozent teurer werden könnten, falls die internen Ausgleichsmaßnahmen scheitern. Andernfalls könnten die Preise im Fern- und Güterverkehr sogar sinken.
Ob die geplante Preissteigerung im Regionalverkehr rechtmäßig ist, muss geprüft werden, da die Preise im Nahverkehr auf drei Prozent gedeckelt sind. Die InfraGO hat jedoch rechtliche Schritte eingeleitet, weil sie der Meinung ist, dass die Preisbegrenzung im Nahverkehr möglicherweise gegen europäisches Recht verstößt. Die geplante Preiserhöhung von 23,5 Prozent entspricht den seit 2018 gestiegenen staatlichen Zuschüssen. Diese Woche will InfraGO den Plan bei der Bundesnetzagentur einreichen, die das System genehmigen muss.
Es „zeigt sich, dass sich die Wettbewerbsbedingungen für die Schiene im Vergleich zum Lkw schneller und stärker verschlechtern als je zuvor“, betont Westenberger. Der Güterbahnen-Chef kritisiert, dass die gewinnorientierte Logik der DB Netz sich auch bei der eigentlich gemeinwohlorientierten InfraGO fortsetzt. Während 2025 besonders der Güter- und Fernverkehr betroffen ist, trifft es 2026 vor allem den Nahverkehr.