Ab Sommer: So hoch fällt die Erhöhung bei einer Durchschnittsrente aus
Abhängig von Bundesland und Geschlecht variiert die aktuelle Bruttorente in Deutschland. Wie wirkt sich die Rentenerhöhung hierbei aus?
München – Ruheständler in Deutschland können sich auf eine deutliche Erhöhung freuen. Mit der Rentenerhöhung ab Juli 2024 steht eine Anpassung an, die mit 4,57 Prozent sogar noch über die Erwartungen vieler hinausgeht. Grund für die kräftige Anpassung der Rente seien „der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse“, erklärte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Erstmals steigen die Renten im Osten und Westen Deutschlands dabei im gleichen Ausmaß. Doch was bedeutet die Erhöhung für Menschen mit einer Durchschnittsrente?
Rentenerhöhung in Deutschland: Wie hoch fällt die Anpassung bei einer Durchschnittsrente aus?
Laut Rentenatlas 2023 erhalten deutsche Rentner im Durchschnitt 1550 Euro im Monat. Am höchsten fällt die durchschnittliche Bruttorente dabei mit 1677 Euro im Saarland aus, die niedrigste Durchschnittsrente erhalten Menschen in Thüringen (1427 Euro). Auch zwischen den Geschlechtern bestehen erhebliche Unterschiede. Während Männer laut dem Atlas der Deutschen Rentenversicherung durchschnittlich 1728 Bruttorente monatlich erhalten, sind es bei den Frauen lediglich 1316 Euro. Wie wirkt sich die Erhöhung nun auf die jeweiligen Durchschnittsrenten aus? Ein Überblick:
Rentenerhöhung im Juli 2024: Tabelle zeigt, wie stark die Durchschnittsrenten ansteigen
Rentenhöhe | Rentenerhöhung ab Juli 2024 |
---|---|
1316 Euro | + 60,14 Euro |
1427 Euro | + 65,21 Euro |
1550 Euro | + 70,84 Euro |
1667 Euro | + 76,18 Euro |
1728 Euro | + 78,97 Euro |
Erhöhung der Renten in Deutschland: Kritik an Ampel-Plänen wächst
Das Rentenpaket der Ampel hat für hitzige Diskussionen gesorgt. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisierte gegenüber der Rheinischen Post etwa: „Der Kompromiss löst keines der Probleme, aber er schafft ein weiteres: Durch die Festsetzung des Rentenniveaus auf 48 Prozent wird die Last für die Beitrags- und die Steuerzahler immer höher.“ Kritik kam auch von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. „Erneut werden Leistungen versprochen, die langfristig nicht finanzierbar sein werden. Weiß diese Bundesregierung eigentlich, dass wir unmittelbar vor dem größten Alterungsschub in der deutschen Geschichte stehen?“, monierte er. Mit immer höheren Sozialbeiträgen komme Deutschland noch schwerer aus dem „wirtschaftlichen Stillstand“.

Und auch die Erwartungen in Bezug auf kommende Rentenerhöhungen sind mehr als verhalten. Laut dem aktuellen Rentenversicherungsbericht wird bis 2037 von einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr ausgegangen. Das entspricht insgesamt etwa 43 Prozent. Zusätzlich nehme der Druck auf die Rentenkasse zu, etwa wegen des Renteneintritts von Millionen sogenannten Babyboomern. Das Rentenniveau dürfte ohne gesetzliche Eingriffe von derzeit 48,2 Prozent bis auf 45,0 Prozent im Jahr 2037 sinken, so der Rentenversicherungsbericht. Das bedeutet, dass die Renten generell nicht mehr so stark steigen, wie die Löhne.