Die AfD im Oberland hat nun ihren Direktkandidaten für die Bundestagswahl im Februar nominiert. Sie schickt Ingo Hahn, der aktueller im bayerischen Landtags sitzt, ins Rennen.
Die Liste der Bundestagsdirektkandidaten im Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach wächst. Nach zuletzt Freien Wählern und ödp (wir berichteten) hat auch die AfD ihren Kandidaten benannt. Es handelt sich um Ingo Hahn, der für die Partei aktuell im Bayerischen Landtag sitzt. Rund 30 Mitglieder sprachen dem 1971 in Groß-Gerau geborenen Politiker im Raum Wolfratshausen ihr Vertrauen aus. Wo genau, will die AfD nicht sagen, ebenso wenig den Wohnort ihres Kandidaten. Jurij Kofner, Schriftführer des Kreisverbands Miesbach, der auch die Pressemitteilung zur Nominierung verschickt hat, nennt auf Nachfrage den Raum Starnberg.
„Wollen Wirte schützen“
Beim Miesbacher Kreisverband war Hahn zuletzt als Redner zu Gast – bei einem der regelmäßigen Stammtische der AfD, die ebenfalls nicht vorab öffentlich bekannt gemacht werden. Kofner begründet dies damit, dass ihre Gastgeber immer wieder eingeschüchtert würden. „Wir wollen die Wirte schützen.“ Gemeint ist damit auch der Schützenwirt in Miesbach. Wie berichtet, hatte der von einer Sachbeschädigung und von Bedrohung berichtet, was ihn zur Absage des Termins mit Maximilien Krah bewog. Die Ermittlungen in der Folge führten zu keinem Ergebnis, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt.
Vier Punkte im Fokus
Bei der Nominierung sagte Hahn der AfD-Pressemitteilung zufolge: „Durch mein überwiegendes Engagement auf Bundesebene – wie etwa der BPK – macht nun ein Schritt in Richtung Bundestag auch für die Partei sehr viel Sinn.“ Die BPK ist die Bundesprogrammkommission der AfD, der Hahn auch vorsitzt. Im Fokus seiner Agenda stehe der „Stopp von Waldrodungen und Tiersterben durch ein Ende des Windindustrie-Ausbaus“, die „Abschaffung der CO2-Bepreisung und der sogenannten Klimaschutzgesetze“, ein „heimatnaher Natur- und Umweltschutz statt abstrakter ,Klimaschutz‘“ sowie die „Förderung von Meinungsfreiheit in Medien, Schulen und Universitäten“. Hahn ist Professor für Geografie, Geoökologie und Kartografie und hatte es über die Liste in den Landtag geschafft. Im Juli hob das Parlament seine Immunität auf. Er soll Redeausschnitte der Freie-Wähler-Abgeordneten Gabi Schmidt manipuliert und inhaltlich verfälscht ins Netz gestellt haben. Die Vorwürfe seien „abwegig“, heißt es aus der Fraktion.