Ein erneuter Erdrutsch bei San Vito di Cadore blockiert die Staatsstraße 51 Alemagna. Cortina d’Ampezzo ist vom Süden aus aktuell nicht erreichbar.
Cortina d’Ampezzo – Wieder trifft es die Dolomiten mit voller Wucht: Nach mehreren Hangrutschen in den vergangenen Wochen hat eine neue Schlammlawine in der Nacht auf Sonntag (13. Juli) die Staatsstraße 51 Alemagna bei San Vito di Cadore massiv beschädigt. Die beliebte Ferienregion rund um Cortina d’Ampezzo ist damit auf dem Landweg aus südlicher Richtung erneut abgeschnitten.
Bereits seit Juni instabil: Mehrere Murenabgänge gingen Sperrung von Staatsstraße voraus
Die aktuelle Sperrung ist das Ergebnis einer Reihe von Naturereignissen, die bereits Mitte Juni begannen. Wie die Regionalzeitung L’Adige berichtet, ereignete sich am 14. Juni ein erster, kleinerer Felsabgang am Hang der Croda Marcora, südlich von Cortina. Zwei Tage später, am 16. Juni, folgte eine massive Schlamm- und Gerölllawine beim nahegelegenen Ort Borca di Cadore, die mehrere Häuser beschädigte. Weitere kleinere Erdrutsche führten bis Anfang Juli immer wieder zu kurzzeitigen Sperrungen der Staatsstraße 51.
Ein größerer Murenabgang am 1. Juli zwang die Behörden schließlich zu einer längeren Sperre. In der Nacht auf den 8. Juli kam es gegen 2 Uhr erneut zu einem Murgang, bei dem eine Schlammlawine auf die bereits gesicherte Strecke der Alemagna traf und weitere Aufräumarbeiten notwendig machte.
Wie italienische Medien berichten, tagten daraufhin Experten von der Straßenverwaltung ANAS, der Umweltagentur ARPAV, der Universität Florenz und der Regionalregierung. Ziel war es, durch Radarüberwachung und Wetteranalysen die Stabilität des Hangs künftig besser einschätzen zu können.
Der aktuelle Erdrutsch: Nacht auf Sonntag bringt neue Gefahr
Am späten Samstagabend (12. Juli) kam es dann zu einem weiteren Erdrutsch: Gegen 22:30 Uhr löste sich oberhalb der Ortschaft San Vito di Cadore erneut eine sogenannte colata detritica – ein Gemisch aus Schlamm, Gestein und Wasser. Die Lawine erfasste die SS 51 im Abschnitt zwischen Kilometer 92 und 95, wie Ansa meldet.
Reisende nach Cortina müssen sich nun auf längere Umwege einstellen. Da die direkte Verbindung über die SS 51 unterbrochen ist, bleiben nur einige Ausweichrouten. Am häufigsten genutzt werden derzeit die Passstraßen Tre Croci, Giau und Falzarego. Diese sind jedoch vor allem in der Feriensaison stark frequentiert. Wie lange die Straße gesperrt ist, ist unklar. (pk)