Ickinger Bürgerversammlung: Rathauschefin Verena Reithmann kündigt Hochwasserschutzmaßnahmen an
Rund 50 Besucher informierten sich jüngst bei der Ickinger Bürgerversammlung im Sitzungssaal des Rathauses über aktuelle Herausforderungen der Gemeinde.
Icking – In ihrem ausführlichen Bericht spannte Bürgermeisterin Verena Reithmann einen weiten Bogen vom Abwasser über Starkregenereignisse und Ortsentwicklung bis hin zur kommunalen Wärmeplanung. Als „dauerhaftes Ärgernis“ bezeichnete sie die immer noch erforderliche Dichtheitsprüfung für Grundstücksentwässerungsanlagen. Dadurch soll gesichert werden, dass sich Abwasser nicht mit Regenwasser vermischt und es bei starken Niederschlägen zu keinem Rückstau kommt.
Dichtheitsprüfung: „Werden weiter die Anwohner weiter nerven“
Bisher kamen noch nicht alle Eigentümer dieser Aufforderung der Gemeinde nach. „Wir werden die Anwohner weiter nerven, bis wir alle Dichtheitsprüfungen haben“, kündigte Reithmann an. Sie erinnerte an die Überschwemmungen des Vorjahres, die in Icking vor allem Teile der Grundschule verwüsteten. „Bei außergewöhnlichen Starkregenereignissen brauchen wir alle öffentliche und private Schultern, um die Häuser zu schützen“, stellte sie fest. Derzeit bemüht sich die Gemeinde um Fördergelder für die Beauftragung eines teuren Sturzflutmanagements. Erforderlich sei zudem der eigenständige Objektschutz von Privateigentümern, die beispielsweise Sandsäcke am Bauhof der Gemeinde auffüllen lassen können.
Buslinie vom S-Bahnhof nach Walchstadt
In puncto Straßen und Verkehr zeigte sich Reithmann erfreut, dass es bald eine Busverbindung vom S-Bahnhof in den Ortsteil Walchstadt geben wird und die Planung für den Bau eines Gehwegs an der Ludwig-Dürr-Straße angelaufen ist.
Noch nicht in trockenen Tüchern ist dagegen der von einer Bürgerpetition geforderte B11-Zebrastreifen vor dem Sportplatz am Ortsausgang. Vororttermine mit Vertretern des Landratsamtes sollen das Projekt beschleunigen.
Mit Spannung blickt Reithmann auch auf die in diesem Herbst anstehende 42-tägige Hangsanierung am S-Bahn-Streckenabschnitt in Schlederloh. Da die Züge in Icking enden, werden noch mehr Pendler die Parkplätze am Bahnhof nutzen.
In der kommunalen Energie- und Wärmeplanung setzt Icking auf dezentrale Strukturen. Batteriespeicher befinden sich in den gemeindlichen Liegenschaften des Dorfener Kindergartens, im Pumpenhaus am Kapellenweg, Rathaus und Bauhof. Ein Ausbau von Photovoltaikanlagen scheitert derzeit noch an begrenzten Netzkapazitäten, die nur beschränkte Stromeinspeisung zulassen.
Finanzieller Kraftakt: Neue Turnhalle
Schwierig gestaltet sich die Schaffung von Wohnraum. Aufgrund steigender Baukosten und begrenzter Haushaltsmittel, kann die Gemeinde hier derzeit nur wenig Abhilfe schaffen. So bleibt der gemeinsam mit dem Landkreis finanzierte Neubau der Turnhalle der größte finanzielle Kraftakt. Hinzu kommen der geplante Neubau des Dorfener Feuerwehrhauses, die Ausweisung eines Gewerbegebiets in Dorfen und „mittel- bis langfristige Sanierungsmaßnahmen“ bei der Ickinger Feuerwehr.
Fragen der Ickinger Bürger: Wohnraum und Müll
In der abschließenden Fragerunde erkundigte sich Jakob Dondl, Vorstandsmitglied des WSVI Icking, nach der Nutzung der Turnhalle. Reithmann hofft, dass der Abriss spätestens im November stattfindet und die neue Halle ab Beginn des übernächsten Schuljahres im Herbst 2026 bezugsfertig ist.
Edith Rönneberg bedauerte, dass im sogenannten Rilkehaus im Ortsteil Irschenhausen keine günstigen Wohnungen entstehen können. Bürgermeisterin Reithmann gab zu bedenken, dass der Gemeinderat einen Abriss nicht verhindern kann.
Andere Bürger wünschten sich ein konsequenteres Vorgehen gegen die Vermüllung am S-Bahnhof und eine Anzapfung von EU-Fördertöpfen für den Radwegausbau.
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