Die Freie Wähler Bad Tölz-Wolfratshausen haben den Geretsrieder Stadtrat (26) Felix Leipold zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl nominiert.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Mit dem Geretsrieder Stadtrat Felix Leipold haben die Freien Wähler aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach am Donnerstag ihren Wahlkreis-Kandidaten für die Bundestagswahl nominiert. Im Gaißacher „Mühlwirt“ votierten acht von neun Stimmberechtigten für den 26-Jährigen.
Freie Wähler: Leipold setzt Schwerpunkt auf Themen Baurecht und Jugend
Leipold ist gelernter Verwaltungswirt, Rundfunk-Redakteur und persönlicher Referent des Landtagsabgeordneten Florian Streibl. Im Stadtrat lägen ihm besonders die Themen Baurecht und Jugend am Herzen, sagte er. Diese Schwerpunkte wolle er auch in der Bundespolitik verfolgen.
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Bei den Freien Wählern sind ein Kreisverband und eine Kreisvereinigung zu unterscheiden: Der Kreisverband beschränkt sein Wirken auf die Kommunalpolitik. Die Kreisvereinigung ist hingegen eine Unterorganisation der Bundesvereinigung und will – wie eine normale Partei – die Politik in den Ländern und gegebenenfalls auch im Bund mitgestalten. Die Organisation hat in Bad Tölz-Wolfratshausen 30 und in Miesbach 37 Mitglieder.
Streibl hofft auf „reelle Chance, die wir so noch nicht hatten“
2021 erreichten die Freien Wähler bundesweit 2,4 Prozent. Der Tölzer Kreisvorsitzende Konrad Specker und seine Miesbacher Kollegin Gisela Hölscher, aber auch Streibl zeigten sich daher nicht allzu optimistisch, dass die Gruppierung diesmal die Fünf-Prozent-Hürde überschreitet. Hoffnung setzen sie auf das Erringen von drei Direktmandaten. Streibl sprach von einer „reellen Chance, die wir so noch nicht hatten“. Politische Auseinandersetzungen würden heute „noch härter, emotionaler und ideologischer“ geführt, so Streibl. Falls AfD und BSW weiter erstarken und an die Macht kämen, wäre das „eine Katastrophe für unser Land“.
Das Tölzer Mitglied Robert Keller plädierte dafür, sich in die Bundespolitik einzumischen und bürgernahen Themen mehr Gehör zu verschaffen: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“
Neben Fraktionssprecher Florian Streibl war auch sein Landtags-Kollege Martin Brunnhuber nach Gaißach gekommen. Er sah eine wichtige Aufgabe der liberal- und wertkonservativ ausgerichteten Freien Wähler darin, die Kosten für Soziales und Asyl nicht weiter ausufern zu lassen und Lösungen für die wirklichen Probleme der Menschen einzufordern. (Rainer Bannier)